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EWE-Preisschock: Strom und Gas werden deutlich teurer

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Von: Dierk Rohdenburg

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Die EWE hat angekündigt, dass Strom und Gas zum 1. Oktober noch einmal deutlich teurer werden.
Die EWE hat angekündigt, dass Strom und Gas zum 1. Oktober noch einmal deutlich teurer werden. © dpa

Landkreis – Der Oldenburger Energieversorger EWE hat am Mittwoch im Rahmen eines Pressegespräches angekündigt, den Preis für Strom und Gas in der Grund- sowie Ersatzversorgung ab dem 1. Oktober erneut anzuheben.

Davon betroffen sind zunächst nicht die Kunden mit den Laufzeitverträgen mit einer Preisgarantie von zwölf oder 24 Monaten. Diese werden sich aber beim Auslaufen ihrer Verträge gleichermaßen auf deutlich höhere Preise einstellen müssen.

„Ich überbringe lieber gute Nachrichten“, so der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler vor Journalisten auf einer digitalen Pressekonferenz. „Das hier macht keinen Spaß, aber wir sind im Energiemarkt extrem angespannt“, so Dohler, der als wesentlichen Grund für die Preissteigerungen Putins Angriffskrieg in der Ukraine nannte.

Nach Angaben der EWE zahlen Kunden ab Oktober für Strom pro Kilowattstunde brutto 37,81 Cent und damit 11,76 Cent mehr als heute. Der jährliche Grundpreis bleibt seit Januar 2021 unverändert. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3 000 Kilowattstunden ergeben sich so Mehrkosten von gut 352 Euro im Jahr (rund 29 Euro im Monat).

Betroffen sind rund 500.000 Kunden von EWE

Der Gaspreis steigt pro Kilowattstunde von aktuell brutto 13,17 Cent auf 14,99 Cent. Das entspricht einem Plus von 1,82 Cent und bedeutet bei einem Durchschnittsverbrauch von 20.000 Kilowattstunden jährliche Mehrkosten von 364 Euro, das sind pro Monat gut 30 Euro mehr. Der Grundpreis bleibt auch für Gas unverändert. Betroffen sind von dieser Preisanpassung laut Oliver Bolay (Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH) insgesamt 375 .000 Strom- und 110.000 Gaskunden der Grund- und Ersatzversorgung. Sie erhalten in Kürze von EWE auch ein persönliches Schreiben zur Preisanpassung.

Der Großteil der EWE Strom- und Gaskunden verfügt laut Bolay über sogenannte Laufzeitverträge mit einer Preisgarantie. „Sechs Wochen vor dem kundenindividuellen Ende der Laufzeit schreibt EWE diese Kunden jeweils an und bietet ihnen eine Verlängerung des Vertrages zu dem Preis, der dann für das jeweilige Laufzeitprodukt gilt, an. Das heißt, Kunden können sich den dann gültigen Preis wieder für zwölf Monate sichern“, so Bolay. Die Tarife für Produkte mit Preisgarantie passe EWE unterjährig etwa im Quartalsrhythmus an. Kunden, die ihr jetziges Laufzeitprodukt in Kürze zum dann aktuellen Tarif verlängerten, müssten sich jedoch beim Vergleich des neuen Tarifes mit dem Ausgangstarif von vor zwölf oder 24 Monaten auf erhebliche Preissprünge einstellen.

Gründe: Putins Angriffskrieg und reduzierte Liefermengen

Die Gründe für die erneute Gaspreisanhebung erläutert Dohler wie folgt: „Die Preisdynamik auf dem Energiemarkt ist nach wie vor ungebrochen, und die Preise gehen weiterhin deutlich nach oben, nicht zuletzt aufgrund der reduzierten russischen Gasliefermengen durch die Pipeline Nordstream 1.“

Bolay nennt als Grund zudem, dass EWE auch weiterhin sowohl beim Strom als auch beim Gas Kundenzuwachs zu verzeichnen hat. Das bei gleichzeitig nur sehr geringen Kundenabgängen. „Das ist zwar ein Zeichen dafür, dass Kunden in der Krise auf sichere und stabile Energieversorger setzen. Es bedeutet aber auch, dass EWE für mehr Kunden als geplant Energie beschaffen muss und das zu den aktuell massiv hohen Preisen. Daraus resultiert diese Entwicklung, die für weiter steigende Preise für unsere Produkte sorgt.“

Strompreiserhöhung verzögert vorgenommen

Beim Strom komme noch ein weiterer Aspekt hinzu: „EWE konnte zum 1. Juli eine bereits zu dem Zeitpunkt notwendige Strompreiserhöhung nicht vornehmen. Der Grund: Wegen der Reduzierung der EEG-Umlage zum 1. Juli hatte der Gesetzgeber eine Strompreiserhöhung zum selben Zeitpunkt ausgeschlossen. So ergibt sich jetzt für EWE zum 1. Oktober beim Strompreis eine stärkere Erhöhung“, so Oliver Bolay.

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Dohler machte deutlich, dass gerade der Erdgaspreis noch weiter steigen wird, wenn nämlich die Bundesregierung die geplante Gasumlage gemäß Energiesicherungsgesetz einführt.

Alle Informationen zur Preiserhöhung und zum Energiesparen finden Kunden unter www.ewe.de/preise und unter www.ewe.de/energiesparen

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