Feuer im „Don Gantero“: Ermittler loben Belohnung für Hinweise aus

Nach dem Brandanschlag auf das „Don Gantero“ in Ganderkesee sucht die Polizei weiterhin nach den Tätern - nun wurde eine Belohnung für Hinweise ausgeschrieben.
Update, 12. Februar: Die Polizei Ganderkesee bittet die Bevölkerung um Mithilfe, dem den Restaurant-Brand in Ganderkesee am 14. Oktober vergangenen Jahres aufklären zu können. Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme, hat im Zuge dessen eine Belohnung von 3000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Aufklärung des Brandes und der Ermittlung des möglichen Täters beziehungsweise der Täter beitragen, heißt es in einer Meldung der Polizei. „Wir hoffen, dass die ausgesetzte Belohnung dabei hilft, die Hintergründe des Brandes aufzuklären“, sagte Kühme. Die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch nimmt ergänzende Hinweise unter der Telefonnummer 04221/1559115 entgegen, heißt es weiter.
Die Ermittlungsgruppe „Gantero“ hatte die Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung ausgenommen und wertete in den vergangenen Wochen Spuren aus, vernahm Zeugen und überprüfte deren Aussagen, teilte die Polizei weiter mit. Über die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung werde unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Die Belohnung sei somit ausschließlich für an der Straftat nicht beteiligte Privatpersonen und nicht für Amtsträger bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Update, 15. Oktober: Nach dem Brand des Restaurants „Don Gantero“ in Ganderkesee bei Oldenburg gehen die Behörden weiter Hinweisen auf einen möglichen rechtsextremen Anschlag nach. Die Ermittlungen liefen, es gebe aber noch keine neuen Erkenntnisse mitzuteilen, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Auch gebe es aktuell keine Erkenntnisse, ob es einen Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf das Restaurant „Martini“ in Syke vom Februar gebe.
Im 23 Kilometer entfernten Syke war im Februar durch Brandstiftung das Restaurant „Martini“ des zugewanderten Betreibers ausgebrannt. Dort waren Hakenkreuze und der Spruch „Ausländer raus“ an die Wände geschmiert. Zu diesem Fall gebe es keine neuen Erkenntnisse, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Diepholz am Donnerstag. Seit der Veröffentlichung von zwei Videos der Überwachungskameras im Juni seien zwar mehrere Hinweise eingegangen. Eine heiße Spur habe sich aber bisher nicht ergeben. (dpa)
Originalmeldung, 14. Oktober: Rund eine halbe Million Euro Schaden verursachte in der Nacht zu Mittwoch um 3.15 Uhr ein Brand im Ortskern von Ganderkesee. Dort stand der ehemalige Bahnhof an der Wittekindstraße, der früher als Wartehalle und heute als Restaurant und Cocktailbar „Don Gantero“ genutzt wurde, in Flammen.
Wie die Polizei am Mittwochmittag bekannt gab, konnten im Rahmen der Brandortbegehung augenscheinlich rechtsmotivierte Symbole festgestellt werden. „Ein rechtsmotivierter Brandanschlag kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden“, heißt es.
Brand in Ganderkesee: Ermittlungsgruppe eingerichtet
Aus diesem Grund wurde umgehend unter Mitwirken von Fachleuten der Brandermittlung und dem Staatsschutz die Ermittlungsgruppe „Gantero“ bei der Polizei Delmenhorst eingerichtet. Ebenfalls ist bereits die zuständige Staatsanwaltschaft Oldenburg in die weiteren Ermittlungen mit einbezogen. Zur Klärung der Brandursache wird ein Brandmittelspürhund den Brandort nach möglichen Brandbeschleuniger absuchen und ein Brandgutachter das Gebäude näher in Augenschein nehmen.
Schon beim Eintreffen der Feuerwehren züngelte das Feuer aus dem Dachstuhl empor. Die Flammen breiteten sich schnell aus. Die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Ganderkesee sowie die Berufsfeuerwehr der Stadt Delmenhorst begannen sofort mit den Löscharbeiten. Im Einsatz waren 125 Kräfte. Da sie auch von hinten an das Gebäude mussten, wurde die Bahnstrecke komplett gesperrt. Per Drehleiter und Steckleitern gelangten die Einsatzkräfte nahe genug an das Gebäude, um den Brand zu bekämpfen.
Feuer in Restaurant in Ganderkesee: Nachlöscharbeiten zogen sich hin
Das Feuer war schnell gelöscht. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude konnnte verhindert werden. nte verhindert werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten jedoch aufgrund der verwinkelten Bauweise im Inneren über mehrere Stunden an. Verletzt wurde niemand.
Mitarbeiter der EWE hatten schon während des Brandes die Strom- und Gasversorgung des Gebäudes abgestellt. Weiterhin musste aufgrund der Nähe des Brandortes zum Bahnhof der Schienenverkehr in Richtung Delmenhorst/Wildeshausen vorerst eingestellt werden. Die Bundespolizei entschied vor Ort, dass auch für die weitere Brandortaufnahme und Spurensuche der Schienenverkehr eingestellt wird. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Maßnahme hat voraussichtlich noch den gesamten Tag Bestand.
Zeugen, die Hinweise zu dem Brand geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Delmenhorst unter der Telefonnummer 04221/15590 in Verbindung zu setzen.
dr