Erstes Album von „Maelføy“: Emotional, lautstark und zielstrebig

Zwei Jahre lang hat die Ganderkeseer Band „Maelføy“ hart an ihrem Debüt-Album gearbeitet. Mitte Dezember wollen die fünf Musiker die Platte endlich herausbringen. Wenn die Coronalage es zulässt, dann gerne mit einer Release-Party in Oldenburg. Und falls nicht, dann eben ohne. Denn die Musik und die Fans stehen für sie im Vordergrund.
Wildeshausen/Ganderkesee – Das erste eigene Album zu veröffentlichen, ist für jede Band ein Meilenstein. Nicht nur die Songs müssen dafür stimmen, sondern auch der Vertrieb, die Werbung und viele große Kleinigkeiten mehr. Natürlich gehört auch eine Release-Party dazu: die Veröffentlichung mit Fans, Freunden und Weggefährten. Für „Maelføy“ steht dieser große Schritt am Freitag, 17. Dezember, an. Dann will die fünfköpfige Ganderkeseer Metalcore-Band im Oldenburger „Amadeus“ ihr Debüt-Album „Hollow Throne“ vorstellen – wenn es die Pandemie überhaupt zulässt. Doch Gitarrist Lars Riedel (Wildeshausen) und Schlagzeuger Martin Schiwy (Ganderkesee) geben sich im Gespräch mit unserer Zeitung gelassen.
Beide sind 28 Jahre alt und kennen sich seit rund 21 Jahren – sie sind zusammen in die gleiche Grundschule gegangen. „Wir haben keinen Einfluss darauf“, sagt Riedel in Hinblick auf die Corona-Lage. Soll nach aktuellem Stand noch alles nach der 2G-Regel ablaufen, sei natürlich auch eine Absage möglich. „Dann verschieben wir die Party in den April oder in den Mai“, so Riedel. Doch auf ihren Longplayer habe das keinen Einfluss: „Das Album kommt so oder so.“
Produzent feilt am Sound und Songwriting
Die Band – bestehend aus Riedel, Schiwy sowie Christopher Maaß, Marne Büch und Lukas Meyer – hat sich vor fünf Jahren in Ganderkesee gegründet. Und auch wenn nicht mehr alle Mitglieder dort leben, ist es immer noch der Anlaufpunkt des Quintetts, insbesondere für die Proben. Zwei Jahre – ziemlich genau seit Beginn der Pandemie – hat die Band an den zwölf Songs der Platte gefeilt. Gut genutzte Zeit, denn Live-Auftritte – rund 50 Konzerte hatte die Combo bis dahin hinter sich – waren praktisch nicht möglich.
In dieser Phase, berichten die beiden weiter, habe sich die Band vor allem musikalisch weiterentwickelt – mithilfe eines professionellen Produzenten, der nicht nur ihren Sound „fett“ gemacht, sondern auch beim Songwriting unterstützt hat. Für „Maelføy“ ein großer Sprung nach vorne: „Vorher war es eher ,do-it-yourself‘“, meint Riedel. Nun sei nicht nur die Produktion professionell: „Wir haben uns weiterentwickelt, das merkt man am Album“, ergänzt Schiwy. Stilistisch lasse sich ihre Band als „Metalcore“ oder „Post-Hardcore“ verorten, beschreiben die beiden. Darüber hinaus seien sie aber nicht stilistisch festgelegt, es gebe auch rockigere Elemente. Die Begriffe deuten es an: „Maelføy“ gehen nicht unbedingt sanft zur Sache: Warum diese agressiv-intensive, krachige Musik, der Gesang, der auch ins Schreien übergeht? Das seien letztlich Stilmittel, sagt Schiwy. „Wir wollen emotional etwas beim Hörer auslösen.“
Emotionen auslösen
Am besten lässt sich das naturgemäß während eines Konzertes erleben, doch ist das heute nicht die einzige Möglichkeit, mit den Fans und Hörern in Kontakt zu treten. „Wenn jemand auf Youtube kommentiert, dass ihn unser Song berührt – dafür machen wir das“, sagt der Schlagzeuger. Riedel ergänzt: „Jemand hat geschrieben, dass er mit Corona auf der Intensivstation liegt und ihm unsere Musik Kraft gibt.“ Auch, wenn dies natürlich nicht überprüfbar ist, sei die Vorstellung berührend. „Das ist das, was uns am meisten freut“, sagt der Gitarrist. „Es geht weniger um böse Texte, sondern um die Probleme im Leben“, umschreibt der Schlagzeuger die „Maelføy“-Songs. Die aggressive Musik, der intensive Gesang – das seien Stilmittel, Probleme auszudrücken. Und das kommt gut an: Ihre Lieder werden teils zehntausendfach gestreamt, „Everything“ hat allein auf Youtube knapp 60 000 Aufrufe. Das Publikum ist offenbar bereit für die Musik von „Maelføy“ – die Band steht in den Startlöchern.
Release-Party
Freitag, 17. Dezember, im „Amadeus Tanzspeicher“, Mottenstraße 21 in Oldenburg. Beginn 18.30 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Tickets für 15 Euro im Internet gibt es hier.