Mit neuem Album auf die Rhader Bühne

Ihr einziges Konzert in dieser Region gibt die Jazz-Saxofonistin Stephanie Lottermoser am Freitag in Rhade. Wir haben mit ihr über ihr neues Album, Big Bands und ihre Lieblingsmusik gesprochen.
Rhade – Die Hamburger Jazz-Saxofonistin Stephanie Lottermoser gastiert am Freitag, 10. März, ab 20 Uhr im Rhader Veranstaltungshaus „Kultur Hinterm Feld“. In ihrer Musik erzählt sie Geschichten und malt Bilder über die Gesellschaft, über Personen und Situationen. Die Nähe zu ihrem Publikum ist Lottermoser dabei immer sehr wichtig. Mit unserer Zeitung sprach sie vorab über ihr neues Album, über Big Bands und die Musik, die sie am liebsten auf dem heimischen Sofa hört.
Frau Lottermoser, Sie sind in der Nähe von München aufgewachsen, verbrachten ein Jahr in Paris und leben in Hamburg. Kennen Sie Rhade überhaupt?
Ja, ich habe dort vor zwei Jahren schon einmal gespielt. Es war eines der ersten Konzerte in dem Veranstaltungshaus „Kultur Hinterm Feld“ nach dessen Eröffnung. Davor kannte ich Rhade tatsächlich nicht.
Haben Sie damals noch etwas anderes als das Veranstaltungshaus in der Gemeinde Dötlingen kennengelernt?
Nein, wir waren im Rahmen einer Tour nur den einen Abend dort, haben im Hotel geschlafen und sind dann gleich weiter gereist.
Was ist Ihnen denn von ihrem Auftritt in Rhade in Erinnerung geblieben?
Die Atmosphäre war wahnsinnig schön und sehr familiär. Wir sind herzlich empfangen worden und haben uns bei den Büsings gleich zu Hause gefühlt. (Ute und Karl-Heinz Büsing sind die Inhaber des Veranstaltungshauses „Kultur Hinterm Feld“, Anmerkung der Redaktion). Trotz der ländlichen Gegend sind damals sehr viele Leute in unser Konzert gekommen. Dass man in einer solchen Region ein so großes kulturelles Angebot hat, ist schon etwas Besonderes.
Sie treten in diesem Jahr unter anderem in der Elfenbeinküste, in der Dominikanischen Republik und in Mexiko auf. Wie sind Sie überhaupt auf Rhade gekommen?
Der Kontakt ist vor zwei oder drei Jahren zustande gekommen. Karl-Heinz Büsing hatte mich damals einfach angeschrieben und gefragt, ob ich in Rhade auftreten möchte.
Geben Sie in dieser Region noch weitere Konzerte?
Nein, das ist das einzige – zumindest in den kommenden Monaten. In Bremen wird es vielleicht noch ein weiteres geben.
Sie haben ihr neues Album „Independence“ im Gepäck. Worauf dürfen sich die Konzertbesucher am Freitag freuen?
Auf Musik, die ich komplett selbst geschrieben habe. Das Album thematisiert Abhängigkeit und Unabhängigkeit, verpackt in instrumentaler und Gesangsmusik. Stilistisch ist es eine Mischung aus zeitgenössischem Jazz und Groove-Jazz mit ein bisschen Soul, Funk und Pop.
Wie sind Sie zum Jazz beziehungsweise zum Saxofon gekommen?
Das hat bei mir im Alter von 14 Jahren, also vor fast 25 Jahren, an der Schule angefangen. An dem Gymnasium in Bayern gab es eine sehr gute Big Band. Deren Musik war für mich der erste Berührungspunkt mit Jazz. Ich wollte damals sehr gerne in dieser Band und unbedingt Saxofon spielen. Ich habe lange und viel in Big Bands gespielt und war auch Mitglied des bayerischen Landes-Jugendjazzorchesters. Das hat mir am Anfang sehr viel mitgegeben. Außerdem lernt man in einer Big Band sehr viele andere Musiker kennen.
Welche Musik hören Sie, wenn sie Zuhause entspannt auf dem Sofa sitzen? Läuft dann ebenfalls Jazz oder vielleicht auch mal etwas anderes?
Ich höre auch privat meistens Jazz. Dort gibt es einfach sehr viel zu entdecken. Jazz ist eine wahnsinnig vielfältige Musikrichtung. Sie reicht von „Traditionel Jazz“ bis hin zu ganz modernen Einflüssen mit viel freier Musik oder Hip-Hop. Diese größtmögliche Freiheit schätze ich an der Musik.
Ich danke Ihnen für das Gespräch.
Karten:
Tickets für das Konzert gibt es im Internet unter www.kultur-hinterm-feld.de für 32 Euro. Reservierungen sind unter Telefon 04432/9117434 möglich.