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Korridor B: Gewässeruntersuchungen bei Ostrittrum beginnen im April 

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Von: Leif Rullhusen

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Die Variante V48-30 führt von Nordosten quer durch die Kommune. Projektsprecher Oliver Smith hält andere Trassenführungen für sinnvoller. grafik: amprion
Die Variante V48-30 führt von Nordosten quer durch die Kommune. Projektsprecher Oliver Smith hält andere Trassenführungen für sinnvoller. © Amprion

Zwei neue Stromleitungen sollen in sieben Jahren Windstrom von der Küste ins Ruhrgebiet transportieren. Eine von ihnen könnte quer durch die Gemeinde Dötlingen verlaufen. Noch prüft das Unternehmen Amprion verschiedene Trassenführungen.

Dötlingen – In Nord- und Ostsee produzieren Offshorewindparks bereits heute große Mengen an klimaneutralem Strom. Weitere sollen hinzukommen. Diese Energie muss unter anderem in den größten Ballungsraum Deutschlands, ins Ruhrgebiet, transportiert werden. Fließen soll sie über zwei neue Erdkabel. Eine dieser Stromautobahnen könnte durch die Gemeinde Dötlingen verlaufen.

Erste Vorarbeiten beginnen im April

Derzeit prüft das von der Bundesnetzagentur (BNetzA) mit der Umsetzung des „Korridor B“ genannten Bauprojektes beauftragte Unternehmen Amprion verschiedene Trassenvarianten der Kabel. Mit einer Entscheidung rechnet Projektsprecher Oliver Smith Ende kommenden Jahres. Erste Vorarbeiten auf dem Boden der Kommune beginnen im kommenden Monat. „Dazu gehören Gewässervermessungen. Um festzulegen, wie wir Flüsse oder Bäche innerhalb unseres Trassenkorridors queren, benötigen wir sowohl die Höhen des jeweiligen angrenzenden Geländes als auch die Höhen der Gewässersohlen“, erklärt Smith. Unter die Lupe nimmt Amprion in Dötlingen aktuell aber nur die Hunte nordwestlich von Ostrittrum. „Für den übrigen Gewässerverlauf besteht kein Bedarf. Wir untersuchen jetzt punktuell nur dort, wo noch Lücken im Datenbestand bestehen und wir die fehlenden Informationen nicht durch Luft- oder Satellitenaufnahmen bekommen können“, erläutert der Projektsprecher. Deshalb bekommen die Anwohner in den meisten Fällen von den Voruntersuchungen nichts mit.

Mitunter auch auf privaten Grundstücken unterwegs

Wenn von Amprion beauftragte Firmen vor Ort aktiv werden, seien ein bis zwei Mitarbeiter mit kleinem Gerät zu Fuß unterwegs. „In der Regel haben sie lediglich einen Messstab dabei“, berichtet Smith. Für die Arbeit müssten sie mitunter allerdings auch private Grundstücke betreten. Größere Maßnahmen würden Anfang kommenden Jahres folgen. „Dann werden der Boden und dessen Strukturen untersucht. Dafür ist entsprechend größeres Bohrgerät nötig“, erläutert er. Auf der Internetseite der Gemeinde werde Amprion über diese Pläne informieren. Auch die Ankündigung der jetzt anstehenden Voruntersuchungen ist dort unter www.doetlingen.de/gemeinde/aktuelles/zu finden.

Diese Maßnahmen würden zur Korridorfindung beitragen, erläutert der Projektsprecher. Aktuell gebe es mehrere, jeweils 1 000 Meter breite Varianten. Erst wenn sich die BNetzA für eine entschieden hat, beginne innerhalb dieses Bereiches die genaue Festlegung des Leitungsverlaufes.

Dötlinger Variante ist nur eine Alternativlösung

Die Gemeinde Dötlingen würde am nördlichen Rand von der Variante V48-29 berührt. Die alternative Streckenführung V48-30 würde hingegen von Nordosten kommend quer durch die Kommune laufen und sie im Südwesten wieder verlassen. „Diese Trasse stufen wir lediglich als Alternative ein. Aus unserer Sicht eignen sich andere Verläufe besser“, erläutert Smith. „Die Entscheidung trifft allerdings die Bundesnetzagentur. Sie ist die verantwortliche Planungs- und Genehmigungsbehörde“, so der Projektsprecher. Umsetzbar seien alle Varianten. Sollte sich die BNetzA für den Korridor V48-32 entscheiden, würde das zukünftige Erdkabel westlich an der Gemeinde vorbeilaufen, ohne sie zu berühren. „Das ist unser favorisierter Vorschlag“, informiert Smith.

Zentraler Baustein der Energiewende

Das Projekt „Korridor B“ umfasst zwei Hochspannungsgleichstromleitungen, die vorrangig 1,40 bis 1,80 Meter tief in der Erde verlegt werden sollen. Eine soll nach ihrer Fertigstellung über 440 Kilometer von Heide in Schleswig-Holstein bis Polsum bei Gelsenkirchen führen. Dabei wird sie den Landkreis Oldenburg durchqueren. Die andere wird über 270 Kilometer von Wilhelmshaven bis nach Hamm gehen. Die Stromautobahnen, die als zentraler Baustein der Energiewende gelten, sollen nach Plänen der BNetzA Anfang der 2030er Jahre fertiggestellt sein.

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