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Jede Menge Streiche und Unfug in der Neerstedter Schulaula

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Von: Leif Rullhusen

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Nichts geht mehr: Michel steckt in der Suppenschüssel fest (links). Madlen Bandy begleitet die Aufführung als Erzählerin (rechts).
Nichts geht mehr: Michel steckt in der Suppenschüssel fest (links). Madlen Bandy begleitet die Aufführung als Erzählerin (rechts). © Leif Rullhusen

Neesrtedter Kindergarten- und Grundschuleltern führen Michel aus Lönneberga auf.

Neerstedt – Die Gummistiefel voller Wasser, eine auf dem Kopf feststeckende Suppenschüssel und eine blau angemalte Schwester: Michel aus Lönneberga heckte auf der Bühne in der Neerstedter Grundschule am Freitag so einigen Unfug aus. „Er spielt gern Streiche und treibt allerlei Schabernack“, erklärte Erzählerin Madlen Bandy den Mädchen und Jungen im Publikum, bevor sich der Vorhang in der Aula hob.

Nicht zu viel versprochen

Dann zeigten die Eltern der Neerstedter Kindergarten- und Grundschulkinder, dass sie nicht zu viel versprochen hatte. Bereits zum 27. Mal führten die Erwachsenen in der Schulaula ein Faschingstheaterstück auf. Diesmal hatten sie eine Geschichte des Kinderbuch-Klassikers von Astrid Lindgren einstudiert.

Fünf Öre verschluckt

In die Rolle des fünfjährigen Lausbuben Michel schlüpfte Lena Psarski. Sie schien geradezu Spaß daran zu haben, die Gummistiefel von Vater Anton (Björn Hedemann) mit Wasser zu füllen, um zu schauen, ob sie wirklich dicht sind, oder die eigene Schwester Ida (Insa Held) blau anzumalen und so Magd Lina (Tina Helmbold) ordentlich zu erschrecken. Dagegen eher ungewollt, aber sehr zur Freude seines jungen Publikums steckte Michel seinen Kopf in eine Suppenschüssel und blieb darin stecken. Auch die fünf Öre, die ihm sein Vater schenkte, verschlucke er nur versehentlich.

Eine gute halbe Stunde begeisterten die Akteure die Schul- und Kindergartenkinder im Publikum. Aber auch die anwesenden Eltern dürften durchaus auf ihre Kosten gekommen sein.

Absolut überzeugender Auftritt

Zwei Wochen lang hatte das Ensemble intensiv geprobt. „Jeden Abend von Montag bis Donnerstag“, berichtet Dörte Einemann im Anschluss an die Aufführung. Sie hatte die Rolle der Ärztin übernommen, die Michel von der Schüssel befreien sollte. „Alle sind Laien ohne Bühnenerfahrung“, versicherte Einemann. Wer sich am Freitag das Stück in der Schulaula ansah, mag das kaum glauben. Der Auftritt war ohne Ausnahme absolut überzeugend. „Wir hatten eben ein tolles Publikum“, begründet Tina Helmbold, die die Magd Lina verkörperte, die tolle Leistung. „Die Kinder sind einfach toll mitgegangen“, ergänzt Lea Poppe. Sie spielte Michels Mutter Alma.

Ein ständiger Wechsel

Dabei steht auf der Bühne nicht einmal ein eingespieltes Team. „Einige Eltern bleiben länger dabei, aber es ist ein ständiger Wechsel. Wir hoffen jedes Jahr aufs Neue, dass wir genug Akteure zusammenbekommen“, berichtet Einemann. Sie organisiert die Auftritte zusammen mit der Leiterin des Kindergartens „Unterm Regenbogen“, Sandra Burmeister. Dieses Jahr sei der Zulauf aber wieder sehr gut gewesen. Dabei mussten die Eltern die Auftritte aufgrund der Corona-Pandemie vor zwei Jahren komplett streichen und im vergangenen Jahr auf einen Auftritt im Mai reduzieren.

Angefangen hatte die schöne Tradition, dass Eltern der Grundschule Neerstedt und des benachbarten Kindergartens ein Theaterstück aufführen vor rund 27 Jahren im Rahmen einer Faschingsfeier im Kindergarten. Inzwischen sind daraus vier Auftritte für sämtliche Grundschul- und Kindergartenkinder in der Gemeinde geworden. Zwei gab es am Freitag, zwei weitere folgen kommende Woche. „Der Michel war ein absoluter Lausbub. Macht die Sachen zuhause nicht nach!“, mahnte die Kindergartenleiterin Sandra Burmeister die Mädchen und Jungen noch eindringlich, bevor sie mit ihren Eltern den Heimweg antraten.

Madlen Bandy begleitet die Aufführung als Erzählerin
Madlen Bandy begleitet die Aufführung als Erzählerin  © Leif Rullhusen

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