CDU ehrt Dötlingens ehemaligen Bürgermeister Ralf Spille für sein langjähriges Engagement

Seit mehr als 40 Jahren engagiert sich der Brettorfer Ralf Spille in der Lokalpolitik. Für diesen Einsatz würdigten ihn seine Parteikollegen von der CDU unter anderem mit dem Adenauer-Teller.
Brettorf – Als Ralf Spille seine lokalpolitische Karriere startete, war noch Helmut Schmidt Bundeskanzler. Im Jahr 1981 kandidierte der Brettorfer Christdemokrat das erste Mal für den Kreistag und wurde direkt gewählt. Seit mehr als vier Jahrzehnte engagiert er sich in der Kommunalpolitik. Bis zum Herbst vergangenen Jahres war er Bürgermeister in Dötlingen.
Für diesen Einsatz ehrten ihn am Freitag seine Parteikollegen. CDU-Landtagskandidatin Nadja Lampe überreichte ihm neben einem Präsentkorb einen Adenauer-Teller. „Das ist eine der höchsten Auszeichnungen der CDU“, erklärte sie. In ihrer Laudatio ließ die Politikerin anschließend die Karriere von Spille Revue passieren. Der Brettorfer gehörte 20 Jahre lang ohne Unterbrechung dem Dötlinger Gemeinderat an, war 15 Jahre lang Vorsitzender des Finanzausschusses sowie viele Jahre stellvertretender Bürgermeister. „Als CDU-Ratsherr hattest du hohes Ansehen, über Parteigrenzen hinweg“, sagte Lampe.
Im Jahr 2001 verabschiedete sich Spille dann für kurze Zeit von der kommunalpolitischen Bühne. Allerdings nur, um sich im Präventionsrat der Gemeinde Dötlingen zu engagieren. Lampe: „Damit hast du dazu beigetragen, dass die Gemeinde heute eine vorbildliche, offene und vereinsgebundene Jugendarbeit betreibt und diese sowohl von der politischen als auch kirchlichen Gemeinde getragen wird.“
Einige Jahre später kehrte Spille in die Lokalpolitik zurück. Von 2011 bis 2014 vertrat er die Gemeinde Dötlingen als Abgeordneter im Kreistag. Zeitgleich war der Brettorfer auch wieder Ratsherr im Gemeinderat. „Landtag, Bundestag? Das kam für dich nicht in Frage“, so die Landtagskandidatin. „Du hattest dich für die Kommunalpolitik entschieden und nicht für die große Bühne.“
Als sich Dötlingens Bürgermeister Heino Pauka vor acht Jahren entschied, nicht mehr zu kandidieren, wurde diese Aufgabe an Spille herangetragen – allerdings nicht von der eigenen Partei. „Bemerkenswerterweise hatten die Grünen zuerst den Gedanken, bevor du von der CDU, den Grünen und der FDP als gemeinsamer Kandidat aufgestellt wurdest“, erzählte Lampe. Die Wahl gewann der Jubilar im ersten Anlauf und blieb bis November vergangenen Jahres Chef im Dötlinger Rathaus. Er war in dieser Zeit an vielen wichtigen Entscheidungen beteiligt, unter anderem an der Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes Hockensberg.
Auch wenn sich Spille beruflich von der Kommunalpolitik verabschiedet hat, so bleibt er ihr ehrenamtlich im Kreistag weiter treu. „In dieses Amt bist du mit mehr als 1800 Stimmen gewählt worden. Das war ein grandioses Ergebnis und zeigt überdeutlich, welche Wertschätzung dir entgegengebracht wird“, so Lampe weiter. Spille gehöre zu den tragenden Säulen des Gemeinwesens in Deutschland und erst recht vor Ort, schloss die Landtagskandidatin ihre lobenden Worte. Sichtlich gerührt war der Geehrte von der Laudatio und von seinem Geschenk. „Dass ich den alten Adenauer noch bekomme. Mit so etwas Großem hätte ich nicht gerechnet“, freute sich Spille. Rückblickend auf seine bisherige politische Karriere sagte er, dass sich vieles geändert hätte. Es sei nicht besser oder schlechter, sondern anders geworden. Heut würden viele Dinge mehr hinterfragt, bevor eine Entscheidung getroffen würde. Das sei nicht schlecht, allerdings würden sich dadurch Entscheidungsprozesse verlängern.
Wie lange es dauert, bis der Adenauer-Teller einen gebührenden Platz bekommt, kann der Jubilar noch nicht sagen. „Ich weiß noch nicht, wo ich ihn aufhängen werde“, so Spille.