Rehburg: Nächtigen in Meßwarbs Domizil

Ein eigenes Urteil über „Meßwarbs Domizil“ im Rehburger Landhaus, das nach seiner Ansicht geil geworden ist, dürfen sich alle am Sonntag, 26. Februar, bilden, wenn er von 10 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür einlädt. In dieses Domizil in Rehburg und die anderen Räumlichkeiten, die der Ofenbaumeister Gilg im historischen Gebäude eingebaut hat, an das schon Architekt Ernst Meßwarb Hand gelegt hatte.
Rehburg – Der Fensterplatz im Rund des Erkers ist das I-Tüpfelchen. Schmausende und jagende Putten tummeln sich unter der Decke, darunter zieht sich eine Bank an den Wänden entlang. Genauso hat Meßwarb, einstiger Bau- und auch Bürgermeister Rehburgs, es geplant, als er das Haus für seine Schwester Auguste umbaute und erweiterte. Um 1908 war das. Die älteste Erwähnung des Hauses geht allerdings auf 1754 zurück. Womit es eines der ältesten Häuser Rehburgs sein dürfte.
In den Jahrhunderten ist aus dem Gebäude vieles heraus verkauft worden. Kolonialwaren aller Art beispielsweise. Ältere Einwohner erinnern sich noch gut an den himmlischen Duft gerösteter Kaffeebohnen, der ihnen beim Betreten entgegenschlug. Als Kaufhaus Korte war es auch für Textilien, Bett- und Handarbeitszeug bekannt. Der letzte dieser Kaufmannsfamilie, Dieter Korte, gab 2003 aus Altersgründen das traditionsreiche Geschäft auf.

Einige Jahre später erwarb Andreas Gilg es – als Ofenbaumeister auf der Suche nach einem Ladengeschäft. Vor der alten, teilweise heruntergekommenen Bausubstanz hatte er keine Angst. Schließlich ist er Handwerker.
„Ein Schmuckstück“, nannten es die Rehburger wiederum Jahre später, nachdem Gilg sanft saniert hatte. Die Historie des Gebäudes immer im Blick.
Doch was anfangen mit der großen alten Scheune neben dem Haus, die vor Urzeiten dazu da war, Kutschen, Kutscher und Reisende mit ausgeruhten Pferden zu versorgen?
Gilgs Tatendrang war noch nicht erschöpft
Gilgs Tatendrang war noch nicht erschöpft und er fasste den Plan, Appartements und Ferienwohnungen einzurichten. In Rehburg sind sie Mangelware. Weshalb also nicht das Geschäftsmodell erweitern? Dass das Prunkstück in diesem Vorhaben die ehemaligen Wohnräume von Meßwarbs Schwester werden sollten, stand von Anfang an fest.
Ärmel aufgekrempelt, mehrere Jahre in jeder freien Minute daran gearbeitet – und nun ist es vollbracht. Sechs Appartements hat Gilg gebaut, für jeweils zwei bis vier Gäste. Zweckmäßig, komfortabel und auch mit dem gewissen Etwas. Dem Kronleuchter unter der Decke etwa oder einer Wendeltreppe, die ins Schlafgemach führt. Den Blick in die Meerbruchswiesen und auf eine Eselkoppel inklusive.
Hausdame Elke Höft betüdelt die Gäste
Fürs Betüdeln der Gäste ab Anfang März hat er Elke Höft eingestellt. Hausdame Elke Höft. Auf diesen Titel haben sie sich geeinigt. So herrlich altertümlich – das passe gut zum Haus, meinen die beiden. Der ländlichen Idylle ringsum tragen sie mit dem Namen des Hauses Rechnung: Rehburger Landhaus.
Wer sich einfach so umschauen möchte, ist am 26. Februar zum Tag der offenen Tür und einem Glas Sekt in Rehburgs Mühlentorstraße 15 willkommen.
Wer ein Appartement buchen möchte, wendet sich an die Hausdame per E-Mail unter rehburger-landhaus@web.de oder ruft unter 0175/7071918 an.