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Die Deutsche Fachwerkstraße verläuft durch Nienburg

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Von: Katrin Köster

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Die Nienburger Altstadt hat verschiedene interessante Fachwerkhäuser zu bieten. Die Stadt hat sich mit anderen Kommunen zur Deutschen Fachwerkstraße zusammengeschlossen.
Die Nienburger Altstadt hat verschiedene interessante Fachwerkhäuser zu bieten. Die Stadt hat sich mit anderen Kommunen zur Deutschen Fachwerkstraße zusammengeschlossen. © Mittelweser-Touristik

Die Deutsche Fachwerkstraße verläuft durch Nienburg und hält das ein oder andere Schmuckstück bereit. Ein Holz-Fachmann gibt Tipps für die schönsten Sehenswürdigkeiten in Nienburg.

Landkreis Nienburg – Wer in Nienburg auf bauliche Schatzsuche gehen möchte, kann einfach den Kopf in den Nacken legen und hat in der Innenstadt verschiedene historische Fachwerkgebäude im Blickfeld. Oder der Gast schaut zunächst auf den Boden – und folgt den weißen Abdrücken von Bärentatzen durch die Weserstadt. Insgesamt 500 Exemplare führen zu den Sehenswürdigkeiten in der gesamten Altstadt. Zugleich ist die Route ein Teil der Deutschen Fachwerkstraße.

Die Nienburger Bärenspuren führen geschichtsbegeisterte Besucher auf einen 3,3 Kilometer langen Rundweg, der 32 Sehenswürdigkeiten aufweist, wie die Mittelweser-Touristik berichtet. Reinhold Büdeker leitet das Deutsche Kreativzentrum Holz und kennt die Fachwerk-Schätze der Weserstadt.

Der Holz-Fachmann führt regelmäßig Besucher durch die Altstadt. Sein Tipp: Der Hasbergsche Hof an der Langen Straße 9. „Der hat das üppigste Fachwerkrelief der Stadt – das Spruchband geht die gesamte Hausfront entlang. Das ist wirklich etwas Außergewöhnliches“, erläutert Büdeker. Das Gebäude ist ein ehemaliger Burgmannshof und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Elf Stück soll es in Nienburg gegeben haben. Sie sollten die nahe Burg vor Überfällen schützen. Im Laufe der Jahrhunderte war der Hof der Sitz der Grafenfamilie von Hasberg, heute beherbergt er Gastronomie.

Ein typisches Fachwerkhaus aus dem ländlichen Bereich

Das Ackerbürgerhaus an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 2 ist ein weiterer Fachwerkbau, der laut Büdeker einen Abstecher wert ist. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert errichtet und vereinte Wohn- und Wirtschaftsräume unter einem Dach. Ackerbürger waren Stadtbauern, die das städtische Bürgerrecht hatten. „Vorne an der Straße ist ein hohes Dielentor, durch das die Gespanne durchgefahren sind. Hinter dem Hof wurden die Wagen, Gerätschaften und die Ernte eingelagert“, erläutert Büdeker. Das Reizvolle an dem Haus: Es sei gebaut wie ein typisches niedersächsisches Stadthaus jener Zeit, aber eigentlich ein ländliches Objekt, erläutert Büdeker.

Sein dritter Fachwerk-Tipp: Das Quaet-Faslem-Haus an der Leinstraße 4, Baujahr 1821. „Das ist ein typisches Fachwerkhaus aus dem ländlichen Bereich“, sagt Büdeker. So wie sich im Laufe der Jahrhunderte die Bauweise der Häuser verändert hat, so habe sich zugleich die Gesellschaft verändert, sagt er. „Zunächst lebten alle unter einem Dach – Bauern, Vieh und und Knechte.“ Später habe man erst das Vieh ausgelagert, dann folgten separate Kammern für die Bauernfamilie und die Knechte, fasst Büdeker zusammen. „Diesen Wandel kann man anhand des Fachwerks sehr gut nachvollziehen“, meint er.

Die ländlichen Gebäude seien zudem meist schlicht gehalten und mit gottesfürchtigen Sprüchen auf den Holzreliefs versehen. In der Stadt seien laut Büdeker der Komfort sowie die Außenwirkung der Gebäude immer bedeutender geworden. Die Weserstadt befindet sich mit ihren baulichen Schätzen in guter Gesellschaft: Die Deutsche Fachwerkstraße verbindet mehr als 100 deutsche Städte zur bundesweiten Initiative „Deutsche Fachwerkstraße“, informiert die Mittelweser-Touristik. Ziel der Kommunen sei es, ihr historisches Erbe gemeinsam zu pflegen.

Alle Details

www.mittelweser-tourismus.de

www.deutsche-fachwerkstrasse.de, „Von der Elbe bis zum Harz“

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