Kein weiterer Stellenabbau am Continental-Standort in Stolzenau geplant

Im Zuge einer Umstrukturierung musste Continental am Standort Stolzenau bis Ende 2022 knapp 27 Prozent der vorhandenen Stellen abbauen. Das Autotechnologieunternehmen stellte jetzt die Zukunftspläne für das Werk an der Großen Brinkstraße vor und beruhigt: Es sind keine weiteren Stellenkürzungen geplant.
Stolzenau/Sulingen – Es war ein Schock für die Continental-Mitarbeiter in Stolzenau: Das Unternehmen baute im Zuge einer Restrukturierung bis Ende 2022 rund 27 Prozent der Arbeitsplätze vor Ort ab. Davon betroffen waren 53 der damaligen 195 Mitarbeiter. Solch eine Umstrukturierung bringe immer Unruhe mit sich, weiß Pressesprecher Axel Schmidt. Seither herrscht Unsicherheit. Ein weiterer Stellenabbau würde auch Arbeitnehmer aus dem Landkreis Nienburg sowie dem Sulinger Land betreffen. Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken und die Zukunftspläne für das Werk in Stolzenau vorzustellen, lud das Autotechnologieunternehmen die politischen Vertreter der Gemeinde und der Samtgemeinde sowie der Presse am Mittwoch, 1. März, zu einem Ortstermin ein.
Fachkräfte sollen gehalten werden
„Ein weiterer Stellenabbau ist nicht geplant“, machte Werksleiter und geschäftsführender Standortleiter Marco Dankleff gleich zu Beginn seiner Präsentation deutlich. Die aktuellen Arbeitsplätze seien sicher, versicherte er. „Es wäre ja kontraproduktiv, wenn wir weiter abbauen würden“, stellte auch Schmidt im Gespräch mit der Mediengruppe Kreiszeitung noch einmal klar. Die Marktprognosen für die Automobilbranche seien vorsichtig positiv. Vielmehr sollen daher die Fachkräfte am Standort Stolzenau gehalten werden und perspektivisch Kapazitäten ausgebaut werden. Dies sei aber „marktabhängig“ und noch nicht abzusehen, merkte Schmidt an. Trotzdem wolle das Unternehmen jetzt „Zuversicht unter den Mitarbeitern verbreiten“.
Das Werk in Stolzenau ist mit seiner Produktion von Laderaumabdeckungen für Automobile europaweit Marktführer, teilt Dankleff mit. Aktuell beschäftigt das Unternehmen hier 140 Mitarbeiter. Diese kämen fast alle aus der umliegenden Region und arbeiten in der Produktion in einem Drei-Schicht-System. Im Jahr 2023 rechne das Unternehmen mit Verkäufen von circa 5,1 Millionen Quadratmetern Beschichtungsmaterial. Dies entspreche einer Strecke Laufmeter von New York bis San Francisco, machte Dankleff die Ausmaße deutlich. In den kommenden Jahren wolle man das Produktportfolio erweitern und weitere Geschäftsfelder entwickeln, blickte Dankleff voraus.
Wichtiges Signal an die Mitarbeiter
„Es ist ein wichtiges Signal an die Mitarbeiter, dass wir in den Standort investieren“, leitete der Werksleiter die Vorstellung einiger Investitionsprojekte für den Standort Stolzenau ein. Der Umbau einer bereits vorhandenen Streichmaschine in Höhe von 450 000 Euro sei bereits weit fortgeschritten. Erste Testläufe seinen positiv verlaufen. Des weiteren investiert das Unternehmen in vier E-Ladesäulen auf dem Werksgelände. Der Förderantrag sei bereits genehmigt, die Fertigstellung für Sommer 2023 geplant.
Auf Nachfrage von Samtgemeindebürgermeister Jens Beckmeyer, ob am Standort Stolzenau auch Forschung und Entwicklung betrieben werde, antwortete Dankleff: „Nein, wir sind ein reiner Produktionsstandort.“ „Mit Vertrieb“, ergänzte er. Das Werk in Stolzenau ist aber auch Ausbildungsstandort und soll es auch in Zukunft bleiben, versicherte Dankleff. In der Vergangenheit seien immer wieder Azubis für ihre guten Leistungen ausgezeichnet worden. „Da bin ich auch stolz drauf“, gab er offen zu. Die Ausbildungsberufe am Standort Stolzenau reichen vom Schlosser, über Maschinenführer und Betriebswirte bis hin zum dualen Studium. Eingestellt werde je nach Bedarf. Dankleff: „Das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich.“