Loccumer wollen ihren Wald retten

Das Kloster lässt 2022 50 000 Bäume setzen. Der Fichtenbestand ist innerhalb weniger Jahre durch die Trockenheit zu zwei Dritteln vernichtet worden.
Loccum – Was tut sich nur im Loccumer Klosterforst in diesen Tagen? Klosterförster Karsten Sierk kommt nicht zur Ruhe – und das nicht etwa (nur), weil die Februar-Orkane große Schäden im Forst hinterlassen haben. Eine Gruppe nach der anderen leitet er im Pflanzen an. Um manche der Schäden aus fünf schwierigen Jahren aufzufangen.
Erstklässler helfen beim Pflanzen neuer Bäume
„Am Freitag kommen die ersten Klassen aus der Loccumer Oberschule zum Pflanzen“, erzählte Karsten Sierk in dieser Woche. Eiche, Buche, Tanne, Ahorn und Erle stehen auf dem Programm. Kommende Woche rückt noch eine Schülergruppe an. Die Bäumchen, die sie in die Erde setzen werden, hat die Bürgerstiftung im Landkreis Nienburg spendiert. Eine Spende über 3 000 Euro von BASF machte es möglich.
Doch nicht nur seine Freitage stehen im Zeichen des Aufforstens. Zwei Samstage hat er sich zudem freigenommen, um mit allen interessierten Bürgern in den Wald zu gehen. Was dann im Boden landet, haben Loccumer selbst gespendet – über den Verzicht auf ihre Pfandbons im Loccumer WEZ-Markt. Der WEZ hat aufgerundet, spendiert außerdem Suppe im Wald, und der Chef packt selbst mit an. 2 400 Euro werden so verbuddelt.

Um die Schäden durch die trockenen Jahre aufzufangen und auch noch das Orkan-Desaster zu mildern, lässt das Kloster weitere 50000 Bäume von einem Fachbetrieb setzen. Nur in diesem Jahr.
Naturverjüngung reicht heute nicht mehr aus
Vor fünf Jahren war das noch nicht nötig. Damals konnte Karsten Sierk noch auf Naturverjüngung setzen. Der Fichtenbestand ist mittlerweile aber zu zwei Dritteln durch die Trockenheit vernichtet, auch andere Arten leiden sehr. Also müssen die Menschen ans Werk und dafür sorgen, dass der Wald fortbesteht.
Das klappt gut. Der Klosterförster hatte keine Schwierigkeiten, Freiwillige für die Pflanzaktionen zu finden. In der OBS hat er zuvor eine Lehrstunde in Waldkunde gegeben. Denn neben dem Anpflanzen hat er auch im Sinn, Verständnis für und Wissen um den Wald zu fördern. Damit wir alle noch lange Freude an Spaziergängen auf verschlungenen Waldwegen haben.