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Helios-Kliniken in Nienburg: Wann kommt der Neubau?

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Von: Katrin Köster

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Aus zwei mach eins: Angekündigt hatte Helios die Zusammenlegung der Kliniken in Nienburg und Stolzenau bereits 2020. Der geplante Neubau ist noch in Planung.
Aus zwei mach eins: Angekündigt hatte Helios die Zusammenlegung der Kliniken in Nienburg und Stolzenau bereits 2020. Der geplante Neubau ist noch in Planung. © Leif Rullhusen/Archiv

Grundsatzfrage im Fokus: Bei einer Podiumsdiskussion will der DGB am 17. April über Alternativen zu Privatisierungen gesprochen werden

Nienburg/Stolzenau – Wie soll es mit den Kliniken im Kreis Nienburg weitergehen? Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Niedersachsen Mitte möchte das Thema auf den Tisch bringen. Und zwar am Montag, 17. April, in Form einer Podiumsdiskussion im Nienburger Kulturwerk. Der Termin ersetzt die ursprünglich für 13. März geplante Veranstaltung (wir berichteten). Diese musste aus Krankheitsgründen ausfallen, heißt es vom DGB.

Am Tisch Platz nehmen werden einer Ankündigung zufolge Dr. Boris Robbers, Referatsleiter Krankenhäuser im niedersächsischen Sozialministerium, Ludwig Stöver von der Gewerkschaft Ver.di, sowie Peter Cremer vom Verein Gemeingut in BürgerInnenhand. Moderieren werde Torsten Hanning vom DGB Niedersachsen-Mitte.

Gewerkschaft ist besorgt

Die Gewerkschaften blicken mit Sorge auf die geplante Schließung des Stolzenauer Standortes der Helios-Kliniken Mittelweser. Deren Geschäftsführung wollte sich am Donnerstag zu dem Thema nicht näher äußern. Man befinde sich in den Planungen, schreibt die Pressestelle.

Bereits 2020 hatte Helios angekündigt, das Stolzenauer Krankenhaus mit seinerzeit 90 Mitarbeitern und 53 Planbetten in den Bereichen Geriatrie, Innere Medizin sowie der Schmerzklinik aufzulösen und in Nienburg anzudocken. Damals wurde versichert, dass es keine Stellenstreichungen geben werde: „Es ist eine räumliche Zusammenführung. Die Klinik in Stolzenau zieht eins zu eins nach Nienburg um“, erklärte seinerzeit Klinikgeschäftsführer Thomas Clausing im Rahmen einer Pressekonferenz.

„Verlagerung keine Schließung“

Das sei auch weiterhin der Plan, bestätigte am Donnerstag Izabela Dierks, Vorsitzende des Betriebsrates der Nienburger Klinik. „Es ist eine Verlagerung, keine Schließung“, betont sie. Die Klinik habe großes Interesse daran, dass alle Mitarbeiter den Umzug mitmachen. „Wir brauchen alle Mitarbeiter“, sagt Dierks mit Blick auf den Fachkräftemangel. Der angekündigte Neubau ist der Betriebsrätin zufolge weiterhin in Planung. Wann folgt der erste Spatenstich? „Voraussichtlich 2024/25“, schätzt Dierks.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund möchte indes am 17. April eine Grundsatzfrage wieder ins Gespräch bringen: „Ist es an der Zeit, die Privatisierung der Kliniken zu überdenken?“, formuliert es Werner Behrens, Vorsitzender des DGB Kreisverbands Nienburg. Er hält die „Demokratisierung“ der Kliniken in Kreis für eine überlegenswerte Option.

Verein Gemeingut in BürgerInnenhand kritisiert Gesundheitsminister

Wie das funktionieren könnte, soll der Verein Gemeingut in BürgerInnenhand (GiB) erläutern. „Wir finden: Schulgebäude, Wasserleitungen, Krankenhäuser, öffentliche Verkehrsmittel oder auch Autobahnen sind Teil der öffentlichen Infrastruktur. Sie müssen dem Gemeinwohl dienen und dürfen nicht Spekulationsobjekte privater Investoren sein“, schreibt der Verein. Deswegen lehnt er die Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge ab, heißt es auf der GiB-Webseite.

Die Gruppe kritisiert zudem den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Rahmen des Deutschen Krankenhausgipfels am 13. März, wonach „massive Klinikschließungen akzeptiert werden“. Das Bündnis stellt dem ein eigenes Konzept der sogenannten bundesweiten Krankenhausstruktur entgegen.

Weitere Infos

www.helios-gesundheit.de

niedersachsen-mitte.dgb.de

www.gemeingut.org

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