Mit dem Pferd durch Georgien

Bücken - Von Marion Thiermann. Zur ersten Veranstaltung in der Kleinkunstdiele in Bücken in diesem Kulturhalbjahr begrüßte Inhaber Peter Klein am Mittwochabend zahlreiche Gäste. Statt Eintritt zu bezahlen, gab es im Anschluss eine Hutspende im Anschluss, um den Aufwand der Referentin zu würdigen. Etwa 65 Interessierte waren erschienen, um sich mit der Annette Onnen-van der Werf auf eine Fotoreise durch Georgien zu begeben.
Die gebürtige Niederländerin, die heute in Ostfriesland lebt, reist regelmäßig nach und durch Georgien. Seit dem vergangenen Jahr bietet sie begleitete Touren durch das Land für bis zu zehn Personen an. Auf Georgien sei sie selber durch ein Foto einer Bekannten gekommen, welches ein Bauernhaus vor einer atemberaubenden Landschaft zeigte, erklärte die Referentin. Daraufhin buchte die Weltenbummlerin, wie sie sich selbst gern bezeichnet, einen Flug und erkundete 2013 für vier Wochen mehrere Teile Georgiens. Geografisch ist das Land zwischen der Türkei und Russland am Schwarzen Meer verortet.
Nach dieser ersten Reise, bei der sie sich sofort in die dortige wilde und unglaubliche Natur sowie die herzlichen Menschen verliebte, kam sie regelmäßig wieder, um weitere Teile des Landes zu erkunden. Bei ihren Reisen hält sich Annette Onnen-van der Werf nicht in den Städten auf, sondern hauptsächlich in den Naturlandschaften. Außer an der Küste Georgiens war sie bereits in allen Teilen des Landes unterwegs. Sie plant dieses noch für sie unbekannte Gebiet im September zu bereisen.
Die Vielfältigkeit des Landes
Im Verlauf des Abends zeigte die Weltenbummlerin immer wieder Fotos und erzählte dazu von ihren Reisen, bei denen sie entweder wandert oder mit dem Pferd unterwegs ist. Allein der Anblick der Landschaften versetzte den einen oder anderen Zuschauer wohl in Urlaubslaune. Bilder von Bergen mit grünen Bergwiesen, durch die sich Flüsse und Bäche schlängeln, die mit Blumen und Heilkräutern übersäht sind, Steppenlandschaften, aber auch von einfachen Bauernhäusern, deren Nachbarn teilweise kilometerweit entfernt sind. Georgien sei ein Land, in dem die Tiere, große Herden von Schafen sowie Ziegen, Kühe, Schweine und Pferde, nicht in eingezäunten Weiden stehen, sondern frei herumlaufen, berichtete die Referentin. In den Dörfern würden die Kühe abends von ganz allein nach Hause kommen, um gemolken zu werden, berichtete die Referentin. Die Menschen dort seien Selbstversorger, viele verbringen den Sommer in Hütten in den Bergen. Im Winter liege in Georgien sehr viel schnell, weswegen die Einwohner diese Jahreszeit im Tal verbringen würden.
Auf den Fotos entdeckten die Gäste auch die Vielfältigkeit des Landes, denn neben den hohen Bergen mit den weißen Wipfeln gibt es auch weite Steppen, die ideal zum Galoppieren mit dem Pferd sind.
Zudem war ein Gebiet mit sieben Seen zu sehen, welches sich an der Grenze zu Russland befindet. Dort seien die Grenzposten auf dem Pferd unterwegs, berichtete Annette Onnen-van der Werf. Prägend für die Landschaft seien auch die alten Wehrtürme vom Krieg, von denen aus die Georgier sich verteidigt hätten. Außerdem gebe es Kirchen und wunderschöne Klöster.
Stets mit einem Gästeführer unterwegs
Auf ihren Reisen ist Annette Onnen-van der Werf stets mit einem Gästeführer unterwegs, hauptsächlich mit „Soso“. Er besitzt 55 Pferde, die auf seinen 300 Hektar Land in dem Ort Kumelaurta stehen. „Das ist dort so viel wert, wie hierzulande drei Hektar“ erklärte die Weltenbummlerin. In diesem Jahr hat sie sich sogar ein eigenes Pferd für umgerechnet 250 Euro gekauft.
Übernachten in den Nationalparks
Auf ihren mehrtägigen Touren übernachtet sie entweder im Zelt oder in den Gästehäusern der Nationalparks, wie dem „Waschlowani-Nationalpark“ mit seiner Steppenlandschaft oder dem „Lagodechi-Nationalpark“ im höheren Kaukasus. Das Essen werde abends gemeinsam am Lagerfeuer gekocht, meinte Annette Onnen-van der Werf.
Neben den vielen beeindruckenden Naturaufnahmen waren aber auch einige Fotos von Städten zu sehen, darunter Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, mit der großen Burg über der Stadt und der Friedensbrücke. Die Stadt Mestia in den Bergen sei heute eine Touristenhochburg. „Vor sechs Jahren hat man abends in der Stadt mal zehn Leute gesehen, heute boomt der Tourismus dort“, sagte sie.
Infos zu den Touren durch Georgien:
Interessierte können auf der Webseite www.wildes-zeug.de mehr über die Angebote von Annette Onnen-van der Werf erfahren und Fragen zu den Reisen auf ihrem Blog stellen.