Gemeinsam für einen professionellen Naturschutz

Hoya / Hilgermissen - Von Michael Wendt. Es ist Zeit, den Umweltschutz in der Region zu professionalisieren – das finden die Gründungsmitglieder des neuen Naturschutzvereins Weseraue e.V. mit Sitz in Hilgermissen. Sie haben sich bislang in kleine, eher private Projekte eingebracht und möchten dieses Engagement nun auf neue Füße stellen. Eine Mitgliedschaft steht allen Interessierten offen, sagt der Vereinsvorsitzende Arne Röhrs aus Hilgermissen. Angesprochen sind insbesondere Einwohner der Samtgemeinde und ihrer Nachbarorte.
„Wir hatten das Gefühl, dass es in der Region in Sachen Umweltschutz nicht so richtig läuft“, sagt Röhrs. Außerdem stoßen Einzelpersonen und lose Gruppen bei Projekten oft an Grenzen, insbesondere wenn sie Fördermittel erhalten wollen. „Die können oft nur über Vereine beantragt werden“, sagt Röhrs. Das hat er als ehemaliges Kreistags- und Gemeinderatsmitglied mehrfach erlebt.
Der Naturschutzverein Weseraue möchte auch eine Alternative zu BUND und NABU sein. „Die sind regional nicht so aktiv, und sie polarisieren“, erklärt der Hilgermisser. „Wir wollen versuchen, alle, die in der Natur wirken, für bestimmte Projekte an einen Tisch zu kriegen“ – ohne vorgefertigte „Feindbilder“. Es gelte, Vertrauen untereinander aufzubauen.
Rechtlich ist der Naturschutzverein Weseraue den großen Organisationen gleichgestellt: Er ist ein eingetragener Verein mit einem anerkannten gemeinnützigen Zweck. Deshalb können nicht nur Spenden steuerlich geltend gemacht werden, sondern auch die Mitgliedsbeiträge. Erwachsene zahlen 45 Euro pro Jahr, Schüler, Auszubildende und Studenten ab 17 Jahren die Hälfte. Wer jünger ist, zahlt nichts.
Außer dem Umweltschutz ist die Umweltbildung ein Ziel des Vereins. Ein Projekt dazu war zum Beispiel das Bauen von Futterhäuschen für Vögel (wir berichteten). Dabei ging es nicht nur ums Sägen und Hämmern; die teilnehmenden Schüler bekamen auch Informationen zur Fütterung und zu den heimischen Vogelarten.
Demnächst möchte der Verein Nistkästen bauen (siehe auch Infokasten).
„Wir wollen unsere Mitglieder Projekt-orientiert einsetzen“, sagt Arne Röhrs. Bislang stammen sie allesamt aus der Gemeinde Hilgermissen, aber der Verein spricht ausdrücklich alle Bewohner des „Großraums“ Weseraue an. „Und wir beziehen auch die Geest ein“, sagt Röhrs augenzwinkernd. Er könne sich zudem ein Engagement außerhalb der Samtgemeinde vorstellen, etwa in Oiste oder Heemsen.
Derzeit trifft sich der Vorstand einmal im Monat. Zwischendurch gibt es themenbezogene Sitzungen. Aktuell plant der Verein drei Projekte und will sich unter anderem in die Hilgermisser Dorferneuerung einbringen. „Es gibt viele kleine Projekte, die man machen kann“, sagt Arne Röhrs. Der Naturschutzverein Weseraue will ein Sammelbecken dafür sein und auch diese kleinen Projekte professionell angehen.
Kontakt: info@naturschutzverein-weseraue.de