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ArL unterstützt Umbau der Alten Molkerei in Hoya mit Höchstfördersummne

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Von: Nala Harries

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Der Industriecharakter der Alten Molkerei soll erhalten bleiben.
Der Industriecharakter der Alten Molkerei soll erhalten bleiben. © Nala harries

Hoya – Seit Jahren ist die Stadt bemüht, den Leerstand in Hoya zu bekämpfen, und neue attraktive Punkte zu schaffen. Neben dem Projekt Grafenschloss (wir berichteten) gehört dazu unter anderem auch die Alte Molkerei, die seit 2007 verwaist ist, nun aber funktional umgestaltet werden soll. „Es nützt nichts Hüllen zu haben, die nicht leben“, brachte Bürgermeisterin Anne Sophie Wasner das Problem während eines Pressegesprächs auf den Punkt.

Mit dem Umbau eines ersten Teilbereichs in dem Gebäude und dem anschließenden Einzug der Museumsdruckerei ist bereits der erste Schritt geschafft.

Jetzt kann auch der zweite Bauabschnitt, in dem der neue Jugendtreff und weitere multifunktionale Räumlichkeiten realisiert werden sollen, in Angriff genommen werden. Denn nun stehen die finanziellen Mittel dafür bereit. Christian Schönfelder, Dezernatsleiter beim Amt für regionale Landentwicklung Leine-Weser (ArL), übergab den Förderbescheid am Donnerstag den Verantwortlichen. „Die Molkerei ist ein wirklich beachtenswertes Projekt, den Bescheid wollte ich daher nicht einfach nur per Post schicken“, begründete er seinen persönlichen Besuch in der Grafenstadt.

500 000 Euro stellt das Land im Rahmen seines Programms „Basisdienstleistungen“ für das Vorhaben zur Verfügung. „Wir haben erkannt, dass es sich dabei um keine triviale Maßnahme handelt. Angesichts der vielen Funktionen schnitt das Projekt in der Bewertung sehr gut ab“, erklärte Schönfelder, warum man der Stadt die Höchstfördersumme gewährt hat. Es handele sich dabei um gut investiertes Geld, da mit der Umgestaltung der Molkerei mehr Attraktivität geschaffen werden könne. „Mit 500 000 Euro kann man viel machen“, meinte Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer und war hocherfreut über die Unterstützung, denn ohne die Förderung hätte man wahrscheinlich einen Kredit aufnehmen müssen.

Bei Gesamtkosten von rund 1,2 Millionen Euro verbleibt für die Stadt nun noch ein Eigenanteil von knapp 350 000 Euro – vorausgesetzt die restlichen Kosten werden durch Mittel aus dem Kommunalen Innenentwicklungsfonds (KIF) getragen. Vom Landkreis sei das Projekt ebenfalls bereits positiv bewertet worden, meinte Meyer dazu.

Um den Plan umzusetzen und in den bestehenden Räumlichkeiten den neuen Jugendtreff sowie einen multifunktionalen Bereich, in dem beispielsweise Azubi-Austauschgespräche mit Seniorenpaten, Angebote der Volkshochschule, Seminare, Vorträge, Indoor-Flohmärkte, Ausstellungen oder die Ausgabe der Tafel Platz finden könnten, ist allerdings noch einiges zu tun. Laut den Verantwortlichen, darunter auch Bauamtsleiter Rolf Walnsch, müssten unter anderem die gesamte Haustechnik sowie die Fußböden erneuert, Arbeiten am Dach vorgenommen sowie Malerarbeiten durchgeführt werden. Auch eine Küche sei angedacht. Die Glasbausteine auf der Rückseite des Gebäudes will man zudem durch neue Fenster ersetzen.

Große Freude bei der Übergabe des Förderbescheids: (von links) Christian Schönfelder, Dezernatsleiter beim ArL, Bürgermeisterin Anne Sophie Wasner und Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer.
Große Freude bei der Übergabe des Förderbescheids: (von links) Christian Schönfelder, Dezernatsleiter beim ArL, Bürgermeisterin Anne Sophie Wasner und Samtgemeindebürgermeister Detlef Meyer. © Nala Harries

„Wir wollen jetzt den Bauantrag stellen und dann kann es in die Umsetzung gehen“, benannte Detlef Meyer den nächsten Schritt. Dafür müsse allerdings erst ein Planungsbüro beziehungsweise ein Architekt gefunden werden, fügte Rolf Walnsch hinzu. Die seien jedoch aktuell mit Arbeit „voll bis oben hin“. Ebenso sehe es mit den benötigten Handwerksunternehmen aus. „Das wird Einfluss auf die Dauer der Maßnahme haben. Aber wir gehen davon aus, dass wir noch dieses Jahr mit den Baumaßnahmen beginnen können“, zeigte sich der Bauamtsleiter mit Blick auf die Umsetzungsfrist etwas besorgt. Diese ist für den 30. Oktober 2023 angesetzt. Für die Sorge hatte Christian Schönfelder jedoch Verständnis. Das Projekt sei sehr komplex, falls es der Stadt nicht bis zum genannten Datum gelinge, finde man sicherlich eine Einigung, versprach er und nahm damit den Verantwortlichen den Druck. „Wir sind bestrebt, es bis dahin zu schaffen. Immerhin sind es noch knapp eineinhalb Jahre“, sagte Rolf Walnsch.

Durch die Einrichtung eines neuen Jugendtreffs beziehungsweise den Umzug des „Conexxx“ in die Alte Molkerei kann dann auch die offene Jugendarbeit in der Samtgemeinde zusammengelegt und eine neue Stelle im Pfleger-Bereich geschaffen werden. Wie Detlef Meyer berichtete, sei der Altstandort in Eystrup seit knapp drei Jahren verwaist. Grund dafür seien unter anderem personelle Probleme im Jugendhaus. „Die meisten Jugendlichen aus der Kommune besuchen eine der weiterführenden Schulen in Hoya und verbringen dann ihre Zeit hier“, ergänzte Bürgermeisterin Wasner. Im „Conexxxx“ an der Knesestraße in Hoya werde es demnach mittlerweile eng. Außerdem befindet sich dieses nicht im Eigentum der Stadt, sondern wird von Frankfurt aus verwaltet. Von dort aus sei bereits eine Anregung für einen neuen Standort gekommen. Die Alte Molkerei bietet also die passende Lösung. Insgesamt schaffe die Umgestaltung des Gebäudes viele Synergieeffekte, war der Samtgemeindebürgermeister überzeugt und verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Pläne für die Deichstraße, die ebenfalls schon bald in die Umsetzung gehen sollen. „Wir wollen die Lage im Innenbereich beleben. Für Hoya ist die Förderung also ein gutes Signal“, sagte er abschließend.

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