1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Nienburg
  4. Grafschaft Hoya

Hämelhausen investiert in Straßen, Sportheim und Spielgerät

Erstellt:

Von: Mareike Hahn

Kommentare

Welche Arbeiten am Sportheim notwendig und sinnvoll sind, will die Gemeinde Hämelhausen prüfen lassen. 50 000 Euro soll die „Planung zur Sanierung“ kosten.
Welche Arbeiten am Sportheim notwendig und sinnvoll sind, will die Gemeinde Hämelhausen prüfen lassen. 50 000 Euro soll die „Planung zur Sanierung“ kosten. © Nala Harries

Der Rat hat den Haushalt beschlossen. Außerdem war Thema, warum die Gemeinde Geld ausgibt, damit die Straßenlaternen kürzer leuchten.

Hämelhausen – Die Straßen Zum Sportplatz und Saatkamp sollen dieses Jahr ausgebaut werden. Außerdem will die Gemeinde Hämelhausen prüfen, welche Sanierungsarbeiten im Sportheim anstehen. Für diese Maßnahmen sind Mittel im Haushalt 2023 eingeplant, den der Rat in seiner Sitzung am Donnerstagabend im Gasthaus Klusmann einstimmig beschlossen hat.

Insgesamt stehen in diesem Jahr 220 000 Euro für den Ausbau von Straßen bereit. Priorität hat die Sanierung von Zum Sportplatz (voraussichtlich 117 000 Euro) und Saatkamp (76 000 Euro), sagte Gemeindedirektorin Astrid Schwecke, die bei der Samtgemeinde Hoya als Kämmerin tätig ist. In den nächsten Jahren sei der Drosselweg (66 000 Euro) dran, danach Hohes Land (55 000 Euro) und anschließend Zum Schäferstall (70 000 Euro).

50 000 Euro sind für die „Planung zur Sanierung“ des Sportheims vorgesehen, erklärte Schwecke: „Das Sportheim ist energetisch nicht in bestem Zustand. Wegen der gestiegenen Energiekosten ist es angeraten, das anzugehen. Außerdem gibt es in der Dusche Probleme mit Feuchtigkeit.“

Ein Architekt soll nun prüfen, welche Arbeiten notwendig und sinnvoll sind, sich beispielsweise durch die Heizkörper entstehende Fensternischen, Fenster und Dach anschauen. „Sicher werden wir keine Komplettsanierung machen, schon gar nicht in einem Jahr“, sagte Schwecke. „Aber mal gucken, was sich machen lässt.“

Eine kleine Verzögerung könnte sich ergeben, weil der bei der Samtgemeinde für das Thema zuständige Mitarbeiter Andreas Torst in Rente gehe, fuhr Schwecke fort. „Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden, aber es gibt gute Gespräche“, zeigte sie sich optimistisch.

Des Weiteren sind im Haushalt 25 000 Euro eingeplant, um ein altes Spielgerät zu ersetzen oder ein neues anzuschaffen. „Bei der nächsten Spielplatz-Begehung können wir uns die Situation vor Ort angucken“, sagte Schwecke.

71 500 Euro gibt die Gemeinde dieses Jahr für die Breitbandversorgung aus. Die Samtgemeinde habe rund 1,9 Millionen Euro dafür an den Landkreis Nienburg gezahlt, wovon die Mitgliedsgemeinden 75 Prozent erstatten, führte Schwecke aus. „Hinsichtlich der nicht so gut erschlossenen Haushalte wird ein Fragebogen entwickelt, um zu gucken, wo noch Bedarf ist“, sagte Schwecke. „Dann wollen wir mit den Betreibern sprechen.“

Ein „sehr großer Erfolg“ war nach Schweckes Worten die Baumpflanzaktion im vergangenen Jahr. Jeder Haushalt durfte sich einen Baum aus einer Liste aussuchen. Der Arbeitsaufwand für Verwaltung und Ehrenamtliche sei jedoch immens. „Deshalb haben wir beschlossen, das zusammen mit Gandesbergen und Schweringen alle zwei Jahre zu machen“, so Schwecke. 2024 und 2026 seien für die Aktion jeweils rund 3 000 Euro im Hämelhauser Haushalt vorgesehen.

Insgesamt sprach Schwecke von einem „sehr ordentlichen Haushalt“. Steuererhöhungen gebe es nicht.

Der diesjährige Ergebnisplan weist einen Fehlbetrag von 27 700 Euro aus. „In den letzten Jahren hatten wir immer einen Fehlbetrag eingeplant, aber am Ende war der Haushalt ausgeglichen“, sagte Schwecke und nannte Gründe: „Wir planen immer viel ein, aber machen nicht alles. Außerdem kann man die Steuereinnahmen schlecht schätzen.“ Sollte Ende 2023 doch noch ein Minus unter dem Strich stehen, kann es laut Schwecke durch die Überschüsse der Vorjahre gedeckt werden.

Stichwort Finanzhaushalt: Die liquiden Mittel betrugen Ende des vergangenen Jahres rund 905 000 Euro, sagte Schwecke. 2023 benötige die Gemeinde Hämelhausen voraussichtlich etwa 395 000 Euro liquide Mittel. Die Gemeinde sei zurzeit schuldenfrei, Kreditaufnahmen seien nicht vorgesehen.

Ferner nickte der Rat den Jahresabschluss 2020 ab, der einen Überschuss in Höhe von 373 Euro aufweist, die den Rücklagen zugeführt werden sollen.

Ein Thema während der Sitzung war auch die Straßenbeleuchtung. Künftig sollen schon um 22 Uhr – also zwei Stunden früher – in Hämelhausen die Lichter ausgehen. Morgens werden die Straßenlaternen in Zukunft um 5 Uhr angeschaltet, statt wie bisher um 4.30 Uhr. Bei Festen soll es weiterhin Ausnahmen geben, damit die Einwohner nachts sicher im Licht der Laternen nach Hause finden.

Schwecke erinnerte daran, dass die alten Lampenköpfe in Hämelhausen vor gut vier Jahren durch Leuchtdioden (LED) ersetzt worden sind. „Es gab eine Förderung, wir wollten Energie sparen, und die Lampenköpfe fingen an, kaputt zu gehen“, blickte sie zurück und freute sich: „Wir haben durch die Umrüstung 80 Prozent eingespart.“

Insgesamt betragen die Stromkosten für die Radwegbeleuchtung in Hämelhausen im Jahr rund 2 200 Euro. Schwecke: „2023 wird es nicht viel mehr, denn unser Stromvertrag läuft bis Ende des Jahres. 2024 muss man gucken.“ Die Laufzeitverkürzung wird laut Schwecke vielleicht 200, 300 Euro Ersparnis bringen. „Das macht also nicht viel aus“, sagte sie und ergänzte mit Blick auf die Energiekrise: „Gleichwohl können wir nicht so tun, als wäre nichts. Daher haben wir vereinbart, in Hämelhausen die gleichen Beleuchtungszeiten wie in Eystrup einzuführen.“

In der Einwohnerfragestunde wollte ein Bürger wissen, ob es Geld kostet, die Zeiten der Straßenbeleuchtung zu ändern. Ja, antwortete Schwecke: „300 Euro pro Schaltknopf. Es gibt drei Schaltknöpfe für uns.“

Die Gemeinde zahlt also drauf, damit die Straßenlaternen kürzer brennen, fasste ein Einwohner zusammen. Schwecke entgegnete, dass die Gemeinden laut Energieeinsparverordnung des Bunds 20 Prozent Energie einsparen müssen: „Das können wir nur über die Straßenbeleuchtung – oder das Sportheim bleibt kalt und dunkel.“ Ratsfrau Gisela Achmus (Wählergruppe) fand es richtig, die Schaltzeiten zu verkürzen: „Für uns ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen.“

Schwecke ergänzte, dass auch in den Rathäusern in Hoya und Eystrup gespart wird: „Wir sitzen da und frieren bei 19 Grad. Es gibt Kollegen, die laufen nur mit Wolldecke rum.“

Auch interessant

Kommentare