Bücker kämpfen weiter gegen Problem Ortsdurchfahrt

Die Lärmbelästigung an der Ortsdurchfahrt war ebenso Thema im Rat wie der Haushaltsplan.
Bücken – „Wir legen immer wieder den Finger in die Wunde.“ So beschrieb Ratsmitglied Stefan Meyer (Wählergemeinschaft Bücken und umzu, WG) während der öffentlichen Sitzung des Fleckenrats am Donnerstagabend die Bemühungen Bückens im Zusammenhang mit dem Problem Ortsdurchfahrt. Besorgte Bürger nutzten im Landgut-Hotel Thöle in Bücken die Einwohnerfragestunde, um zum wiederholten Mal darauf aufmerksam zu machen, wie sehr die Ortsdurchfahrt (Landesstraße 351) aus Richtung Schweringen in Richtung Hoya das Leben in Bücken belaste.
„Es wird immer schlimmer“, fasste eine Zuhörerin zusammen. Lärmbelästigung und überhöhte Geschwindigkeiten sind es vor allem, die den Anwohnern in der näheren und weiteren Umgebung der L 351 zu schaffen machen – wobei es zwischen beidem durchaus einen Zusammenhang gibt. Denn: Je höher die Geschwindigkeit, desto lauter das Dröhnen, das die Riesenreifen von Traktoren und Trucks auf dem Fahrbahnbelag verursachen. Und: „Gerast wird vom Ortseingang aus Richtung Schweringen noch bis zur Kurve vor dem Netto-Markt.“ Das hatten die Bücker Unterzeichner einer Petition an die Straßenbaubehörde des Landes Niedersachsen in Nienburg bereits im Sommer 2021 festgestellt.
Denn diese Behörde – besser bekannt unter der früheren Bezeichnung „Straßenbauamt“ – ist die eigentlich zuständige für Landesstraßen wie die Ortsdurchfahrt in Bücken. Darauf wiesen Bürgermeister Wilhelm Schröder (WG) und Gemeindedirektor Detlef Meyer in ihren Stellungnahmen zu den Einwohnerfragen am Donnerstag hin. Seit Jahren versuchen Bücker, sich mit ihrer Bitte um Abhilfe in Sachen Ortsdurchfahrtsproblem Gehör zu verschaffen (wir berichteten). Bislang vergeblich.
Viele Investitionen geplant
„Der Haushaltsplan ist unser wichtigster Beschluss eines jeden Jahres, so auch in diesem Jahr“, sagte Ratsmitglied Marten Stühring (WG) zum inhaltlich bedeutendsten Punkt der Tagesordnung. Es ging um den Etat für dieses Jahr und das Investitionsprogramm 2023 bis 2026. Beides verabschiedete der Fleckenrat einstimmig. „Es ist ein interessanter Haushalt, gespickt mit Investitionen“, kommentierte Bürgermeister Schröder das Zahlenwerk zu Beginn der Debatte. Mit ordentlichen Erträgen in Höhe von 2 546 300 Euro gegenüber ordentlichen Ausgaben von 2 948 600 Euro weise der Haushaltsplan für 2023 ein Minus von 402 300 Euro aus, erläuterte Gemeindedirektor Meyer in seinem detaillierten Bericht.
Auch in den kommenden Jahren, so Meyer, seien Fehlbeträge von jeweils etwa 130 000 Euro einkalkuliert. Demgegenüber verfüge der Flecken Bücken aber aus den Vorjahren über Überschüsse von insgesamt rund zwei Millionen Euro. Weil diese zur Deckung der Fehlbeträge verwendet werden können, sei ein Konsolidierungskonzept nicht erforderlich.
Wie Meyer zu den einzelnen Haushaltspositionen erklärte, habe der Siloturm hinter dem Netto-Markt bislang nicht abgerissen werden können. Die dafür vorgesehenen 130 000 Euro seien deshalb für dieses Jahr erneut eingestellt worden.
Für die Unterhaltung der Gemeindestraßen seien wieder 145 000 Euro vorgesehen. Bereits im vergangenen Jahr seien 20 000 Euro für die Pflege der zur Biotopvernetzung angelegten Grünflächen eingeplant gewesen. Dieser Betrag sei jedoch nicht ausgezahlt worden; deshalb sei für dieses Jahr das Doppelte angesetzt worden.
Die Gesamt-Steuereinnahmen des Fleckens Bücken seien im Etat für 2023 auf rund 2,171 Millionen Euro beziffert, erklärte der Gemeindedirektor weiter. Dem stünden auf der Ausgabenseite rund 2,025 Millionen Euro gegenüber, die sich aus der Gewerbesteuerumlage in Höhe von 57 400 Euro, der Kreisumlage von 1,080 Millionen Euro und der Samtgemeindeumlage von 88 8000 Euro zusammensetzen. Der Flecken Bücken sei schuldenfrei. Im aktuellen Haushaltsplan sei aber eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,3 Millionen Euro eingeplant. Diese sei notwendig, wenn alle Investitionen getätigt werden.
Bürgermeister Schröder teilte mit, dass für den mit 1,7 Millionen Euro veranschlagten Umbau des „Ratskellers“ ein Zuschuss in Höhe von 228 000 Euro generiert worden sei.
Treffen zur „Dorfregion“
Zur Kooperation der Gemeinden Bruchhausen-Vilsen, Hoyerhagen und Bücken als „Dorfregion“ teilte Gemeindedirektor Meyer mit, dass am 24. März eine gemeinsame Sitzung der drei Orte im Dorfgemeinschaftshaus Hoyerhagen stattfinden werde.
Hinsichtlich des Kiesabbaus in Schweringen (siehe auch Meldung oben links) müsse sich der Bücker Rat mit der Begründung der Klage befassen.
Zum Thema regenerative Energien, zu neuen Maßnahmen und Flächennutzungsplanänderungen sei eine Bürgerbeteiligung vorgesehen, so Meyer.
Marten Stühring wünschte sich im Hinblick auf ein attraktiveres Ferienkiste-Programm die Beteiligung einer größeren Zahl von Mitwirkenden.