Geflügelpest-Ausbruch in Hoya – 10.000 Tiere müssen getötet werden

Die Geflügelpest breitet sich in Niedersachsen weiter aus: Nun wurde das Virus im Landkreis Cloppenburg und im Kreis Nienburg entdeckt.
Hoya – Die Geflügelpest rollt durch Niedersachsen: Nach einem Ausbruch in einer Entenhaltung in Cloppenburg wurden nun zwei weitere Fälle im Landkreis Cloppenburg und in Nienburg nachgewiesen. In einem Putenbetrieb in Hoya müssen jetzt fast 10.000 Tiere notgeschlachtet werden, wie der Landkreis Nienburg am Donnerstag, 11. November 2021, mitteilte.
Stadt in Niedersachsen: | Hoya |
Bevölkerung: | 3.780 (31. Dez. 2008) |
Fläche: | 8,417 km² |
Betroffen ist auch Putenbetrieb mit mehr als 9.000 Tieren in Friesoythe, Landkreis Cloppenburg. Der Betrieb befindet sich 1200 Meter von dem Hof entfernt, wo die Geflügelpest am Dienstag entdeckt wurde.
Geflügelpest-Ausbruch in Hoya: Veterinäramt appelliert an Landwirte
Um die betroffenen Betriebe sollen Überwachungs- und Schutzzonen errichtet werden, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Dazu sollen die Tiere im Stall gehalten werden. Tierprodukte wie Gülle, Mist, Fleisch und Eier sollen den Betrieb nicht verlassen dürfen, berichtet der NDR.
Landwirte und Hobbyhalter sollen ihre Tierbestände sorgfältig auf Symptome prüfen, appelliert das Veterinäramt des Landkreises Nienburg. Es soll verhindert werden, dass sich die Geflügelpest weiter ausbreitet.
Geflügelpest in Niedersachsen: Halter hoffen auf Impfstoff
Um die hochansteckende Geflügelpest einzudämmen, setzt der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft auf die zügige Entwicklung eines Impfstoffs. „Die Branche hat sich kaum von den Auswirkungen des letzten Seuchenzugs erholt. Wir brauchen so schnell wie möglich einen Marker-Impfstoff, um da rauszukommen“, sagte Verbandspräsident Friedrich-Otto Ripke der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ am Donnerstag.
Sogenannte Marker-Impfstoffe ermöglichen die Unterscheidung von geimpften und infizierten Tieren. Wann entsprechende Impfstoffe einsatzfähig sind, sei noch nicht klar. „Wir können nur hoffen, dass es in wenigen Jahren so weit ist.“ Ripke forderte, die Forschung zu intensivieren und dafür Fördermittel bereit zu stellen.
Geflügelpest-Ausbruch in Hoya: „Vogelgrippe ganzjähriges Problem“
Es kommen Erinnerungen an die Zustände im Frühjahr 2021 auf. Insgesamt mussten durch das Grassieren des Virus damals rund 1,1 Millionen Tiere getötet werden. Seitdem galt Niedersachsen als Geflügelpest-frei.
Der zurückliegende Seuchenzug der Geflügelpest grassierte bundesweit. Nach Angaben von Ripke waren im Winter 2020 und Frühjahr 2021 in ganz Deutschland 150 Betriebe betroffen. Den Schaden bezifferte der Verbandspräsident zuletzt auf 30 Millionen Euro. Die Seuche steht im Zusammenhang mit dem Vogelzug und tritt vor allem im Winterhalbjahr auf.
Ripke sagte der Zeitung, es zeichne sich jedoch immer mehr ab, dass die Vogelgrippe endemisch werde und in der heimischen Wildvogelpopulation zirkuliere. „Damit wird die Vogelgrippe zu einem ganzjährigen Problem. Umso dringlicher ist der Impfstoff.“ (Mit dpa-Material) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.