Update von Samstag, 19. Februar, 12:35 Uhr: Da große Teile des Streckennetzes aktuell nicht befahrbar sind, wird der Zugverkehr bei metronom, enno und erixx voraussichtlich heute tagsüber nicht mehr aufgenommen, teilte nun das Metronom-Unternehmen mit. Eventuell könnten in den Abendstunden auf einzelnen Strecken wieder Züge fahren. Sollten die Wetterlage und der Fortschritt der Aufräumarbeiten es zulassen, würden auf Teilabschnitten auch schon am Nachmittag einzelne Züge verkehren.
Auf allen Strecken sind ersatzweise Busse unterwegs, es kann allerdings zu erheblichen Wartezeiten kommen.
Die Deutsche Bahn kündigte an, Bahnreisende müssen im Fernverkehr vor allem im Norden und Osten Deutschlands weiter mit erheblichen Einschränkungen rechnen. „Es verkehren keine Fernverkehrszüge nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin bis mindestens 18 Uhr“, so das Unternehmen.
Auch die ICE-Züge auf der Strecke Köln - Hannover - Berlin fallen bis dahin aus. Wann wieder ICE/IC-Züge von Frankfurt (Main) beziehungsweise Berlin nach Amsterdam im Einsatz sein werden, ist noch nicht absehbar.
Nach Angaben der Deutschen Bahn hat es durch die Sturmperiode der vergangenen Tage bereits Schäden im Eisenbahnnetz auf einer Länge von mehr als 1000 Kilometer gegeben. Und noch seien nicht alle Strecken erkundet.
Update von Samstag, 19. Februar, 12:30 Uhr: Sturmtief „Zeynep“ im Landkreis Oldenburg keine extremen Schäden verursacht. Die Feuerwehren sind seit mehr als 20 Stunden im Dauereinsatz. In der Zeit von 14 Uhr am Freitag bis 8 Uhr am Samstag mussten laut Großleitstelle Oldenburg Land 619 Unwetterereignisse angenommen und abgearbeitet werden. Im Landkreis Oldenburg waren es bislang 132, hieß es am Samstag um 9:52 Uhr.
Update von Samstag, 19. Februar, 12:20 Uhr: Ein Lastwagen hat auf der Autobahn 27 nahe Verden einen umgestürzten Baum gerammt. Zwei weitere Transporter hätten dem Baum kurz hinter der Anschlussstelle Verden-Ost am Freitagabend noch ausweichen können, teilte die Polizei am Samstag mit.
Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr entfernte den Baum von der Fahrbahn. Nachdem die Unfallstelle geräumt war, wurde der Verkehr wieder aufgenommen – nur um fünf Kilometer weiter erneut wegen eines umgestürzten Baumes gestoppt zu werden. Für die Arbeiten musste die Autobahn jeweils gesperrt werden.
In Osterholz-Scharmbeck im Landkreis Osterholz erfasste eine Windböe ein Auto mit Anhänger, der 30 Jahre alte Fahrer verlor die Kontrolle über das Gespann und der Anhänger kippte um. Der Fahrer blieb unverletzt.
Update von Samstag, 19. Februar, 11:40 Uhr: An vielen Pegeln an der niedersächsischen Nordseeküste haben die Wasserstände wegen des Orkantiefs „Zeynep“ die Schwelle zur schweren Sturmflut überschritten.
Vor allem an den Flussmündungen sei diese Grenze überschritten, an einigen Pegeln zudem nur um wenige Zentimeter verfehlt worden, sagte der Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Carsten Lippe, am Samstag in Norden der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der erhöhten Wasserstände vor allem in den Flusstrichtern seien alle Sperrwerke zwischenzeitlich geschlossen worden – auch das große Emssperrwerk bei Gandersum.
Der Sturmflutwarndienst der landeseigenen Behörde hatte erwartet, dass das Hochwasser in der Nacht zum Samstag zwischen 2,25 und 2,50 Meter höher auflaufen könnte als das mittlere Tidehochwasser. Tatsächlich sei in Cuxhaven an der Elbemündung ein Wasserstand von 2,82 Meter über dem mittleren Tidehochwasser gemeldet worden, die Grenze zur schweren Sturmflut liege bei 2,28 Metern.
In Emden wurde ein Stand von 2,41 Meter gemessen worden, das sei auch exakt die Grenze zur schweren Sturmflut. Auf der Insel Norderney lag der Wasserstand bei 2,19 über dem mittleren Tidehochwasser, die Grenze zur schweren Sturmflut sei bei 1,95 Metern.
Statistisch gesehen komme es alle zwei Jahre zu schweren Sturmfluten, sagte Lippe. Leichte Sturmfluten gebe es durchschnittlich zehn Mal pro Saison – die Sturmflutsaison reiche von September bis April. Er betonte, der Februar sei ein „typischer Sturmflutmonat“.
An vielen Pegeln dürfte am Mittag die Grenze zur leichten Sturmflut erneut überschritten werden, kündigte der Experte an. Das gelte auch für die Nacht zum Sonntag, erwartet werde ein Wasserstand von 1,25 Metern bis 1,50 Metern über dem mittleren Tidehochwasser.
Update von Samstag, 19. Februar, 11:35 Uhr: Das Sturmtief „Zeynep“ hat auf der ostfriesischen Insel Langeoog auch den Sandstrand beschädigt. „In Teilen ist gar kein Strand mehr da, die Abbruchkante geht bis zu den Dünen“, sagte Inselbürgermeisterin Heike Horn am Samstag. Zum Ausmaß des Schadens könne sie aber nichts sagen. Das müsse der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beurteilen, sagte Horn.
Menschen seien in der Sturmnacht auf ihrer Insel ihrer Kenntnis nach nicht verletzt worden, sagte Horn. Es seien aber Bäume entwurzelt worden, viele Zäune durch die Gegend geflogen und Vordächer beschädigt worden, die von den Hausbesitzern fixiert werden mussten.
Update von Samstag, 19. Februar, 11:30 Uhr: Orkantief „Zeynep“ hat Deutschland mit Windgeschwindigkeiten von örtlich mehr als 160 Stundenkilometern überquert. Der höchste Wert wurde in der Nacht zum Samstag mit rund 162 Kilometern pro Stunde am Nordsee-Leuchtturm „Alte Weser“ in der Deutschen Bucht vor der Wesermündung gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Bei Büsum an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste erreichte der Orkan demnach Geschwindigkeiten von rund 143 Stundenkilometern.
Am Flugplatz Nordholz bei Cuxhaven und am Leuchttrum Kiel wurden in der Spitze rund 140 Stundenkilometer registriert. Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog blies der Orkan mit rund 135 Kilometern in der Stunde. Auf den Gipfeln der Mittelgebirge wurden ebenfalls hohe Geschwindigkeiten gemessen. Der 1141 Meter hohe Brocken im Harz etwa meldete laut DWD rund 146 Stundenkilometer.
Update von Samstag, 19. Februar, 11:15 Uhr: Der Bürgerparkverein in Bremen bittet darum, den Park aktuell noch zu meiden. „Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet, mögliche Gefahren wie herabhängende große Äste zu beseitigen“, schreibt die Polizei Bremen auf Twitter.
Ende Januar war ein Mann bei einem Sturm schwer verletzt worden, als ein Baum im Bürgerpark auf ihn stürzte. Immer wieder würden Besucher die Sturm-Gefahren ignorieren, sagte Parkdirektor Tim Großmann der Kreiszeitung.
Der Zoo Osnabrück bleibt am Samstag wegen der Folgen des Orkantiefs „Zeynep“ geschlossen. Nach dem Unwetter seien Aufräumarbeiten im Zoo geplant, sagte eine Sprecherin. Um die Sicherheit von Mitarbeitern, Gästen und Tieren gewährleisten zu können, solle der Zoo noch geschlossen bleiben. Vereinzelt seien Bäume umgestürzt, alle Tiere und alle Beschäftigten im Zoo seien aber wohlauf. Vorgesehen sei, den Zoo am Sonntag wieder regulär zu öffnen.
Update von Samstag, 19. Februar, 10:15 Uhr: Noch ist der Bahnverkehr im Norden massiv eingeschränkt. Züge des Fernverkehrs fahren nördlich von Hannover nicht. Auch der Regionalverkehr fällt noch flächendeckend aus, teilte die Deutsche Bahn mit.
Noch sei keine genaue Prognose möglich, wann der Fernverkehr auf den betroffenen Strecken wieder starte, so eine Sprecherin. Derzeit liefen umfangreiche Erkundungsfahrten, um die Schäden auf und an den Strecken zu beziffern.
Die Bahngesellschaft „metronom“ kündigte am Freitag an, den Zugverkehr am Samstag voraussichtlich frühestens ab 15 Uhr wieder aufzunehmen.
Update von Samstag, 19. Februar, 9:12 Uhr: Erneuter Sturmschaden: Harpstedter Mühle wird zum Sicherheitsrisiko. Der dritte schwere Sturm, der dritte Schaden. Diesmal hat es die Flügel der Harpstedter Windmühle besonders hart getroffen: Der Orkan „Zeynep“ hat ein großes Flügelteil abgerissen. Am Morgen nach der stürmischen Nacht hängt es weiterhin auf „halb acht“ (Stand: Sonnabend, 07:30 Uhr) und droht herabzustürzen.
Update von Samstag, 19. Februar, 9:10 Uhr: Eine rund 80 Kilogramm schwere Kupferplatte ist während des Sturms in Gronau bei Hildesheim von einem Kirchturm weggeweht worden und etwa 80 Meter weiter in ein Haus eingeschlagen. Weitere, etwa drei Mal drei Meter große Platten, drohten weiterhin abzubrechen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstagmorgen.
Die Feuerwehr sperrte die Altstadt in der Umgebung ab und bat die Anwohner, sich in Sicherheit zu begeben. Momentan gehe es um das Absichern. „Da oben in rund 50 Metern Höhe können wir schlecht arbeiten“, so der Sprecher. Ein Fachberater soll sich den Schaden anschauen. Erst dann werde man weitere Schritte einleiten.
Update von Samstag, 19. Februar, 09:00 Uhr: Orkan Zeynep brachte eine starke Sturmflut nach Hamburg. Dabei wurde die Hafencity überflutet und Personen muss aus dem Auto gerettet werden. Hamburger Feuerwehr musste in Folge von Sturm Zeynep bis Samstag, 6:00 Uhr zu 654 sturmbedingten Einsätzen ausrücken, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Bei den meisten davon handelte es sich um umgestürzte Bäume oder umgestürzte Zäune, Fahnenmasten und Werbeplakate.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:45 Uhr: Orkan Zeynep: Nach einem Unfall aufgrund des Sturmtiefs „Zeynep“ sind am Freitagabend 400 Liter Diesel-Kraftstoff auf der Autobahn 7 ausgelaufen. Nach Angaben der Polizei hatte sich bei Hildesheim durch den Sturm das Fundament einer Verkehrstafel gelöst, sodass diese umknickte und auf die Fahrbahn fiel.
Ein Sattelzugfahrer habe nicht mehr ausweichen können und sei über die Hindernisse gefahren. Dabei riss der Tank auf und Hunderte Liter Kraftstoff ergossen sich über die Fahrbahn. Durch den starken Wind habe sich die Flüssigkeit immer weiter verteilt, berichtete die Polizei. Die Feuerwehr rückte an und pumpte noch einmal mehrere Hundert Liter Diesel aus dem Sattelzug ab, um ein weiteres Auslaufen zu verhindern.
Die Autobahn musste in beiden Fahrtrichtungen für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Fahrbahn in Richtung Kassel war laut Polizei erst in den frühen Morgenstunden am Samstag wieder störungsfrei befahrbar.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:43 Uhr: Ein Autofahrer ist in Garrel im Landkreis Cloppenburg schwer verletzt worden, als im Sturm ein Baum auf seinen Wagen fiel. Am frühen Samstagmorgen sei der Baum umgefallen und auf die Straße gestürzt - und auf den Wagen des 53-Jährigen, teilte die Polizei mit. Das Auto wurde massiv beschädigt. Insgesamt gab es in dem Landkreis 18 Verkehrsunfälle wegen des Sturms, außerdem in der Nacht zahlreiche weitere Einsätze wie Hilfeleistungen. Am frühen Morgen beruhigte sich die Lage. Mehrere Straßen wurden wegen umgestürzter Bäume zunächst gesperrt.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:40 Uhr: Der Anhänger eines Lastwagens ist nahe Emsbüren im Landkreis Emsland auf der Autobahn 31 im Sturm umgekippt. Der 53 Jahre alte Fahrer blieb unverletzt, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Am Freitagabend war der Mann mit seinem Lastwagengespann in Richtung Emden unterwegs, als eine Windböe das Gespann erfasste. Der Anhänger kippte auf die rechte Seite und blieb auf der Schutzplanke liegen.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:30 Uhr: Im Landkreis Diepholz kam es in der Nacht zu diversen Einsätzen der Feuerwehren. Im Video sind einige Einsätze in der Nacht, während Sturmtief Zeynep durch den Landkreis zog.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:14 Uhr: Neben dem Toten im Landkreis Cuxhaven (Update von 6:40 Uhr) fielen zwei weitere Autofahrer in NRW dem Sturmtief Zeynep zum Opfer*. Bei Verkehrsunfällen im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen zwei Autofahrer ums Leben. Der Wagen eines 56-Jährigen prallte gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum, der während des Sturms umgestürzt war. Der eingeklemmte Mann verstarb noch am Unfallort.
Derweil überschlug sich Saerbeck ein 33-jähriger Mann mit seinem Auto. Möglicherweise habe eine Windböe das Fahrzeug von erfasst, erklärte die Feuerwehr nach ersten Erkenntnissen.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:05 Uhr: Die Nordseeinsel Wangerooge hat im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes eingebüßt. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr am Samstagmorgen. Die Schutzdünen vor dem Trinkwasserschutzgebiet hätten kein Deckwerk mehr, dies müsse wie der Strand neu aufgeschüttet werden. Dennoch sei der Sturm glimpflich ausgegangen, das Orkantief „Zeynep“ habe keine schweren Schäden verursacht.
Der Wasserstand habe etwa zwei Meter über dem normalen Stand gelegen, das sei weit von den Höchstständen entfernt, erklärte Fangohr. 2013 habe der Wasserstand bei 9,17 Metern gelegen, in der Nacht zum Samstag seien es 8,50 Meter gewesen. Glück im Unglück sei es gewesen, dass der starke Wind eher aus westlicher Richtung kam - nicht aus nordwestlicher. Neben dem weggespülten Strand seien Mülleimer umgekippt, eine Satellitenschüssel sei von einem Dach geflogen und Zäune umgefallen. „Wir haben Glück gehabt“, sagte er.
Mindestens sechs Wochen werde es dauern, den Strand wieder aufzuschütten, sagte Fangohr. Der Sand dafür komme von einer Sandbank vor der Insel. Schon nach den vergangenen Stürmen seien etwa 60 Prozent des Strandes weggespült worden, nun sei stellenweise überhaupt kein Sand mehr da.
Update von Samstag, 19. Februar, 08:00 Uhr: Gegen Mitternacht entwurzelte das Sturmtief Zeynep eine ausgewachsene Buche. Der Baum fiel auf ein etwa 90 Jahre altes Wohnhaus in Wardenburg (Landkreis Oldenburg) krachen. Das Haus wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen, Fenster wurden herausgerissen und ein fast 20 Zentimeter dicker Ast ragte ins Wohnzimmer hinein. Glück im Unglück hatte wohl ein Bewohner, denn der Baum verfehlte den schlafenden Bewohner scheinbar nur um ein paar Meter.
Update von Samstag, 19. Februar, 06:45 Uhr: In Bremen haben sich derweil die „schlimmsten Befürchtungen“ nicht bewahrheitet. Das sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) am frühen Samstagmorgen bei einem Besuch an der Weser. Das Wasser in Bremen war weniger hochgestiegen, als zunächst befürchtet. So wurde die Pauliner Marsch nicht geflutet, schreibt der Weser Kurier.
Zuvor wurden als Vorsichtsmaßnahme einige Stadtteile in Bremen evakuiert, um der drohenden Sturmflut der Weser durch den Orkan Zeynep vorzubeugen.
Update von Samstag, 19. Februar, 06:40 Uhr: In Niedersachsen hat Sturm Zeynep auch ein Todesopfer gefordert. Wie der Weser Kurier berichtet, wollte der 68-jährige Mann aus Cuxhaven das beschädigte Dach eines Stalles reparieren, als dieses unter ihm nachgab. Der Mann fiel etwa zehn Meter in die Tiefe und verstarb noch an der Unfallstelle.
Update von Samstag, 19. Februar, 04:30 Uhr: Überall in Niedersachsen und Bremen sind Bäume auf Straßen gestürzt. Die Bundesstraße 6 zwischen Barrien und Syke ist aktuell voll gesperrt. Alle aktuellen Verkehrsmeldungen hier.
Update von Samstag, 19. Februar, 03:35 Uhr: In Bremen ist auf einer Baustelle am Hansator Ecke Konsul-Smidt-Straße unweit des Europahafens ein Baukran umgestürzt. Laut Feuerwehrsprecher Christian Patzelt ist der Baukran gegen ein Gebäude und einen Lkw gestoßen und auf Straßenbahnschienen gefallen.
Der Kran sei dabei in der Nacht auf den Samstag in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Es sieht verheerend aus“, so der Sprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Ein weiterer 90 Meter hoher Kran wurde nicht beschädigt. Die Trümmerteile blockieren nun die umliegenden Straßen. Die Beseitigung des Krans werde noch bis zum Anfang der kommenden Woche dauern. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei keine Angaben machen.
Update von Samstag, 19. Februar, 03:10 Uhr: Mehrere Schlepper haben in den Häfen in Emden und in Wilhelmshaven größere Schiffe gesichert. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten in der Nacht auf Samstag drohten mehrere Schiffe abzudriften, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei.
Update von Samstag, 19. Februar, 02:00 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Höhe der in Hamburg am frühen Samstagmorgen erwarteten Sturmflut nach oben korrigiert. Statt mit einer schweren Sturmflut mit Wasserständen von bis zu drei Metern müsse nun mit bis zu 3,5 Metern gerechnet werden, was einer sehr schweren Sturmflut entspräche, teilte der DWD am Samstag mit. Der Hamburger Sturmflutwarndienst geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Hochwasserscheitel um 5.30 Uhr am Pegel St. Pauli etwa 5,6 Meter über Normalhöhennull erreichen wird. Das entspräche etwa 3,45 Meter über dem mittleren Hochwasser. Laut Sturmflutwarndienst sind die Hochwasserschutzanlagen bis zu einer Höhe von 7,30 Metern über Normalhöhennull ausgelegt.
Update von Samstag, 19. Februar, 01:00 Uhr: Sturmtief „Zeynep“ ist mit Macht auf Niedersachsen und Bremen zugerollt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete den Orkan nach Mitternacht an der Nordseeküste - dann könnten extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erreicht werden.
Update von Freitag, 18. Februar, 23:45 Uhr: Die Feuerwehr Hamburg meldet, dass bei einem viergeschossigen Wohnhaus im Hamburger Stadtteil Eilbek die Fassade und der Dachstuhl stark beschädigt ist.
Update von Freitag, 18. Februar, 23:35 Uhr: Wegen des Sturmtiefs sind Hunderte Reisende am Freitagabend in Hannover gestrandet. Weil die gegenwärtige Wetterlage weiterhin angespannt ist, mussten sie voraussichtlich die Nacht dort ausharren. Ein Aufenthaltszug mit Essen und Trinken stand vor Ort zur Verfügung. Ein Bahnsprecher kündigte weitere Züge an, die am Abend noch hinzukommen sollten. Wie es für die Reisenden weitergeht, ist noch ungewiss. Je nach Verlauf des Sturms will die Bahn ab Samstagmorgen gegen 06:00 Uhr über weitere Reisemöglichkeiten informieren.
Die Hochwasserlage an der Nordsee ist derweil angespannt. Unter anderem der Fähranleger an der Norddeich-Mole in Norden stand am Abend unter Wasser. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartete den Orkan „“ gegen Mitternacht an der Küste.
Update von Freitag, 18. Februar, 22:15 Uhr: Die Lage in Bremen spitzt sich weiter zu. Während das Sturmtief „Zeynep“ über Norddeutschland wütet, hat die Polizei damit begonnen, mehrere Bereiche zu evakuieren. Derzeit besteht akute Überschwemmungsgefahr. Folgende Gebiete sind betroffen:
„Wir räumen die Überflutungsgebiete in der Pauliner Marsch“, bestätigte eine Polizeisprecherin am Freitagabend. „Das ist Jahre her, dass wir zu so einer Maßnahme greifen mussten.“ Die Polizei bittet darum, die betroffenen Gebiete zu meiden, beziehungsweise zu verlassen. Wie viele Personen derzeit betroffen sind, kann nach aktuellem Stand nicht genau gesagt werden. Die Feuerwehr Bremen hat gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz eine Anlaufstelle in der Schule am Leibnizplatz eingerichtet.
Wie der Weser Kurier berichtet, mussten die Rettungskräfte in Bremen und Bremerhaven bereits zu zahlreichen Einsätzen wegen des Sturms ausrücken. Insgesamt waren die Feuerwehren bei mehr als 100 Einsätzen gefragt.
Update von Freitag, 18. Februar, 21:55 Uhr: Wie gefährlich das Sturmtief „Zeynep“ werden kann, zeigt ein Fall aus Leer. Während die Deutsche Bahn in weiser Voraussicht bereits am Nachmittag den Verkehr eingestellt hatte, musste die örtliche Feuerwehr gegen 20:00 Uhr dennoch zu einer Bahnstrecke ausrücken. Wie das Nachrichtenportal „Nonstopnews“ berichtet, sei ein Baum auf die Strecke gekippt und habe sich in der Oberleitung verfangen. Wegen des Starkstroms auf der Leitung setzte sich der Baum in Brand.
Bevor die Einsatzkräfte gegen den Brand vorgehen konnten, mussten sie auf einen Notfallmanager der Bahn warten, der die Strecke vom Stromnetz nahm. Wie aus den Informationen hervorgeht, sind inzwischen sämtliche Wehren des Landkreises wegen des Sturmtiefs im Einsatz.
Update von Freitag, 18. Februar, 21:45 Uhr: Wegen des starken Sturms droht derzeit ein Baukran in Aurich umzukippen. Wegen der Gefahr für umliegende Gebäude mussten zwei Einfamilienhäuser evakuiert werden. „Er drehte und neigte sich erheblich, wir mussten auch die Baufirma hinzuziehen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Stand jetzt gab es im Kreis Aurich bisher etwa 70 Einätze im Zusammenhang mit „Zeynep“. Im Landkreis Leer waren es sogar 100 Einsätze.
In den meisten Fällen handelt es sich um umgestürzte Bäume. Allerdings mussten auch Carports und Dächer von den Einsatzkräften gegen den Sturm gesichert werden. Aufgrund der angespannten Lage befindet sich das Technische Hilfswerk im Nordwesten von Niedersachsen in einem Voralarm.
Update von Freitag, 18. Februar, 20:25 Uhr: Die Ausmaße des Sturms „Zeynep“ bekam auch der Fahrer eines Gülle-Transporters bei Westerstede im Landkreis Ammerland zu spüren. Der 40-Tonner war von einer Windböe erfasst worden und in einem Graben gelandet. Wie die Polizei mitteilte, riss das Fahrzeug zunächst einige Bäume mit und kippte anschließend um. Der Fahrer wurde bei dem Unfall verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Wie aus den Informationen hervorgeht, lief ein Teil der Gülle aus. Der Rest konnte in ein anderes Fahrzeug umgepumpt werden. Die Straße und der Graben mussten von einer Spezialfirma gereinigt werden. Anschließend wurde der Lastwagen geborgen.
Update von Freitag, 18. Februar, 19:50 Uhr: Mit Gewalt rollt das Sturmtief „Zeynep“ auf die Nordseeküste und Niedersachsen zu. Wie aus Angaben des Deutschen Wetterdiensts hervorgeht, soll der Orkan gegen Mitternacht die Küstenregion treffen. Erwartet wird, dass es zu extremen Orkanböen kommen kann. Auch eine schwere Sturmflut ist möglich. Die Feuerwehren in Ostfriesland bereiten sich derweil auf eine ungemütliche Nacht vor. Die Einsatzkräfte riefen die Bevölkerung dazu auf, während des Sturms Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.
Wie der Sprecher der örtlichen Feuerwehren, Manuel Goldenstein, erklärte, würde der Aufenthalt im Freien große Gefahren bergen, etwa durch umfallende Bäume oder umherfliegende Gegenstände. In den frühen Abendstunden gab es bereits erste Einsätze im Zusammenhang mit dem Orkantief. Während der Unwetternacht sollte sich zudem niemand an der Nordsee aufhalten. Inzwischen seien auf den Ostfriesischen Inseln die letzten Deichtore geschlossen wurden. Wegen der drohenden Sturmflut sollte am Abend auch das große Emssperrwerk bei Gandersum dicht gemacht werden.
Update von Freitag, 18. Februar, 18:45 Uhr: Das Orkantief „Zeynep“ hat seinen Höhepunkt zwar noch nicht erreicht, allerdings gibt es schon weitreichende Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Norddeutschland. Der regionale Metronom-Zugverkehr zwischen Hamburg und Bremen, Hannover-Hamburg sowie Göttingen-Hannover ist eingestellt worden. Wie die Metronom Eisenbahngesellschaft mitteilte, werde der Zugverkehr frühstens ab Samstagnachmittag gegen 15:00 Uhr wieder aufgenommen. Ob und welche Strecken am Samstag wieder befahrbar sind, werde sich im Laufe des Tages entscheiden.
Während des gesamten Wochenendes müssten Fahrgäste mit starken Einschränkungen rechnen. Verspätungen und Zugausfällen können nicht ausgeschlossen werden. Für alle Metronom-Linien wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. In Hamburg sollen die Verbindungen in Hamburg-Harburg enden. Sturmschäden führen auch dazu, dass Busse zwischen Uelzen und Lüneburg eingesetzt werden. Zwischen Lüneburg und Danneberg Ost wird wegen Schäden am Gleis für die kommenden Tage ein Ersatzverkehr eingerichtet bleiben.
Update von Freitag, 18. Februar, 17:50 Uhr: Die Wasserwerke im Harz stellen sich angesichts der gegenwärtigen Witterung auf anhaltende Regenfälle und Schneeschmelzen in den kommenden Tagen ein. Bereits nach dem ersten Sturm sei die Lage an den Talsperren und den Seen im Hartz „angespannt“, teilte eine Sprecherin der Hartzwasserwerke auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Trotz angespannter Lage sei die Situation aber weiterhin unter Kontrolle.
Update von Freitag, 18. Februar, 17:30 Uhr: Nicht nur in Küstennähe sorgt das drohende Orkantief „Zeynep“ für Auswirkungen auf die Bevölkerung. Auch in Hannover wurde auf den Sturm reagiert und entschieden, dass am Wochenende die Außenanlagen der Herrenhäuser Gärten geschlossen bleiben. Wie die Stadt mitteilte, gelte das auch für das Museum im Schloss Herrenhausen, den Stadtpark, den Tiergarten und die städtischen Friedhöfe. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, warnte die Stadtverwaltung zudem davor, Wälder und Parks während des Sturms und unmittelbar danach zu betreten.
Update von Freitag, 18. Februar, 15:35 Uhr: Landkreis Diepholz – Unterdessen bereiten sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf das Sturmtief vor. Im Landkreis Diepholz wurde die Leitstelle personell verstärkt, teilte die Kreisbehörde mit. Auch bei Notfällen unabhängig vom Sturm soll eine schnelle Reaktion sichergestellt sein.
Update von Freitag, 18. Februar, 14:35 Uhr: Emden – Wegen des herannahenden Orkantiefs „Zeynep“ setzt Volkswagen die Produktion in seinem Emder Werk vorerst aus. Eine VW-Sprecherin bestätigte einen entsprechenden Bericht der Emder Zeitung am Freitagmittag.
Demnach fielen die Spät- und die Nachtschicht am Freitag aus. Die Beschäftigten wurden aufgerufen, zuhause zu bleiben. Dies passiere aus Vorsicht, sagte die VW-Sprecherin. Es gehe darum, die Beschäftigten von ihrem Weg von und zum Werk vor dem Unwetter zu schützen.
Am Samstag sollte zudem die Frühschicht mit der Arbeit etwas später beginnen. Wie viele Arbeiterinnen und Arbeiter betroffen sind, war nicht bekannt. Bei VW in Emden arbeiten insgesamt rund 9000 Menschen.
Bereits ab dem Freitagnachmittag soll der Wind in Ostfriesland spürbar auffrischen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet den Orkan ab den Abendstunden an der Nordseeküste - dann können dort extreme Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern erreicht werden. (dpa)
Update von Freitag, 18. Februar, 13:45 Uhr: Norden – Küstenschützer rechnen angesichts des neuen Orkantiefs „Zeynep“* in der Nacht zum Samstag mit hohen Wasserständen an der niedersächsischen Nordseeküste. „Wir gehen davon aus, dass wir es mit einer schweren Sturmflut zu tun bekommen werden“, sagte der Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Carsten Lippe, am Freitag in Norden der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der zu erwartenden erhöhten Wasserstände vor allem in den Flusstrichtern werden Sperrwerke geschlossen – voraussichtlich auch das große Emssperrwerk bei Gandersum.
Der Sturmflutwarndienst der landeseigenen Behörde erwartet für das Hochwasser in der Nacht zum Samstag, dass die Flut zwischen 2,25 und 2,5 Meter höher auflaufen könnte als das mittlere Tidehochwasser. Damit werde die Schwelle nach NLKWN-Definition zur schweren Sturmflut überschritten, sagte Lippe. Strände und Hafenflächen könnten überflutet werden. Bislang hatte es in dieser Sturmflutsaison nach NLWKN-Angaben lediglich viele leichte Sturmfluten gegeben.
Lippe warnte davor, sich in der Nacht oder auch am Samstag in Häfen und an Stränden zu bewegen. Für die Ostfriesischen Inseln sei mit weiteren Sandabbrüchen und Strandverlusten zu rechnen. Der NLWKN, der für den Küstenschutz auf den Inseln zuständig ist, versetzte seine Betriebshöfe in Bereitschaft. Erst vor wenigen Wochen hatte das Sturmtief „Nadia“ zu großen Sandverlusten an vielen Inseln geführt. (dpa)
Originalmeldung von Freitag, 18. Februar, 12:55 Uhr: Die Ruhe nach dem ersten Sturm fällt nur kurz aus. Nachdem Orkan Ylenia am Donnerstag den Bahnverkehr zwischenzeitlich lahmgelegt hatte, kommt Zeynep auf Norddeutschland zu. Meteorologen warnen vor Rekord-Windgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern. An der Nordseeküste droht erneut eine schwere Sturmflut. Auch im Binnenland können Bäume oder Dachziegel für erhebliche Lebensgefahr sorgen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt ab Freitag Nachmittag eine schwere Sturmlage voraus, die bis Samstagvormittag andauern wird. An der Nordsee drohen in der Nacht zu Samstag Orkanböen mit mehr als 140 Stundenkilometern. Für die deutsche Nordseeküste hat der DWD die höchste Warnstufe – extremes Unwetter – ausgerufen. An der Küste sowie im Weser- und Elbegebiet sei bis Montag immer wieder mit deutlich erhöhten Wasserständen und Sturmfluten zur rechnen, schreibt der Sturmflutwarndienst.
Vor möglichen Gefahren auch im Binnenland warnt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Schwere Schäden an Gebäuden seien möglich, Bäume könnten entwurzeln, Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Der Rat der Katastrophenschützer: „Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien! Verlassen Sie nicht das Haus und suchen Sie sichere Räume auf! Stellen Sie Fahrzeuge nach Möglichkeit in die Garage!“
Die Deutsche Bahn (DB) geht davon aus, dass es bis Samstag, bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr kommt. Nach den Ausfällen vom Donnerstag fahren – Stand Freitagvormittag – die Züge zwischen Hamburg, Bremen, Hannover, Köln und Berlin vorerst wieder, während die IC- und ICE-Züge in Richtung Nord- und Ostseeküste weiterhin ausfallen. Im Laufe des Freitags will die Bahn den Verkehr im Norden vorsorglich eingestelllen, kündigte das Unternehmen an.
Stufe 4: Extreme Orkanböen | Überörtlich mehr als 140 km/h |
Stufe 3: Orkanböen | Ab 120 km/h |
Stufe 3: Orkanartige Böen | 105 bis 119 km/h |
Stufe 2: Schwere Sturmböen | 90 bis 104 km/h |
Stufe 2: Sturmböen | 65 bis 89 km/h |
Stufe 1: Windböen | Bis 50 km/h |
Quelle: Deutscher Wetterdienst |
(Mit Material der dpa)* kreiszeitung.de, wa.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.