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Voll einen reingekippt? Firma bietet Mitarbeitern „Hangover Days“

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Von: Mara Schumacher

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Eine Firma hat „Hangover Days“ eingeführt, bei denen Mitarbeiter nach einer durchzechten Nacht zu Hause bleiben dürfen. Das wurde auch Zeit!

Bolton – Tanzen, als wenn uns niemand dabei zuschaut und trinken, als wenn wir am nächsten Morgen nicht arbeiten müssten. Tja, das kennen wohl viele. Das böse Erwachen aus dem Tequila-Koma kommt dann spätestens, wenn der Wecker klingelt, und man sich leichenblass, mit fauligwem Geschmack und Presslufthammer-Schädel irgendwie für die Arbeit fertig machen muss.

StadtBolton
Traditionelle GrafschaftLancashire
LandEngland
Vorwahl01204

Jedes Mal kommt der trügerische Selbst-Schwur „Ich trinke nie wieder!“, den man sowieso wieder bricht. Aber wenn man gerade voll im fröhlichen Schwipps-Modus ist, mutet mein seinem Magen und Kopf, auf den Alkohol ganz schön viele Auswirkung hat, meistens mehr alkoholische Entgleisungen zu, als wirklich gut ist.

Totalausfall statt „nur ein Bier“

Aus „mal eben ein Bierchen trinken“ wird dann oft der reinste Totalausfall mit 18 Tequila, 3 Long Island Ice Tea und als Krönung noch 2 Glas Wein, auf die bekanntlich kein Bier folgen sollte. Wenn am nächsten Morgen der Wecker klingelt, damit man pünktlich um 8 Uhr auf der Büro-Matte steht, bricht die Hangover-Hölle herein. Der Magen fährt Achterbahn, im Kopf brechen 1000 Vulkane aus und das allgemeine Körpergefühl entspricht einem Aal, den man nach dem Angeln in der prallen Sonne vergessen hat.

Da hilft meistens auch das beste Anti-Kater-Frühstück nicht.* Doch das eigene Gewissen ist stärker, denn „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“. Also schleppt man sich nach einem abenteuerlichen Schmerztabletten-Mix zur Arbeit, in der Hoffnung, einfach nicht zu sterben. Wenn es einem so richtig, richtig schlecht geht, könnte sogar eine Alkoholallergie vorliegen.

Ein Kater-Tag im Büro dauert gefühlt 127 Stunden

Ein Kater-Tag im Büro dauert nicht 8 Stunden, sondern gefühlt 127. Vor allem, wenn man sich selbst schneller dreht als der Bürostuhl. Während man im Home Office seinen Kater noch einigermaßen gut verstecken kann, wird das im Büro schon weitaus schwieriger. Vor allem, wenn der Kollege zur Mittagspause plötzlich sein Brot mit Krabbensalat auspackt und man einen drohenden Brechanfall sprichwörtlich runterschlucken muss.

Ein Mann mit Kater sitzt mit einer Flasche auf dem Fußboden neben dem Klo
Hoppla, das letzte Bier war wohl schlecht. © NomadSoul via imago-images.de

„Hangover Days“: Britische Firma hat geniale Idee

Eine britische Firma hat nun die „Hangover Days“, also Kater-Tage, eingeführt. Die dürfen Mitarbeiter einreichen, wenn sie schon vorher wissen, dass sie am nächsten Tag nicht so „gut drauf“ sein werden. Ein Segen! Zwar entspricht das keiner Krankschreibung., gearbeitet werden muss nämlich trotzdem.

Aber die Mitarbeiter dürfen zuhause bleiben und im typischen Kater-Look im Home Office arbeiten. Das ist zwar kein Kater-Heilmittel, aber eine riesige Erleichterung. Die Marketing-Agentur „The Audit Lab“ im nordenglischen Bolton wollte mit der Idee vor allem den jüngeren Mitarbeitern etwas bieten, die unter der Woche häufiger ausgehen. „Mein Team bucht den Kater-Tag im Voraus, wenn sie wissen, dass sie ausgehen werden.“, sagt Gründerin Claire Crompton. In England wurden vor ein paar Jahren sogar mobile Ausnüchterungszentren eingeführt.

„Hangover Days“ als Vorteil für Menschen ohne Kinder

Die Idee hinter der Innovation sei gewesen, dass Eltern viele Vorteile bekommen würden, die Menschen ohne Kindern nicht unbedingt zur Verfügung stünden: „Das hier ist ein Vorteil für Menschen ohne Kinder.“ Die 19-jährige Ellie, die in der Agentur arbeitet, hat in einem Jahr fünf dieser Hangover-Days eingereicht. „Zwei weil ich mit Freunden unterwegs war und drei weil ich wegen der Arbeit aus war.“ 

„Im Grunde ist es einfach nur ein Homeoffice-Tag“

Chefin Claire zieht zu den „Hangover Days“ schon ein positives Fazit: „Wenn Leute sie zwei oder drei Mal die Woche nutzen und wichtige Meetings verpassen würden, müssten wir es noch einmal überdenken. Aber bislang waren alle sehr respektvoll. Im Grunde ist es einfach nur ein Home-Office-Tag, aber wir haben ihn ein bisschen attraktiver gemacht, damit er auch unsere jüngeren Mitarbeiter anspricht.“ Aber ob Kater oder nicht: Home Office ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei.

Zusätzlich würde das System für mehr Ehrlichkeit zwischen Chefs und Mitarbeitern sorgen. Eben! Warum nicht dem Chef einfach mal ehrlich sagen, dass aus der „Cocktail Happy Hour“ aus Versehen ein „Sad Hangover Day“ geworden ist. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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