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Die Vierte Welle: Kann sie gestoppt werden, bevor sie Deutschland überrollt?

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Von: Yannick Hanke

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Corona-Inzidenzen im Nordwesten Deutschlands sind niedrig, doch steigen die Zahlen langsam an. Kommt die vierte Welle in Deutschland im Herbst? 

Bremen/Hannover – Die Ferienzeit im Norden Deutschlands könnte zu einem erneuten Anstieg der Corona-Zahlen führen. Schüler und Schülerinnen in der Hansestadt Hamburg*, in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben bereits schulfrei. Bremen und Niedersachsen ziehen am 22. Juli 2021 nach. Vorgezogene Impftermine, klare Einreiseregeln und besseres Testen sollen ein Déjà-vu verhindern. Rechtzeitig, um eine vierte Corona-Welle zu verhindern?

Stadt in Niedersachen:Hannover
Fläche:204 km²
Höhe:55 m
Bevölkerung:532.163 (2016)
Bürgermeister:Belit Onay
Vorwahl:0511

Deutschlands Kampf gegen eine vierte Corona-Welle: Schnelleres Impfen, besserer Schutz in den Schulen

Langsam ansteigende Corona-Zahlen im Nordwesten Deutschlands führen dazu, dass ad acta gelegt geglaubte Diskussionen neues Futter erhalten. Ob beschleunigtes Impfen, mögliche Strafen für „Terminschwänzer“ oder ein besserer Schutz in den Schulen – Debatten rund um die Pandemie-Situation hierzulande könnten neu entfacht werden.

Links ist zu sehen, wie eine Spritze mit einem Corona-Impfstoff befüllt wird. Rechts ist eine Schutzmaske gegen das Coronavirus platziert. Im Hintergrund ist ein Surfer zu sehen, auf dessen Gesicht und Händen Coronaviren platziert sind.
Impftermine wahrnehmen, Maske tragen: Zwei probate Mittel, um die vierte Corona-Welle abzuwehren. (kreiszeitung.de-Montage) © ZUMA Wire/imago images & Christian Ohde/imago images & Yuri Smityuk/imago images

Wie die dpa berichtet, will Niedersachsen dem entgegenwirken und die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für raschere Impftermine mit mRNA-Präparaten von Biontech oder Moderna schnell umsetzen. Heißt konkret: die Pausen zwischen Erst- und Zweitimpfung sollen kürzer werden.

Impfzentren steigen verstärkt auf Kreuzimpfungen um – doch ist genug Impfstoff verfügbar?

Laut dem Landesgesundheitsamt warteten bis zuletzt 390.000 Menschen nach ihrer Astrazeneca-Behandlung auf die zweite Impfung. Um dem großen Andrang Herr zu werden, steigen viele Impfzentren nun auf Kreuzimpfungen um. Jedoch gibt es auch Bedenken, ob überhaupt ausreichend Mengen an Impfstoff bereitstehen.

Nach Informationen vom NDR gibt es Kritik von den Kassenärzten. Aus Sicht von niedergelassenen Medizinern würde es an einem entsprechenden Planungsvorlauf mangeln. Auch der Hausärzteverband schlägt in dieselbe Kerbe. Es wird bemängelt, dass erneut viel Organisation notwendig sei.

Geldstrafen für „Impf-Schwänzer“: Karl Lauterbach (SPD) positioniert sich klar

Von einem regen Andrang ist auszugehen. Das große Problem: Oftmals nehmen Menschen ihre vereinbarten Termine zur Zweitimpfung nicht wahr. Diese Termine werden teilweise nicht einmal abgesagt. Dadurch entstehen Nachteile für andere Wartende, aber auch für die Haltbarkeit kurzfristig eingetroffener Impfstoff-Chargen.

Dies befeuert eine Debatte über mögliche Strafen. Karl Lauterbach hat hierzu eine klare Meinung. Der SPD-Gesundheitsexperte spricht sich für Geldbußen gegen „Impf-Schwänzer“ aus*. Denn ihretwegen müsse oft Impfstoff weggeworfen werden. Dadurch könne sich die Impfkampagne deutlich verzögern.

Virologin fordert neues Corona-Testkonzept für Schulen – Schnelltests zu unsicher

Indes fordert die Virologin Melanie Brinkmann für die Zeit nach den Sommerferien, die in Bremen und Niedersachsen am 1. September enden, ein weiteres Testkonzept für Schulen. „Die Delta-Variante* wird nach den Sommerferien sehr schnell durch die Schulen rauschen, wenn wir keine Vorsorge treffen“, wird Brinkmann vom „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ zitiert.

Da herkömmliche Corona-Schnelltests häufig zu unsicher seien, plädiert die Virologin für den Lolli- oder den Gurgeltest. Denn: „Das spart Kosten und kann per PCR ausgewertet werden“. Prävention und vorausschauendes Denken, um eine erneute Corona-Welle zu verhindern. Deuten die Anzeichen bereits auf solch eine hin?

Inzidenzen in Bremen und Niedersachsen steigen wieder an – härtere Einreiseregeln für Urlauber

Zumindest ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Nordwesten am ersten Juli-Wochenende 2021 leicht angestiegen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) lag die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche in den niedersächsischen Kommunen im Schnitt bei 3,7. In Bremen beläuft sich der Wert auf 7,0 (Stand der Daten: 4. Juli 2021).

Damit die Inzidenzen infolge einer großflächigen Ausbreitung der Delta-Variante* nicht weiter ansteigen, verschärft die Politik Einreiseregeln für Auslandsrückkehrer. Für Urlauber, die aus Risikogebieten zurückkommen, ist keine Quarantäne erforderlich, wenn vollständiger Impfschutz oder zum Rückflug ein maximal zwei Tage alter Corona-Negativtest vorliegt. Kann dies nicht nachgewiesen werden, sind mindestens zehn Tage Isolation vorgeschrieben.

Nach Urlaub in Virusvariantengebiet: Bis zu 14 Tage Quarantäne – verstärkte Corona-Kontrollen in Hannover

Jedoch gibt es auch pauschale Pflichten zur Absonderung nach Einreise aus einem Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiet wie Portugal*. In diesem Fall sind zehn beziehungsweise 14 Tage Quarantäne Pflicht. Auch, wenn sich die Infektionslage derzeit entspannt gestaltet, will die Polizei die Einhaltung der Abstandsregeln weiter genauestens kontrollieren.

Es wurde bereits angekündigt, dass gut besuchte Bereiche in Hannover wie Innenstadt, Maschsee oder Welfengarten im Blick behalten werden. „Wir wollen den Menschen das Zusammensein und Feiern nicht verbieten, wir werden allerdings auch weiterhin wachsam sein“, heißt es in diesem Kontext vom Vizepräsidenten der Polizeidirektion Hannover.

Nicht zuletzt der Norden ist gewarnt und nimmt das gegenwärtige Infektionsgeschehen nicht auf die leichte Schulter. Kollektiv soll sie vermieden werden, die vierte Corona-Welle in Deutschland ab Herbst 2021*. * kreiszeitung.de, 24hamburg.de und tz.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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