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Ungeimpfte verstopfen Intensivstationen – Unverständnis für „harte Impfgegner“

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Von: Yannick Hanke

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Zu sehen ist, wie ein Corona-Infizierter auf einem Bett liegend durch ein Krankenhaus geschoben wird. Dies erfolgt durch zwei Männer, die Maske und Schutzanzüge tragen.
Immer mehr Ungeimpfte landen bundesweit auf den Intensivstationen. Dies sei nachweisbar, heißt es von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). (Symbolbild) © Alexander Zemlianichenko/dpa

Es steht die nunmehr vierte Corona-Welle an – und die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu. Deswegen herrscht Unverständnis für Ungeimpfte. Schwere Kritik.

Hannover – Nach wie vor gibt es große Diskussionen über die Personen, die sich nicht impfen lassen wollen. Indes hebt Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) die enorme Bedeutung von Corona-Impfungen im Kampf gegen die Pandemie hervor. Sie verweist explizit auf die Ungeimpften, die den Großteil der Patienten auf den Intensivstationen ausmachen würden – und denen Kanzlerin Angela Merkel starke Einschränkungen androht.

Mitglied des Bundesrates der Bundesrepublik Deutschland:Daniela Behrens
Geboren:12. Mai 1968 (Alter 53 Jahre), Bremerhaven
Partei:Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Amt:Mitglied des Bundesrates der Bundesrepublik Deutschland seit 2021
Ausbildung:Freie Universität Berlin (1995–1998), Universität Bremen (1987–1993)

Ungeimpfte lassen Intensivstationen volllaufen: Gesundheitsministerin Daniela Behrens echauffiert sich

Gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ spricht Behrens von einem Anteil von 90 Prozent, den die Nicht-Geimpften auf Intensivstationen darstellen würden. „Man kann schlicht feststellen, dass die Ungeimpften dafür sorgen, dass die Intensivstationen volllaufen, dass Operationen möglicherweise wieder verschoben werden müssen*, denn Schlaganfälle und Herzinfarkte müssen auch in Pandemiezeiten versorgt werden“, äußert die Gesundheitsministerin ihre Kritik.

Alle Betroffenen, unabhängig vom jeweiligen Impfstatus, würden darunter leiden. „Für harte Impfgegner fehlt mir da schon das Verständnis und alle anderen wollen wir noch überzeugen, sich endlich impfen zu lassen“, fügt Behrens an. Schon vor der Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag, 4. November 2021, hatte sie den 14-tätigen Vorlauf bei der Bestellung von Covid-Impfstoffen kritisiert.

„Das ist ein Zustand, den wir so nicht hinnehmen können“, wird Behrens von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zitiert. „Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen“. Damit richtet sich Behrens konkret an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der zunehmend in der Kritik steht*.

„Unnötig lange Lieferfristen der Impfstoffe“: Gesundheitsministerin Behrens übt Kritik an Jens Spahn

Die Problematik ist grundsätzlich nicht neu. Zwar gelte generell, dass in Deutschland ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um allen dafür infrage kommenden Menschen eine Boosterimpfung sowie weiterhin Erst- und Zweitimpfungen anbieten zu können. Doch greift hier die eklatant große Kluft zwischen Theorie und Praxis.

Denn: „In der Realität scheitert es vor Ort aber zum Teil an den unnötig langen Lieferfristen der Impfstoffe“, sagt Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Indes ist das Vorhaben durchgesickert, die Impfzentren bundesweit zu reaktivieren, um letztendlich Boosterimpfungen im großen Stil durchführen zu können. Abseits dessen werden Impfstoffe gegen das Coronavirus weiterhin in Arztpraxen sowie durch mobile Impfteams wie in Niedersachsen gespritzt.

Nun bedarf es jedoch auch genügend Impfwillige, um letztendlich eine Herdenimmunität zu erreichen. Diese wird grundsätzlich erreicht, wenn so viele Personen einer Gruppe durch Impfungen immun gegen eine Krankheit geworden sind, dass schlussendlich jeder Infektionskette wieder abbricht. Auf diesem Wege kann sich eine Krankheit nicht weiter ausbreiten – und auch Nicht-Geimpfte sind geschützt. * kreiszeitung.de, 24hamburg.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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