73 Prozent der Männer würden lieber sterben, als auf Fleisch zu verzichten
Für einen Monat auf Fleisch verzichten und stattdessen auf vegetarische Ersatzprodukte zurückgreifen? Für zahlreiche Männer schlicht unvorstellbar!
Australien – Du bist, was du isst. Der Spruch ist in etwa so alt wie die Grundsatzdiskussion zwischen Vegetariern, Pescetariern und Fleischessern. Sollen wir der Umwelt zur Liebe unseren Fleischkonsum anpassen, gar fleischlose Tage einführen und auf vegetarische Ersatzprodukte zurückgreifen? Eine Frage, mit der sich auch die Lebensmittelindustrie beschäftigt. So wurden die Supermarktregale zuletzt von einer Welle an Soja-Schnitzeln, Räuchertofu, veganem Hack wie von der Rügenwalder Mühle und Falafelbällchen überschwemmt.
Doch wer würde wirklich auf das Fleischessen verzichten oder stattdessen lieber zehn Jahre seinen Leben verlieren und gar vorzeitig sterben? Eine Frage, die genau so die Organisation „No Meat May“ gestellt hat – mit erschreckenden Ergebnissen.
Land in Ozeanien: | Australien |
Premierminister: | Scott Morrison |
Hauptstadt: | Canberra |
Bevölkerung: | 25,36 Millionen (2019) |
Fläche: | 7.688.287 km² |
Australische Studie: 70 Prozent der Männer würden lieber sterben, als auf Fleisch zu verzichten
Dass die Umwelt geschont und Tierleid verringert wird, wenn der Fleischkonsum reduziert wird, ist längst nichts Neues mehr. Doch „würde ich auf das Fleischessen verzichten – oder stattdessen lieber zehn Jahre meines Lebens verlieren und gar vorzeitig sterben?“ Genau mit dieser Frage sollten sich die 1.000 Teilnehmer einer australischen Umfrage auseinandersetzen, die von der Organisation „No Meat May“ (fleischloser Mai) durchgeführt wurde.

Obwohl es im Sinne der Organisation ist, die Menschen zum Umdenken zu bewegen oder gar dazu zu bringen, einen ganzen Monat auf fleischliche Genüsse zu verzichten, hätte mit dieser Antwort wohl niemand gerechnet. Denn: Auch wenn sich 81 Prozent der befragten Männer als umweltbewusst bezeichnen würde, würde fast drei Viertel, um genau zu sein, ganze 73 Prozent, der Männer lieber vorzeitig sterben, als auf Burger, Spare Ribs und Co. zu verzichten. Nicht dazu zählen lassen sich allerdings TV-Koch Tim Mälzer, der weiß, dass „vegane und vegetarische Produkte längst ein Trend“ sind – trotzdem kassierte Tim Mälzer einen Veganer-Shitstorm wegen Fleischfotos aus der Bullerei.
Organisation fordert weltweiten Fleischverzicht für 31 Tage –gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Gründen
Zudem finden 47 Prozent aller männlichen und weiblichen Teilnehmer, dass der Verzehr von Fleisch nach wie vor ein „männliches Unterfangen“ sei. Zumindest an dieser Sichtweise hat die derzeit allgegenwärtige Gender-Debatte offenbar noch nicht gerüttelt. Ganz im Gegenteil zur Familienplanung: Da soll es zukünftig gender-neutral „austragendes Elternteil“ statt Mutter heißen – Mama sei längst kein Frauenjob mehr.
Dass ausgerechnet Männer das meiste Fleisch auf der ganzen Welt konsumieren, ist allerdings tatsächlich keine große Überraschung. So fand laut „The Swaddle“ eine Studie heraus, dass Männer, die kein Fleisch essen, als weniger männlich angesehen wurden als diejenigen, die dies tun. „Wir sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, überholte und schädliche Geschlechterstereotypen in Bezug auf Lebensmittel abzulehnen. Es war noch nie so einfach, auf Fleisch zu verzichten“, so Ryan Alexander, Mitbegründer der Organisation „No Meat May“. Widerspruch gerade von weiblicher Seite dürfte von hier kommen: Eine Frau war jahrelang Veganerin – jetzt ist sie nur noch Fleisch.
Fleischverzehr ist „einer der größten Treiber der globalen Erwärmung und der Zerstörung unserer Umwelt“
Vor allem Alexander ist schockiert über die Ergebnisse seiner Umfrage, insbesondere da die „Forschung zeigt, dass der Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten das Risiko erhöht, an bestimmten Krebsarten, Herzkrankheiten und Fettleibigkeit zu erkranken und eine geringere Lebenserwartung zu haben, ganz zu schweigen davon, dass er einer der größten Treiber der globalen Erwärmung und der Zerstörung unserer Umwelt ist.“
Fleischverzicht und nachhaltige Tierzucht im Kommen
Eben aus diesem Grund fordert die Organisation, dass aus gesundheitlichen, ökologischen und sozialen Gründen 31 Tage lang auf der ganzen Welt auf Fleisch verzichtet wird. Und auch PETA springt den Verzicht-Zug mit auf und fordert, dass der Hamburger Fischmarkt vegan werden soll. Auch der Discounter Aldi hat den Trend längst erkannt und verbannt Billig-Fleisch aus seinem Sortiment, während Burger King die erste komplett vegane Filialen eröffnete.
Nach einer investigativen Recherche verlor Burger King das Vegan-Label allerdings wieder – Mitarbeiter packten aus: „Wenn man keine Long-Chicken-Patties hat als plant-based, dann nimmt man die normalen und wickelt die in Plant-based-Papier.“