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Tourismusbranche massiv unterbesetzt: 70.000 Stellen in Niedersachsen nicht belegt

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Von: Marcel Prigge

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Ein Stellenangebot im Gastronomiebereich. Auf einem Schild steht „Mitarbeiter gesucht“
Mehr als 70.000 Stellen in der Tourismusbranche sind in Niedersachsen unterbesetzt. Mit dem Fachkräftemangel haben die Betriebe nicht erst seit heute zu kämpfen. (Symbolbild) © Rolf Poss/Imago

Über Pfingsten und Himmelfahrt kommt es zu einem Ansturm der Urlauber an den Küsten in Niedersachsen. Die dortigen Betriebe können dem eventuell nicht gewachsen sein. Denn mehr als 70.000 Stellen in der Tourismusbranche in Niedersachsen sind zurzeit nicht besetzt.

Niedersachsen – Das lange Wochenende lädt zum Reisen ein. Auch in Niedersachsen werden viele Urlauber über Himmelfahrt und Pfingsten erwartet. Nachfrage nach Unterkünften ist dementsprechend groß. Die gestiegenen Preise und der massive Personalmangel bremst die Tourismusbranche allerdings aus. Mehr als 70.000 Stellen können die Unternehmen nicht besetzen – und greifen deshalb zu besonderen Maßnahmen.

Trotz massiven Personalmangels: Viele Urlauber an den Küsten Niedersachsens erwartet

Das lange Wochenende über Himmelfahrt und Pfingsten lädt zum Urlaub und zum Kurztrip ein. Aufgrund des 9-Euro-Tickets und da Corona keine besondere Reisebeschränkung mehr darstellt, werden 2022 sogar besonders viele Urlauber an den norddeutschen Küsten erwartet. Der ADAC warnte bereits, auf welchen Autobahnen in Niedersachsens es voll werden kann und an welchen Zeiten mit einem Stau zu rechnen ist. Der Ansturm an die Küsten sollte also groß sein, nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK), könnte es jedoch zu Problemen bei den Tourismusbetrieben kommen. Denn diese sind massiv unterbesetzt.

Personalmangel im Tourismus: Mehr als die Hälfte der Unternehmen können ihre Stellen nicht besetzen

Nach Angaben der IHK können mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen ihre offenen Stellen nicht besetzen. Dies gelte nicht nur an den Küsten, sondern auch im Harz. Wie Birgit Kolb-Binder, Dehoga-Vizepräsidentin Niedersachsen, gegenüber des NDR äußerte, hätten Restaurants deshalb schon Öffnungszeiten und Speisekarten gekürzt. Auch Ruhetage würden ausgedehnt werden und manche Betriebe setzten auf Selbstbedienung. Teilweise müsse sogar Gästen abgesagt werden, die größere Feiern geplant haben.

Probleme in der Tourismusbranche: Energie- und Lebensmittelpreise durch Ukraine-Krieg hoch

Der Krieg in der Ukraine und die hohen Lebensmittel- und Energiepreise haben die Tourismusbranche belastet und stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch deshalb erhöhen die Unternehmen ihre Preise – nicht zuletzt, um ihre eigenen Kosten zu decken. Beim Essen im Restaurants können dir Preise um mehr als 20 Prozent ansteigen. Für die IHK wenig überraschend. Bei einer Umfrage nächsten 82,7 Prozent der befragten Betriebe aus, ihre Preise erhöhen zu wollen. Und das, obwohl die Buchungslage über die Feiertage gut sei.

70.000 Stellen nicht besetzt: Neue Maßnahmen sollen Fachkräftemangel entgegenwirken

Um die Branche für Arbeitnehmer attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen neue Maßnahmen her. Insbesondere müsse das vorhandene Personal aber belastet werden, erklärt Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband dem NDR. Es gebe mittlerweile Betriebe und Unternehmen, die mit Vermittlungsagenturen zusammenarbeiten. Das bewirke, dass internationale Auszubildende nach Niedersachsen kommen. Diese könnten von Azubi-Wohngemeinschaften profitieren, die die jungen Menschen bei der schwierigen Wohnungssuche entlasten sollen.

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