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Trucks für Hartmut: LKW-Fahrer erfüllen todkrankem Mann letzten Wunsch

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Von: Bjarne Kommnick

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Konvoi mit Lastwagen.
Beleuchtete Trucks erfüllen den letzten Wunsch von Hartmut aus Berlin (Symbolfoto). © Idpa/ngo Wagner

Viel Zeit bleibt dem todkranken Hartmut leider nicht mehr. Aus diesem Grund erfüllen Freundin Sabina und zahlreiche Trucker ihm seinen letzten Wunsch.

Hartmut ist Trucker-Fahrer aus Berlin und hat Krebs im Endstadium. Sein Leben neigt sich dem Ende, viel Zeit bleibt nicht mehr. Mit Hartmuts schweren Erkrankung hat selbstverständlich auch Freundin Sabine zu kämpfen, doch anstatt aufzugeben, unterstützt sie ihn bis zum Schluss und erfüllt ihm seinen letzten Wunsch.

StadtBerlin
Einwohner3,645 Millionen
Fläche891,8 km²
Höhe34 m

Auf Facebook schreibt sie: „Ich habe ein Anliegen was mir sehr am Herzen liegt. Ein Freund von mir hat nur noch wenige Tage zu leben. Sein größter letzter Wunsch wäre es, wenn er nochmal einen Truck sehen könnte, der ordentlich beleuchtet ist“.

Krebs im Endstadium: Freundin Sabine will todkrankem Freund letzten Wunsch erfüllen

Sie ergänzt: „Hat jemand Zeit und Lust?“. Was zunächst nach einer lockeren Anfrage klingt, ist nicht zuletzt weniger als der letzte Wunsch von Hartmut. Also eine große Sache. Die Anfrage geht sofort durch die Decke, viele Lastkraftwagenfahrer melden sich bundesweit auf Sabines Anfrage. „Ich habe noch 620 Kilometer bis Berlin, ich hoffe, ich schaffe es rechtzeitig“, schreibt ein Lastwagenfahrer. Eine lange Distanz hat auch ein Junge in Emmerich zurückgelegt, um seinem Nachbarn seinen letzten Wunsch zu erfüllen.

Einer von denen, die helfen wollen, ist Christian Krüger, ein Fahrlehrer aus Berlin. Er habe die hohe Resonanz auf die Anfrage wahrgenommen und erkannt, dass viel Potenzial dahinter steckt. Also gründet er kurzerhand die Facebook-Gruppe „Trucks für Hartmut“.

Großen Einsatz zeigte auch ein elfjähriger Junge aus Großbritannien, der für seinen verstorbenen Nachbarn über 500 Nächte in einem Zelt geschlafen hatte.

Zeit läuft davon: zahlreiche LKW-Fahrer erweisen ihm mit „Trucks für Hartmut“ die letzte Ehre

Die hilfsbereite Facebook-Community organisiert sich und plant, Hartmut seinen letzten Wunsch auf ganz besondere Art zu erfüllen. Als der dafür vorgesehene Tag näher rückt, kommen gleichzeitig schlechte Nachrichten aus dem Hospiz. Hartmut würde die Zeit davon laufen, lange bleibe ihm nicht mehr. Für ihn gehe es um Tage und Stunden.

Also wurde der Plan kurzerhand einer Spontan-Aktion und vorgelegt. Mit einem riesigen US-Truck wird Hartmut direkt aus dem Hospiz abgeholt. Später fährt der leuchtenden und brummenden Konvoi an ihm vorbei und er beobachtet das Spektakel vom Straßenrand aus in seinem Rollstuhl. „Als Hartmut klar wurde, dass all die Lastwagen nur für ihn da waren, wurden seine Augen feucht. Er war tief berührt.“

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Die Aktion war gelungen, der letzte Wunsch von Hartmut in Erfüllung. Doch wie es leider mit dem Tod ist, lässt sich auch in solch einer Situation das Unschöne nicht immer ausblenden. „Ich habe Trucker gesehen, gestandene Männer, die Rotz und Wasser geheult haben“, sagt Jens Krüger nach der Veranstaltung.

Eine ähnliche Aktion wie diese veranstalteten zuletzt Biker für den krebskranken jungen Kilian. Tausende Motorradfahrer statten dem Jungen bei der Aktion „Krach für Kilian“ einen Besuch ab, um ihm seinen vielleicht letzten Wunsch zu erfüllen. Mittlerweile ist der junge Kilian leider verstorben.

Aus weniger traurigen Gründen erfüllte auch ein Vater aus seiner Tochter ihren größten Wunsch mit einer herzerwärmenden Aktion. Ein anderer Vater schnitt sich selbst eine Glatze, um seine Tochter moralisch zu unterstützten. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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