Tödlicher Schuss eines Polizisten in Stade: Ermittlungen aufgenommen

Nach einem tödlichen Schuss in einer Flüchtlingsunterkunft sind nun Ermittlungen gestartet worden. Ein Polizist hatte seine Waffe abgefeuert, nachdem der Einsatz von Pfefferspray ohne Erfolg blieb.
Stade - Die Staatsanwaltschaft Stade prüft weiter die Umstände des tödlichen Schusses eines Polizeibeamten auf einen 20-Jährigen. Der junge Mann war am Samstag im Stader Stadtteil Bützfleth in einer Flüchtlingsunterkunft mit einer eisernen Hantelstange auf Polizisten losgegangen. Der getötete Mann war der Polizei bereits von anderen Vorfällen bekannt, heißt es in einer Meldung der Beamten. Daher rückten die Beamten mit zwei Streifenwagen an.
Nachdem der Einsatz von Pfefferspray erfolglos blieb, schoss einer der Beamten auf den Mann, um den Angriff zu stoppen. Der 20-Jährige starb kurze Zeit später an seinen Verletzungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Montag laufen die Ermittlungen. Weitere Details wurden nicht genannt. Der Beamte ist derzeit nicht im Dienst, hieß es am Montag.
Pistorius: „Ein sehr tragischer Fall“
Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) sprach am Montag von einem „sehr tragischen Fall“. Dies werde jetzt aufgeklärt und ermittelt von der Staatsanwaltschaft, wie sich das gehöre. „Von daher verbietet sich jetzt eine Kommentierung der Vorgänge.“
Die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag bekräftigte indes ihre Forderung, die Polizei probeweise mit Elektroimpulswaffen, sogenannten Tasern, auszustatten. „Ein Taser hätte den Mann wohl ebenfalls außer Gefecht gesetzt, aber ohne ihm das Leben zu nehmen“, sagte der innenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion Jens Ahrends.
Notruf-Einsatz wegen Streit in Unterkunft
Die Polizei war am Samstagabend per Notruf alarmiert und wegen einer Auseinandersetzung zwischen zwei Personen in die Unterkunft gerufen worden. Die fünf anderen Bewohner des Hauses wurden nach dem Vorfall in andere Unterkünfte gebracht. Für die polizeilichen Ermittlungen ist die Polizeiinspektion Cuxhaven (Polizeidirektion Oldenburg) zuständig.
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dpa