Das muss Schicksal sein: Blinder Hund zieht bei blindem Mann ein
Die beiden haben eine besondere Verbindung: Ein Mann, der mit 18 Jahren seine Sehkraft verloren hat, schenkt einem misshandelten, blinden Hund ein neues Zuhause.
Santa Fe – Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar – das wusste schon „der kleine Prinz“. Die Beziehung zwischen dem dreijährigen Labrador-Schäferhund-Mischling Louis und seinem neuen Besitzer Steve Walker stellt dies eindrucksvoll unter Beweis. Denn beide haben bereits in jungen Jahren ihr Augenlicht verloren – doch gemeinsam überwinden sie ihre Schwäche und sind jetzt das perfekte Team!
Tierheim auf der Fairbanks Ranch, Kalifornien: | Helen Woodward Animal Center |
Adresse: | 6461 El Apajo, Rancho Santa Fe, CA 92067, Vereinigte Staaten |
Telefon: | +1 858-756-4117 |
Termine: | cognitoforms.com |
Blinder Hund wird von einem Mann mit Sehbehinderung adoptiert
Der junge Hund Louis hatte einen schweren Start ins Leben. Seine alten Besitzer ließen dem vernachlässigten Mischling vorschnell die Augen entfernen, anstatt eine schwere Augeninfektion effizient und nachhaltig behandeln zu lassen. Als wäre das nicht bereits schlimm genug, wurde der Hund kurz nach seiner Operation von einem Auto angefahren, im Zuge dessen er einen Beinbruch erlitt.
Den ehemaligen Besitzern wurde Louis anschließend wohl zu viel, weshalb sie den Kleinen an ein Tierheim abgaben. Doch das war die erste gute Entscheidung, die Louis ehemalige Besitzer in Bezug auf ihren misshandelten Hund trafen. Denn in dem „Helen Woodward Animal Center“ erfuhr der Labrador-Mischling endlich Liebe und sein Schicksal wandelte sich langsam zum Guten.
Nach jahrelanger Misshandlung: Blinder Mann adoptiert einen blinden Hund
Die Tierretter von der Fairbanks Ranch in Kalifornien berichteten auf dem sozialen Netzwerk Instagram von Louis‘ Schicksal, posteten Bilder sowie Videos von dem Hund und suchten über den öffentlichen Kanal schon bald nach einem liebevollen neuen Heim für ihren Pflegefall. Dabei mussten jedoch ein paar Anforderungen erfüllt werden: „Louis braucht ein ruhiges und sanftes Zuhause, jemanden, der die ganze Zeit zu Hause ist, am besten noch mit einem anderen Hund“, heißt es in einem Instagram-Post des Tierheims.
Denn obwohl Louis‘ Bein operiert wurde und sich der kleine Racker langsam an ein Leben ohne Sehkraft anpasste, zeigten die Verletzungen „ein vergangenes Leben voller Vernachlässigung und extremer Misshandlungen“, so das Tierheim – weswegen die nächsten Besitzer sorgsam ausgewählt werden mussten.
Unter zahlreichen Interessenten für den blinden Hund sticht eine Familie besonders hervor
Zahlreiche Interessenten meldeten sich auf die Suchanzeige, spendeten Geld für den misshandelten Louis und brüskierten sich lautstark über die ehemaligen Besitzer des Hundes. Doch eine Familie stach besonders hervor: Marineveteran Steve Walker hat selbst kein leichtes Leben gehabt und obwohl er und seine Frau sowie Tochter eigentlich nicht auf der Suche nach einem weiteren Hund waren, muss Louis‘ Schicksal sie gerührt haben.

Denn Steve hat selbst im Alter von 18 Jahren sein Augenlicht an die Krankheit Retinitis Pigmentosa verloren. Trotzdem steht der Veteran mit beiden Beinen im Leben, läuft Marathons und hat sogar an dem härtesten Triathlon der Welt, dem Iron Man auf Hawaii, teilgenommen. Steves Tochter Jordan und seine Frau Kasey konnten dem Tierheim viele sinnvolle Aspekte nennen, weswegen Louis bei ihnen richtig aufgehoben wäre.
Dazu zählte, dass ihr Haus mit Schiebetüren anstelle von Schwingtüren, einem einstöckigen Grundriss und anderen Besonderheiten ausgestattet war, um Steves Blindheit Rechnung zu tragen. Außerdem leben in dem „blindengerechten“ Haus bereits eine Menge anderer geretteter Tiere, unter anderem die Bulldogge „Dragon“ und das Häschen „Honey“.
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Der blinde, misshandelte Hund findet endlich ein liebevolles Zuhause
Das schien überzeugt zu haben. Nur kurze Zeit später postete das Tierheim auf Instagram unter einem Bild mit Steves Familie und Louis: „Als die Woche begann, wussten wir, dass wir die perfekte Familie für diesen liebevollen Hund finden mussten. Wir glauben, dass die Walkers das und noch mehr repräsentieren.“
Familie Walker musste noch nicht einmal die Adoptionsgebühren zahlen, das übernahm „Bunte“ zufolge ein warmherziger Samariter. Inzwischen hat die Familie ihren Familienzuwachs umbenannt – der kleine Racker heißt nun Murphey – und sogar schon einen Instagram-Account für den blinden Hund erstellt. Dem zufolge geht Murphey nun geliebt und bestens umsorgt durch sein neues Leben.
Ein anderer Marineveteran aus Albuquerque hat in fortgeschrittenem Alter ebenfalls einen kleinen Hund adoptiert – der ihm in seinen letzten Stunden auf rührende Weise zur Seite stand. Fälle von misshandelten Hunden treten leider immer häufiger auf, besonders zu Corona-Zeiten haben sich viele Menschen aus Einsamkeit einen Hund zugelegt, den sie jedoch anschließend nicht halten konnten oder wollten. Vernachlässigt wurde auch ein kleiner Welpe, der jedoch von einem Polizisten gerettet wurde und dort ein neues Zuhause gefunden hat. Eine mindestens genauso schockierende Geschichte – mit Happy End – ereignete sich in Palmerton, USA: Dort hat eine Familie einen verlassenen Hund in einem alten Haus gefunden – und diesen kurzerhand bei sich aufgenommen. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.