Explosion in Ritterhude

Ritterhude - Nach einer schweren Explosion in einer Farb- und Lackfabrik in Ritterhude bei Bremen suchen Retter nach einem vermissten Mann. Der Mitarbeiter des Unternehmens war laut Polizei am Dienstagabend nach Schichtende zu der Fabrik geeilt, weil das Gebäude einen technischen Alarm ausgelöst hatte.
"Wir haben bisher nur sein Auto entdeckt", sagte Polizeisprecher Markus Neumann am späten Abend. Von dem Mitarbeiter selber fehle jede Spur. Über sein Mobiltelefon sei er nicht mehr zu erreichen gewesen. Die Retter gingen davon aus, dass der Mann noch vor den Detonationen in die Fabrik gegangen sein könnte, um dort nach dem Rechten zu sehen. Zur Ursache des Unglücks in der tagsüber produzierenden Fabrik war zunächst nichts bekannt.
Ein Großaufgebot mit 200 Feuerwehrleuten und Dutzenden weiteren Helfern sicherte am Dienstagabend die Gegend am südlichen Rand des Ortes Ritterhude, der an der Grenze zur Hansestadt Bremen liegt. Als gesichert galt laut Polizei zunächst nur, dass es gegen 20.30 Uhr eine große Explosion gegeben hatte, in deren Folge die Fabrik lichterloh in Flammen stand. Die Hitzeentwicklung war derart groß, dass die Feuerwehren zunächst nur mit Abstand über Drehleitern löschten.
Die Flammen hätten bereits die Grundmauern des Gebäudes freigelegt, sagte Polizeisprecher Neumann gegen 23 Uhr. Zu dem Zeitpunkt sei es der Feuerwehr noch nicht möglich gewesen, gezielter nach dem Vermissten zu suchen, dessen Alter zunächst nicht feststand.
Polizeisprecher Neumann berichtete, dass der vermisste Mitarbeiter über einen Pieperalarm gerufen worden sei und dabei auch noch ein zweiter Kollege losfuhr, der jedoch erst später an der Fabrik eingetroffen sei - und dem daher nichts passierte.
In sozialen Netzwerken ging zuerst das Gerücht um, dass die Detonation bei der Bergolin GmbH & Co. KG statt gefunden habe. Das Unternehmen Bergolin stellt auf Facebook richtig: "Entgegen anderslautenden Medienberichten, hat es bei Bergolin keinen Unfall gegeben. Der in den Medien genannten Unfall hat sich zwar in unmittelbarer Nachbarschaft, nicht jedoch auf dem Bergolin-Gelände ereignet."
dpa / pfa