24. Februar aufheben, so Weil. Hierfür werde es in den kommenden Wochen zwei Veränderungsordnungen geben. Die erste soll spätestens ab dem 24. Februar gelten. Ab dem 4. März soll dann bis einschließlich 19. März eine zweite Stufe der Lockerung in Kraft treten.
Wie Stephan Weil ankündigte, soll es in vielen Bereich statt 2G-Plus zunächst 2G-Regeln geben. Später sollen dann 3G-Regeln folgen, bis ab dem 20. März weitestgehend alle Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. Zum Stichtag läuft die rechtliche Grundlage für einschränkende Maßnahmen im Schutz gegen das Corona-Virus aus. „Es ist ein großer Schritt, der gestern beschlossen wurde“, sagte Weil. Dennoch machte er zeitgleich klar: Die Pandemie sei damit noch nicht abgehakt. Die Corona-Pandemie sei weiter aktiv und die Bürger müssten eigenverantwortlich mit der Situation umgehen. Weil warnte mit Blick auf den Herbst vor der Möglichkeit steigender Fallzahlen. Dafür müssen die richtigen politischen Entscheidungen getroffen werden, um notfalls reagieren zu können
Der 20. März könnte damit nun einem sogenannter Freedom Day gleich –auch in Niedersachsen. Bernd Althusmann (CDU) hofft damit auf die Rückkehr zu einem möglichst normalen Alltag für die Bürger. Gleichzeitig mahnt er allerdings auch zu mehr Eigenverantwortung der Bürger. In der neuen Normalität im Umgang mit dem Coronavirus in Niedersachsen sieht Althusmann auch entsprechende Chancen für die Wirtschaft im Bundesland. Nach Recherchen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft hat sich während der vergangenen Pandemiejahre eine Kaufkraft von 215 Millionen Euro bei Menschen in Deutschland aufgebaut und die Bereitschaft Geld auszugeben. Das könnte sich positiv für niedersächsische Wirtschaft widerspiegeln
Die niedersächsische Wirtschaft sei trotz Corona auf einem stabilen Wachstumspfad, so Althusmann. Auch die Prognosen seien vielversprechend: Gegenwärtige werde davon ausgegangen, dass die Wirtschaft in Niedersachsen 2022 um 3,9 Prozent wachsen werde. Für die Gastronomie und den Tourismus in Niedersachsen sah der CDU-Politiker im laufenden Kalenderjahr eine hoffnungsvolle Entwicklung.
In Niedersachsens Schulen werden in den kommenden Wochen ebenfalls die Corona-Regeln gelockert. Stufenweise sollen sowohl die tägliche Testpflicht als auch die Maskenpflicht im Unterricht entfallen. „Wir erleichtern den Schulalltag, schmeißen die Sicherheit aber nicht achtlos über Bord“, teilte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). Zwei schwere Schuljahre würden hinter den Schülern legen, daher begrüßte Tonnen nun die möglichen Öffnungen. Im ersten Schritt sollen ab dem 7. März die Testpflichten in Schulen langsam reduziert werden. Bis Anfang Mai soll die Testpflicht an Schulen in Niedersachsen komplett entfallen.
Hoffnung gibt es auch bei der Maskenpflicht im Unterricht: In einem ersten Schritt werden Grund- und Förderschüler vom 21. März an auf die Mund-Nase-Bedeckung verzichten können. Ab Anfang Mai sollen alle weiteren Schüler folgen. Tonne betonte zugleich, dass Schüler auf eigenen Wunsch aber auch darüber hinaus weiterhin eine Maske tragen können. Gesonderte Regeln sollen für den Fall gelten, falls in Klassen ein positiver Corona-Fall erkannt wird. Bis zu den Osterferien sollen mehrtägige Klassenfahrten weiterhin verboten bleiben.
Die niedersächsische Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sieht in den geplanten Lockerungen der Corona-Regeln in Niedersachsen einen richtigen und wichtigen Schritt zur gegebenen Zeit. Sie machte in der Pressekonferenz der niedersächsischen Landesregierung allerdings auch klar, dass das Virus noch nicht besiegt sei. Aufgrund der stabilen Pandemie-Situation in Niedersachsen und Deutschland seien aber die bestehenden Maßnahmen nicht mehr weiter begründbar. Dass zeitnah eine einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen das Coronavirus kommen wird, begrüßte die SPD-Politikerin und sprach sich auch für eine allgemeine Impfpflicht in Deutschland aus.
Angesichts der kommenden Lockerungen der Corona-Regeln ist sie pessimistisch gestimmt, was die Impfkampagne in Niedersachsen angeht. Man werde diese allerdings weiter fortführen und mit Aufklärung für eine Corona-Schutzimpfung werden. In Bezug auf die Erfahrungen der vergangenen Jahre mahnte Behrens zudem zu Vorsicht und sprach sich für ein umsichtiges Agieren der Verantwortlichen aus. Bei aller Vorsicht ist aber auch klar: Nach knapp zwei Jahren voller Lockdown und Corona-Beschränkungen scheinen sich nun Deutschland und Niedersachsen nach einem Ende der Corona-Beschränkungen zu sehnen. *kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.