Mord in Bramsche: Polizei ermittelte bereits 2020 wegen Stalkings gegen Verdächtigen
Nach dem Mord einer 19-Jährigen in Bramsche äußert sich die Staatsanwaltschaft zu einer angeblichen Beziehung zum mutmaßlichen Täter. Der fiel zudem schon in der Vergangenheit auf.
Update vom Dienstag, 7. März 2023, um 20:40 Uhr: Gegen den mutmaßlichen Mörder einer 19-Jährigen ist schon in der Vergangenheit wegen Stalkings ermittelt worden. Das Verfahren wegen Nachstellung sei 2020 nach Abschluss einer erzieherischen Maßnahme durch die Staatsanwaltschaft eingestellt worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, Alexander Retemeyer, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Über die Stalking-Ermittlungen hatte zuvor die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Der heute 20 Jahre alte Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in der Jugendanstalt Hameln in Untersuchungshaft. Bei der jungen Frau, der er 2020 nachgestellt haben soll, handele es sich nicht um die getötete 19-Jährige, sagte Retemeyer.
Im Rahmen der Ermittlungen werde derweil ein Gutachten eingeholt, ob bei dem 20 Jahre alten Tatverdächtigen eine Reifeverzögerung vorliege, sagte Retemeyer. Bei 18- bis 21-jährigen Heranwachsenden kann das Jugend- oder das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden. Nur bei Erwachsenen sieht das Gesetz für Mord eine lebenslange Freiheitsstrafe vor.

Nach der grausamen Tat in Bramsche stehen Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch noch am Anfang: Die Ermittlungen würden voraussichtlich noch mehrere Monate in Anspruch nehmen. Dabei geht es unter anderem um die Auswertung von DNA-Spuren und um Zeugenbefragungen, die schon in der Nacht des Verbrechens begonnen hatten. Auch Handydaten will die Mordkommission auswerten.
Mordfall in Bramsche: Staatsanwaltschaft äußert sich über angebliche Beziehung
Bramsche – Ein Fall, der nicht nur Niedersachsen erschüttert: Im Rahmen einer Geburtstagsfeier in einem Schützenhaus in Bramsche, soll eine 19-Jährige erst vergewaltigt und dann getötet worden sein. Die Ermittler verdächtigen einen 20-jährigen, der auf der Feier in der Nacht von Samstag auf Sonntag, 5. März 2023, den Mord mutmaßlich begangen haben soll. Jetzt äußert sich die Staatsanwaltschaft über die angebliche Beziehung..
Mordfall in Bramsche: Staatsanwaltschaft äußert sich über angebliche Beziehung
Nachdem immer mehr Einzelheiten über den mutmaßlichen Mörder bekannt wurden, berichten verschiedene Medienvertreter erste Einzelheiten des Opfers und die angebliche Verbindung zum mutmaßlichen Täter. So wurde vonseiten der Bild-Zeitung berichtet, die beiden seien auf dem Weg gewesen, ein Paar zu werden. Die Staatsanwaltschaft dementiert dieses Gerücht.
Nach Angaben des NDR liegt es nun an den Ermittlern, die Vorgeschichte zwischen Opfer und dem mutmaßlichen Täter zu klären. Die Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen an, dass beide sich kannten. Eine längere Beziehung hatten die beiden laut Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer, Osnabrücker Staatsanwaltschaft, definitiv nicht.

Bramsche: 19-jähriges Opfer auf der Feier von einem Freund vermisst
Weiter heißt es vonseiten der Bild-Zeitung, dass das Fehlen der 19-Jährigen am Sonntagmorgen auf der Feier von einem Freund bemerkt worden sei, der sie abholen wollte. Dieser habe noch versucht, sie mehrfach auf der Feier zu erreichen. Gegen 2.40 Uhr ist die 19-Jährige schwer verletzt auf einem nahegelegenen Fußballplatz gefunden worden. Wenig später starb sie in einer Klinik.
Bramsche-Mord: Obduktion der 19-Jährigen abgeschlossen – Staatsanwaltschaft schweigt
Die Obduktion der 19-Jährigen ist der laut Staatsanwaltschaft bereits am Sonntag abgeschlossen worden. Aus ermittlungstaktischen Gründen sollen die Ergebnisse jedoch noch nicht bekannt gegeben werden. Der mutmaßliche Täter hat sich bislang nicht zum Mord-Vorwurf geäußert. Aufgrund der Art, wie die Leiche der 19-Jährigen aufgefunden wurde, gehen die Beamten von einem Tötungsdelikt und einem Sexualverbrechen aus.
Polizei sucht nach Zeugen und bittet darum, Gerüchte nicht zu verbreiten
Die zuständigen Ermittler suchen weiter nach Zeugen, die Hinweise zu der Tat im Außenbereich geben können. Etwa 150 Personen sollen vor Ort gewesen sein. Außerdem riefen die Ermittler auf, Gerüchte rund um die Tat in sozialen Netzwerken nicht weiterzuverbreiten. So seien die Berichte, in denen von Fotoaufnahmen von Bauchnabeln der Partygäste die Rede war, falsch. Der Fokus der Mordkommission liege derzeit weiter auf der Suche, Sicherung und Auswertung von Spuren, heißt es vonseiten der Polizeiinspektion Osnabrück.