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Niedersachsens regionale Flächenziele für Windkraft: Kreis Rotenburg muss sich strecken

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Von: Jan Knötzsch

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Niedersachsen setzt bei Erneuerbaren Energien auf Windkraftanlagen. Schon jetzt ist das Land hier führend. Doch es muss mehr kommen – auch im Kreis Rotenburg.

Hannover/Rotenburg – Das Thema ist akuter denn je: Die Erneuerbaren Energien sollen in Deutschland die Zukunft sein. Weg von der Gewinnung von Strom durch Atomkraftwerke, über deren Laufzeit es Ende 2022 Diskussionen in der Ampelkoalition in Berlin gegeben hatte. Das Ziel der Politik ist klar: Deutschland will sich inzwischen von der Atomkraft verabschieden – bedingt durch den Ukraine-Krieg geschieht dies allerdings langsamer, als ursprünglich erwartet. Das AKW Emsland bleibt etwa vorerst am Netz. In den Diskussionen um die Erneuerbaren Energien spielt vor allem auch die Windkraft eine große Rolle.

Auch in Niedersachsen soll der Anteil der Windenergie an der Stromgewinnung steigen. Daraus macht Energieminister Christian Meyer (Grüne) keinen Hehl. Doch dafür muss sich einiges ändern. Wenn es nach dem Wunsch des Ministers geht, dann soll dies in den einzelnen Kommunen schnell geschehen. Einer der Bereiche, in denen Meyer große Möglichkeiten für die Windenergie im Niedersachsen sieht: Rotenburg.

Niedersachsen sieht bei Eneeuerbaren Energien in Kreisen Ulezen, Lüneburg und Rotenburg das größte Potenzial bei Windkraft

Auch in den Bereichen Uelzen und Lüneburg soll es in Sachen Erneuerbare Energien vorangehen, auch hier ist das Potenzial, das die Regierung bei der Windenergie sieht, groß. Das muss und soll nun genutzt werden. Schließlich wächst seit Jahren der Anteil der Erneuerbaren Energien bei der Stromgewinnung in Deutschland. Laut Zahlen, die der Bund veröffentlicht hat, stieg der Anteil der Erneuerbaren Energien in den zurückliegenden Jahrzehnten deutlich an: Im Jahr 2000 waren es noch etwa sechs Prozent, die Erneuerbare Energien wie Windkraft ausmachten. Bis zum Jahr 2020 kletterte der Anteil der Erneuerbaren auf rund 45 Prozent.

Mehrere Windräder sind auf einer Fläche in Niedersachsen zu sehen.
Niedersachsen hat bereits jetzt eine Führungsrolle bei Windkraftanlagen inne – doch auf manche Kreise warten noch große Herausforderungen. © Countrypixel/imago

Was am Ende der Kette – auch in den Regionen Lüneburg, Rotenburg und Uelzen in Niedersachsen – stehen soll, ist klar formuliert: Die deutsche Stromversorgung soll treibhausgasneutral gestaltet werden. Bei grünem Wasserstoff geht es bereits kräftig voran: Deutschland liegt hier im Vergleich bereits vorne. Und die nächsten Schritte auf diesem Weg der Erneuerbaren Energien sind schon gemacht: Ein neues Verfahren erzeugt grünen Wasserstoff aus Salzwasser. In Sachen Windenergie hat Energieminister Christian Meyer nun die neuen regionalen Flächenziele für Niedersachsen vorgestellt, in denen eben unter anderem Rotenburg eine sehr zentrale Rolle einnimmt.

Erneuerbare Energien: Niedersachsen bei Windkraft schon führend – doch auf Kreise wie Rotenburg warten Herausforderungen

Bereits jetzt, so Meyer bei der Vorstellung des Plans, wie Niedersachsen bei den Erneuerbaren Energien in Zukunft noch stärker auf Windenergie setzen will, hat Niedersachsen schon so viele Windenergieanlagen wie keines der anderen Bundesländer. Das aber reicht auf dem Weg, künftig auf Wasserstoff, der künftig in Wilhelmshaven produziert werden könnte, sowie Windenergie und Co zu setzen, noch nicht aus.

Es sollen noch mehr Windkraftanlagen entstehen. Meyer stellte dabei die neuen Flächenvorgaben für die Landkreise vor, bei deren Berechnung verschiedene Kriterien wie Abstände, Waldflächen, Vogelschutzgebiete und die Dichte der Besiedlung zugrunde gelegt wurden. Damit bekommt jeder der Landkreise – darunter die Hoffnungsträger Uelzen, Lüneburg und Rotenburg – unterschiedliche Vorgaben.

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Ausbau der Windenergie in Niedersachsen: 2,2 Prozent der Fläche für den Ausbau der Erneuerbaren Energien

Bis ins Jahr 2026 will Niedersachsen bis 2026 mindestens 2,2 Prozent der Fläche für Windkraft bereitstellen. Bis dato, so lautet die Auskunft des Energieministeriums, nutzt Niedersachsen trotz seiner Vorreiterrolle bei den Windkraftanlagen gerade mal 1,1 Prozent der Landesflächen, um auf diesem Sektor der Erneuerbaren Energien voranzukommen.

Doch beim Erreichen der Ausbauziele für die Windkraft in Niedersachsen gibt es auch Probleme. Welche? Ganz einfach: Die kleineren Städte und Kreise im Bundesland von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) können die Ausbauziele einfacher erreichen. Eben aufgrund ihrer geringen Größe. So haben zum Beispiel Emden und Wilhelmshaven das Ziel schon erreicht, während Aurich, das Ammerland und Leer kurz davor stehen. Für den Kreis Rotenburg jedoch könnte es schwer werden – zumindest aber anstrengend.

Landkreis Rotenburg bekommt bei Erneuerbaren Energien „sportliches Ziel“ für Windktaftanlagen gesetzt

Wie butenunbinnen.de berichtet, steht der Landkreis Rotenburg bei den Erneuerbaren Energien vor einem großen Stück an Arbeit, will man die Flächenvorgaben des Landes Niedersachsen für die Windkraftanlagen auch wirklich in die Tat umsetzen. Geht es nach dem Plan, wie viel Fläche der Kreis Rotenburg für Windkraft nutzen könnten, dann sind dies 15 Prozent der Fläche des Kreises. In der Realität sollen fünf Prozent der Flächen des Landkreises Rotenburg mit Windkraftanlagen bebaut werden.

Aber selbst das wird für den Kreis zu einer Mammutaufgabe: Laut butenunbinnen.de sagte eine Sprecherin, dass dies „ein sportliches Ziel“ sei. Doch auf dem Weg, Deutschland zum Land der Erneuerbaren Energien zu machen, muss eben jeder seinen Teil beisteuern – auch, wenn er noch so groß ist.

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