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Niedersachsens Kliniken schlagen Alarm: Finanzieller Kollaps droht

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Von: Yannick Hanke

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Zu sehen ist eine grafische Darstellung vom Coronavirus, das auf eine Corona-Intensivstation im Krankenhaus hinweist. Im Hintergrund reden zwei Personen in voller Schutzmontur miteinander.
Aufgrund der Corona-Krise stehen viele Kliniken in Niedersachsen vor dem finanziellen Kollaps. 2022 soll sich die Situation noch einmal verschlechtern. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

Die Corona-Krise macht sich in nahezu allen Bereichen bemerkbar. Auch Krankenhäuser in Niedersachsen sind betroffen. Die finanziellen Mittel werden knapp.

Hannover – Für die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) ist es kurz vor zwölf. Aufgrund der prekären wirtschaftlichen Lage vieler Einrichtungen im nördlichen Bundesland schlägt das NKG Alarm. Denn drei Viertel der Kliniken seien mittel- bis langfristig in ihrer Existenz bedroht. Die Corona-Pandemie trägt hieran einen erheblichen Anteil.

Niedersachsens Kliniken in ihrer Existenz bedroht: Wirtschaftliche Situation verschlechtert sich weiter

„Das ist besonders bitter, weil die Kliniken einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie beigetragen haben und dies weiterhin nach Kräften tun“, wird der NKG-Vorsitzende Hans-Heinrich Aldag von der dpa am Mittwoch, 5. Januar 2022, zitiert. Ihm zufolge werde für das Jahr 2021 nur jedes fünfte Krankenhaus ein positives Betriebsergebnis erzielen können.

Eine Erkenntnis, die aus einer aktuellen Umfrage, an der sich 138 der 168 Kliniken in Niedersachsen beteiligten, resultiert. De facto sei die wirtschaftliche Situation der Kliniken so dramatisch wie nie zuvor und werde sich voraussichtlich auch noch weiter verschlechtern.

Unzureichende Corona-Hilfen sorgen für prekäre Finanzsituation der Kliniken in Niedersachsen

Der Umfrage zufolge seien die Hauptgründe hierfür unzureichende Corona-Hilfen sowie die mangelnde Bereitschaft der Krankenkassen, auskömmliche Pflegebudgets bereitzustellen. Hinzukommen ausufernde bürokratische Dokumentationsanforderungen, die den Fachkräftemangel verschärften.

Deswegen würden die Kliniken in Niedersachsen sofortige Maßnahmen zur Liquiditätssicherung benötigen. Denn die Kliniken würden laut NKG-Chef Aldag im Verlauf von 2022 eine weitere Zuspitzung ihrer wirtschaftlichen Lage erwarten. Der Erhebung zufolge werde in diesem Jahr nur noch jedes zehnte Krankenhaus schwarze Zahlen schreiben.

„Umfrageergebnisse sind alarmierend“: Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NGK) in Sorge um Fortbestehen der Kliniken

„Die aktuellen Umfrageergebnisse sind alarmierend und markieren einen neuen Tiefpunkt seit Beginn unserer Erhebungen im Jahr 2010“, heißt es in diesem Kontext von NGK-Verbandsdirektor Helge Engelke.

„Gemeinsames Ziel aller politischen Entscheidungsträger muss es jetzt sein, die Krankenhäuser in Niedersachsen und ihre Beschäftigten in dieser Krise historischen Ausmaßes wirtschaftlich abzusichern“, merkt Engelke zudem an.

Corona-Zahlen in Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz steigt erneut an und liegt fast bei 200

Derweil ist auch hinsichtlich der Corona-Zahlen in Niedersachsen nichts Erfreuliches zu berichten. Nach Angaben der Landesregierung beläuft sich die Sieben-Tagen-Inzidenz am 5. Januar 2022 auf 195,3 Neuinfektion pro 100.000 Einwohner. Tags zuvor belief sich der Wert noch auf 183,0.

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) geben die Zahlen zum Jahreswechsel jedoch nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage wider. Auch das Landesgesundheitsamt hatte zuletzt daran erinnert, dass die Meldezahlen an Wochenende und Feiertagen erfahrungsgemäß niedriger seien.

Neuer Höchstwert an Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen: Mehr als 3900 Infizierte

Indes ist der Indikator für die Krankenhausaufnahme, der durch diesen Meldeverzug nicht verfälscht wird, in Niedersachsen leicht von 4,8 auf 4,6 gesunken. Hiermit wird angegeben, wie viele Covid-19-Patienten innerhalb der vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner in den Krankenhäusern aufgenommen wurden.

Zudem ging die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten von 8,1 auf 7,4 Prozent zurück. Ein Höchstwert ist hingegen hinsichtlich der Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen zu verzeichnen. Dieser Wert beläuft sich am 5. Januar 2022 auf 3909. Darüber hinaus sind 21 weitere Todesfälle zu beklagen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben sind. (Mit Material der dpa) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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