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Niedersachsen setzt bei Erneuerbaren Energien auf „Taskforce“ und Partnerschaft

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Von: Andree Wächter

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Niedersachsen gibt Gas. Die „Taskforce Energiewende“ soll den Ausbau von Erneuerbaren Energien vorantreiben und Bürokratie abbauen. Dabei helfen soll auch eine Partnerschaft.

Hannover – Alles, was mit der Energieversworgung zu tun hat, ist für Politik und Wirtschaft aktuell ein Topthema in Politik und Wirtschaft. Vor allem die Erneuerbaren Energien kommen dabei wieder und wieder zur Sprache und sollen der große Rettungsanker sein. Ein großes Hindernis bei den Erneuerbaren Energien, bei denen einige schon über Windkraft daheim nachdenken, sind jedoch die langen Genehmigungsverfahren. Antragsteller müssen teils mehrere Jahre warten, bis ein Vorhaben genehmigt ist. Um in diesem Bereich aufs Gaspedal zu treten, hat das Land Niedersachsen eine „Taskforce Energiewende“ gegründet.

Damit soll der Bremsklotz Bürokratie verschwinden. Auch auf Bundesebene wurde ein Windausbaubeschleuniger auf den Weg gebracht. Die „Taskforce“ wird von Umwelt- und Energieminister Christian Meyer sowie von Wirtschaftsminister Olaf Lies und Raumordnungsministerin Miriam Staudte geleitet. Eng einbezogen werden die kommunalen Spitzenverbände. Zum Erarbeiten konkreter Vorschläge für die Beschleunigung von Vorhaben mit Erneuerbaren Energien – so wie zum Beispiel der Windenergie in Deutschland – werden Projektgruppen unter Beteiligung von vielen Verbänden sowie Experten eingerichtet zu den Themen Windenergie, Photovoltaik, Stromnetzausbau, Wasserstoffinfrastruktur, Bioenergie sowie Transformation der Wirtschaft, heißt es in einer Pressemitteilung.

Erneuerbare Energien in Niedersachsen: Taskforce Energiewende legt Zeitpläne fest

Die wichtigsten Aufgaben der Taskforce Energiewende werden die Identifikation von Ausbauhemmnissen bei den Erneuerbaren sowie deren Beseitigung sein. Dazu kommt die Festlegung konkreter Zeitpläne und Zielvorgaben in Niedersachsen. „Mit der Taskforce zünden wir jetzt den Turbo für die Energiewende“, sagt Energieminister Christian Meyer. „Um die Klimaziele des Landes zu erreichen, steuern wir einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dafür werden die Behörden gestärkt und Verfahren beschleunigt.“ Nur wenn man auf dem Weg zu den Erneuerbaren Energien schneller wegkomme von den fossilen Energieträgern, „werden wir den klimaschonenden Umbau der Wirtschaft schaffen. Zugleich sichert eine beschleunigte Energiewende eine ausreichende und ver­lässliche Energieversorgung und bringt positive Effekte für die weitere Entwicklung der Energiepreise“, so Meyer.

Kran baut Windrad auf
Große Kräne heben die Einzelteile eines Windrades in die Höhe. Die Taskforce Energiewende will den Ausbau in Niedersachsen beschleunigen. © Andree Wächter

Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, will Niedersachsen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 75 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und bis 2040 klimaneutral werden. Bis 2035 sollen insgesamt 65 Gigawatt Photovoltaik und 30 Gigawatt Windenergie installiert sein. Zudem wird die Landesregierung den Ausbau der Offs­hore-Windenergie auf letztendlich 70 Gigawatt in Nord- und Ostsee unterstützen. Ein Groß­teil des Offshore-Stroms und des offshore erzeugten Wasserstoffs wird dabei in Nie­dersachsen angelandet werden.

„In diese Taskforce wird all das Wissen einfließen, das wir im letzten Jahr bei Planung, Genehmigung und Bau des ersten deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven gesammelt haben. Sie ist das Instrument, mit dem wir die neue Deutschlandgeschwindigkeit auf all unsere Energiewende- und Transformationsprojekte ausrollen“, konstatiert Wirtschaftsminister Olaf Lies bei den Bemühungen des Landes Niedersachsen in Sachen Erneuerbare Energien wie Windkraft oder aber auch grüner Wasserstoff. Was diesen grünen Wasserstoff angeht, steht Deutschland übrigens im Vergleich gut da.

Niedersachsen plant bei Erneuerbare Energien Partnerschaft: „Norwegen ganz sicher einer der spannendsten Partner“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies schaut bei der Energiewende auch über den Tellerrand hinaus. Er wirbt für eine verstärkte Partnerschaft mit Norwegen. „Wir wollen und brauchen eine Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab und wir werden für das Gelingen der Energiewende auf den Import auch von Wasserstoff angewiesen sein. Norwegen ist hier ganz sicher einer der spannendsten Partner“, sagte der SPD-Politiker auf Anfrage nach einem Treffen mit Norwegens Botschafter Torgeir Larsen.

Die Küste in Niedersachsen und gerade die Region Wilhelmshaven mit der nahliegenden Netz- und Speicherinfrastruktur in Etzel würde ideale Voraussetzungen bieten. „Wir werden dann im Mai gemeinsam weiter in Norwegen werben für eine entsprechende Pipeline und diese neue Wasserstoffpartnerschaft“, kündigte Lies an.

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