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In Niedersachsen summt es vermehrt

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Niedersachsen summt vernehmbarer: Die Zahl der Bienenvölker steigt, weil immer mehr junge Leute die Imkerei für sich entdecken. Das Land befeuert diesen Trend mit Prämien für Anfänger. Auch die Landwirte profitieren von der Förderung für sogenannte Blühstreifen.

Nach jahrelangem Rückgang steigt die Zahl der Imker in Niedersachsen wieder an. Vor allem junge Leute interessierten sich auch dank verstärkter finanzieller Anreize für die fliegenden Honigsammler, teilte am Mittwoch Agrarminister Christian Meyer (Grüne) in Hannover mit. Meyer: „Es ist das nützlichste Nutztier, das wir in Niedersachsen haben.“

Insgesamt halten landesweit etwa 9500 organisierte Imker 74 000 Bienenvölker in Niedersachsen. Bundesweit sind es bis zu 100 000 Hobby- und 4500 Berufsimker. Rund 3800 neue Imkerinnen und Imker beantragten 2014 in Niedersachsen Landesprämien für 17 500 Bienenvölker. Das Land zahlt ihnen pro Bienenvolk 50 Euro - die Förderung summierte sich 2014 auf mehr als 824 000 Euro.

Der Preis pro Bienenvolk ist nach Angaben von Martina Jahncke vom Laves-Bieneninstitut auf bis zu 130 Euro gestiegen, nachdem rund 23 Prozent des Bestandes den vergangenen Winter nicht überlebten. „Normal wären etwa 10 Prozent“, erklärte die Expertin. Unter anderem setzte ihnen im Winter aufs Neue der Schädling Varroa-Milbe zu.

Meyer wertete zudem den Start einer Förderung für Grünstreifen als Erfolg. Für diesen neu eingerichteten „Imkerbonus“ von 100 Euro muss ein örtlicher Imker einem Landwirt die einjährige Einrichtung eines naturbelassenen Grünstreifens bestätigen. „Wir sind das erste und einzige Bundesland, das auf eine solche Kooperation von Landwirten und Imkern setzt“, sagte Meyer. Wurden in Niedersachsen rund 9000 Hektar derartiger Blühstreifen in der vorherigen EU-Förderperiode angelegt, so wurde diese Fläche schon im ersten Jahr der neuen Förderperiode um über 50 Prozent auf gut 14 000 Hektar gesteigert.

Meyer, der in seinem Ministeriumsgarten selbst zwei Bienenvölker Honig produzieren lässt, hat mit diesem Beispiel Schule gemacht: Auch auf dem Dach der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin summen nun zwei Bienenvölker. Der Minister selbst denkt nach eigenen Angaben darüber nach, den in seinem Ministeriumsgarten gewonnen Honig unter einem eigenen Etikett als „Meyers Blütenträume“ zu vermarkten.

dpa

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