Mehr als 18.000 Euro pro Quadratmeter: So teuer sind Immobilien an der Nordseeküste

Die Immobilienpreise an der Nordseeküste steigen weiter stark an. Mancherorts müssen Kaufinteressierte mehr als 18000 Euro pro Quadratmeter zahlen.
Niedersachsen/Schleswig-Holstein – Dort wohnen, wo andere Menschen Urlaub machen. Wer sich diesen Traum erfüllen möchte, muss tief in die eigene Tasche greifen, denn die Immobilienpreise steigen stetig. Die Preisexplosion macht auch vor der Nordseeküste nicht Halt. Das zeigt der aktuelle Küstenreport der Maklerfirma Von Poll, der der dpa vorliegt.
Immobilienpreise in küstennahen Landkreisen steigen um mehr als 22 Prozent
Aus Sicht der Maklerfirma suchen dank des steigenden Preisniveaus immer mehr Menschen auch auf dem Festland nach Immobilien. Der Suchradius verlagere sich immer mehr auf das Hinterland, weshalb die Preise in den küstennahen Landkreisen deutlich steigen. So wird in Wittmund 22,8 Prozent (2544 Euro pro Quadratmeter) und in Aurich 22 Prozent (2489 Euro pro Quadratmeter) mehr als im Vorjahr von Kaufinteressierten gefordert. Getoppt wird das noch vom nordfriesischen Festland und dem Kreis Dithmarschen, wo die Preise um durchschnittlich 26,2 Prozent auf 2657 Euro beziehungsweise 27,6 Prozent auf 2353 Euro je Quadratmeter gestiegen sind.
„Deutlich teurer wird es im Vergleich zum ersten Quartal 2021 auch in Cuxhaven“, berichtet die Maklerfirma. „Hier steigen die Kaufpreise um 24,1 Prozent und erreichen einen durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 2380 Euro.“ Für die anderen Küstenkreise in Niedersachsen – mit Ausnahme des Landkreises Friesland – sei der Preis ebenfalls zweistellig gestiegen. Preissteigerungen aus.
Preissteigerungen an der Nordseeküste: Nachfrage der Käufer nach wie vor hoch
Nicht nur über Ostern sind die ostfriesischen Inseln beliebt. Aus diesem Grund steigt auch dort der Immobilienpreis kontinuierlich. Laut Angaben des Küstenreports erhöhten sich die dortigen Durchschnittspreise pro Quadratmeter um 5,7 Prozent auf 8206 Euro. „Die Nachfrage seitens Käufer ist nach wie vor hoch an der Nordseeküste und das in allen Preissegmenten, wobei das Angebot in einigen Regionen stagniert. Das verstärkt die Preisdynamik zusätzlich“, wird Daniel Ritter, Geschäftsführer der Maklerfirma Von Poll, zitiert.
Die Nachfrage seitens Käufer ist nach wie vor hoch an der Nordseeküste und das in allen Preissegmenten, wobei das Angebot in einigen Regionen stagniert.
Immobilien auf den ostfriesischen Inseln rund 42 Prozent günstiger
Trotz dieser Preissteigerung seien im Schnitt Immobilien auf den ostfriesischen Inseln im Vergleich zu den nordfriesischen Inseln für etwa 42 Prozent günstiger zu haben. Dort kletterten im Vergleich zum Vorjahr die durchschnittlichen Angebotspreise um satte 17,1 Prozent und somit auf 14115 Euro pro Quadratmeter.

Immobilienpreise an der Nordsee: Preissteigerung auf Sylt um 21,7 Prozent
Als Spitzenreiter unter den teuren Inseln gilt Sylt. Auch wenn die Bewohner der Urlaubsinsel zurzeit einen Ansturm von Billigtouristen befürchten, Angst um ihren Wohnraum müssen sie nicht haben. Denn auf der 12,6 Kilometer langen Insel werden für ein durchschnittliches Haus 18740 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. 21,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „Sylt ist begehrt wie eh und je“, erklärt der dortige Von Poll-Geschäftsstellenleiter Martin Weiß. „Das Angebot hat sich allerdings auf circa ein Drittel reduziert und das bedingt eine Preisspirale nach oben.“
Sylt ist begehrt wie eh und je. Das Angebot hat sich allerdings auf circa ein Drittel reduziert und das bedingt eine Preisspirale nach oben.
Der Kreis Nordfriesland, zu dem Sylt, Föhr und Amrum, aber auch Sankt Peter-Ording gehören, war schon von der Postbank in deren Ende März 2022 veröffentlichten Immobilienatlas zum bundesweit teuersten Landkreis ernannt worden – mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 7977 Euro (2021). Ansonsten stehen nur Kreise aus dem Speckgürtel Münchens und aus den Feriengebieten des Alpenvorlandes auf der Liste der zehn teuersten Landkreise. (Mit Material der dpa)