LNG-Terminal Wilhelmshaven: Polizei wacht an Land und auf dem Wasser
Der Bau des LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist fast abgeschlossen. Nun bekommt ein weiterer Aspekt mehr Bedeutung: der Schutz der kompletten Anlage.
Wilhelmshaven – Der Hafen von Wilhelmshaven ist der optische Beweis, dass Deutschland unabhängig von russischem Erdgas werden will. Noch im Dezember soll das LNG-Terminal seinen Dienst aufnehmen. Wie sicher ist das Terminal und auch die Gasleitung an Land geschützt? Einen Überblick verschaffte sich am Mittwoch (7. Dezember) Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).
Vor Ort würdigte Pistorius den Einsatz der Polizei zum Schutz des neuen LNG-Terminals zur Einfuhr von Flüssigerdgas in Wilhelmshaven. Dem Terminal komme für die künftige Energieversorgung Deutschlands eine strategisch äußerst wichtige Bedeutung zu, sagte der Politiker bei dem Besuch. „Der Schutz dieser Anlage vor möglichen Störungen und Angriffen hat daher höchste Priorität für die Polizei“, lässt sich Pistorius in einer Mitteilung zitieren. Allein durch die Größe sei die Sicherung eine echte Herausforderung.
LNG-Terminal Wilhelmshaven: Prominenz zur Inbetriebnahme erwartet
Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist Teil der deutschen Bemühungen, von russischem Erdgas unabhängig zu werden. Zur offiziellen Inbetriebnahme am 17. Dezember werden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) an dem Terminal erwartet. Zuvor soll das 294 Meter lange Spezialschiff „Hoegh Esperanza“ anlanden, auf dem flüssig angeliefertes Erdgas wieder in Gas umgewandelt wird.
An dem Aufbau der LNG-Infrastruktur mit mehreren Terminals in Norddeutschland gibt es Kritik von Klima- und Naturschützern, die unter anderem eine verlängerte Nutzung fossiler Energieträger befürchten. So hatten im August mehrere Hundert Klimaaktivisten der Gruppierung „Ende Gelände“ die Baustelle für das Terminal in Wilhelmshaven besetzt. Der Protest blieb weitestgehend friedlich.

Polizei schützt LNG-Terminal in Wilhelmshaven: „Intensive Schutzmaßnahmen sind erforderlich“
Die Anlage in Wilhelmshaven wird sowohl an Land als auch wasserseitig von der Polizei geschützt. Laut Innenministerium sind die Polizisten rund um die Uhr im Einsatz – auch, um die rund 26 Kilometer lange Pipeline von Wilhelmshaven zum Gasspeicher in Etzel zu schützen.
Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Johann Kühme, sagte: „Die intensiven Schutzmaßnahmen durch die Polizei sind erforderlich, da es sich um ein Projekt von besonderer politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Dimension handelt. Wir werden auch in den kommenden Wochen wachsam bleiben und uns auf verschiedene Szenarien einstellen. Ziel aller Maßnahmen ist es, eine termingerechte Inbetriebnahme des LNG-Terminals zu ermöglichen.“
An Bord des Küstenbootes „W5“ konnte sich Minister Boris Pistorius mit den Polizisten über die besonderen Herausforderungen dieses Einsatzes austauschen. Minister Pistorius besuchte außerdem die polizeiliche Objektschutzwache der Zentralen Polizeidirektion in Hooksiel. Dort sind aktuell Kräfte der Bereitschaftspolizei sowie weitere Verfügungseinheiten untergebracht. Die Einsatzkräfte sind rund um die Uhr im Einsatz.