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Hochinzidenzgebiet Portugal: Reiseplan von Stephan Weil sorgt für Irritation

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Reisepläne, die für Irritation sorgen: Ministerpräsident will erst von Hannover nach Frankfurt fliegen, um dann in das Hochinzidenzgebiet Portugal weiterzureisen.

Hannover – Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil plant Berichten des „Weser-Kuriers“ zufolge eine Delegationsreise nach Portugal. Am 17. Oktober wolle der SPD-Politiker von Hannover über Frankfurt nach Lissabon fliegen. Auch andere Vertreter der im Landtag vertretenden Fraktionen würden eingeladen seien. Das sorgte in der Öffentlichkeit für Verwunderung. Portugal wurde kürzlich von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft.

Inzidenz Niedersachsen16,2
Inzidenz Portugal186,6
Inzidenz Deutschland16
Inzidenz Bremen20,4

Zwei Drittel aller Deutschen seien gegen Reisen in Corona-Risikogebiete. Wer in das Land reist, muss sich bei seiner oder ihrer Rückkehr einer zehntägigen Quarantäne unterziehen. Zudem raten sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung von Reisen in Hochinzidenzgebiete ab. Die Reisepläne des Ministerpräsidenten würden von der Empfehlung wohl mehr oder weniger abweichen.

Stephan Weil.
Die Reisepläne von Stephan Weil stehen in der Kritik. © dpa/Moritz Frankenberg

Doch ein weiterer Aspekt in der Reiseplanung sorgt für Irritation. Demnach sei dem Bericht zufolge bei der Portugal-Reise vorgesehen, zunächst mit dem Flugzeug von Hannover nach Frankfurt zu fliegen und anschließend nach Lissabon. Umweltfreundliche Züge seien auf solchen Distanzen eine bessere Alternative, hieß es danach in Abgeordnetenkreisen. Eine Sprecherin der Staatskanzlei sagte dem Blatt, die Reisepläne seien noch nicht endgültig beschlossen: „Das steht natürlich alles noch unter Vorbehalt der jeweiligen Infektionslage.“

Inzidenz in Niedersachsen stagniert

In Niedersachsen wurden am Freitag 221 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Inzidenz sank im Vergleich zum Vortag leicht von 16,4 auf 16,2, wie aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Ein weiterer Todesfall wurde registriert. In Bremen lag die Inzidenz bei 20,4. Im kleinsten Bundesland wurden 25 Neuinfektionen gemeldet.

Höchste Inzidenzen in Lüneburg und Wolfsburg

Die höchste Inzidenz der niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte hat weiterhin der Kreis Lüneburg mit 55,4 gefolgt von der Stadt Wolfsburg mit 53,1. Wenn die Marke von 50 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten ist, gelten unter anderem strengere Kontaktbeschränkungen.

Nach Daten des Divi-Intensivregisters werden in Niedersachsen derzeit 18 Menschen mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt, 7 von ihnen werden invasiv beatmet. Die Zahl der freien Intensivbetten lag bei 292, davon haben 145 eine spezielle Ausstattung zur Behandlung von Corona-Patienten. Divi steht für Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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