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Unwetter im Norden: Züge im Raum Hamburg stehen weitgehend still

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Unwetter im Norden
Das Unwetter beschäftigt die Feuerwehren im Norden. © dpa

Lüneburg - Im Nordosten Niedersachsens haben teils orkanartige Böen nach ersten Erkenntnissen der Polizei für zahlreiche umgestürzte Bäume gesorgt. „Uns liegen schon jetzt mehr als 30 entsprechende Meldungen vor“, sagte am Donnerstagmittag Sprecher Kai Richter von der Polizeiinspektion Lüneburg. Betroffen sind auch mehrere wichtige Bahnlinien und Autobahnen.

Sie ist für die Landkreise Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg zuständig. „Die Feuerwehren sind im Großeinsatz“, sagte Richter. „Wir haben bisher noch keine größeren Personenschäden.“

Im Kreis Uelzen ist ein 50 Jahre alter Mann gestorben. Er wartete am Donnerstag während des Sturms in einem Auto auf einem Parkplatz in Holdenstedt, als ein Baum auf den Wagen krachte. Seine Frau überlebte leicht verletzt, für den Mann kam jede Hilfe zu spät, sagte Polizeisprecher Kai Richter in Lüneburg. Unweit entfernt von dort wurde eine Radfahrerin auf einer Hauptstraße ebenfalls von einem umstürzenden Baum getroffen und schwer verletzt.

Auch im südlich von Hamburg gelegenen Landkreis Harburg hat das Gewitter seine Spuren hinterlassen. „Polizei und Feuerwehr wurden diverse umgestürzte Bäume gemeldet“, sagte Polizeisprecher Jan Krüger. In mindestens zwei Fällen sei „Baum auf Haus“ gemeldet worden. „Zum Glück liegen uns bislang keine Meldungen über Verletzte vor“, teilte Krüger mit.

Tornado deckt Häuser ab und tötet Schafe

Auch ein Tornado hat im Kreis Harburg nach Angaben der Feuerwehr große Verwüstung hinterlassen. Verletzte habe es aber nach bisherigem Stand nicht gegeben, sagte Feuerwehrsprecher Matthias Köhlbrandt. Dächer seien abgedeckt worden, Bäume umgeknickt. In der Gemeinde Fliegenberg sei eine Schafherde mit 20 bis 30 Tieren unter umgestürzten Bäumen begraben worden, zahlreiche Tiere seien verendet. „Die Spuren sprechen ein deutliches Bild hier. Das war ein Tornado-Ereignis“, sagte der Feuerwehrmann. Die Helfer seien zu 250 Einsätzen ausgerückt.

Unwetter im Norden - Schafe erschlagen
Bei Fliegenberg sind mehrere Schafe von umstürzenden Bäumen erschlagen worden. © dpa

Nach ersten Stationsmeldungen des Deutschen Wetterdienstes fielen etwa in der Station Königsmoor zwischen Hamburg und Bremen am Donnerstag 22 Liter Regen pro Stunde. „Bei 25 Litern liegt die Schwelle zum Unwetter“, sagte DWD-Meteorologin Julia Schmidt.

Eingeschränkter Zugverkehr rund um Hamburg

Wegen eines heftigen Unwetters hat die Deutsche Bahn den Verkehr zwischen Hannover, Hamburg, Kiel und Bremen eingestellt. Das teilte die Bahn am Donnerstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Wie das regionale Bahnunternehmen Metronom mitteilte, seien durch das starke Unwetter und dadurch umgestürzte Bäume Strecken kaum oder nur mit großen Einschränkungen zu befahren.

Betroffen seien die Linien von Uelzen, Bremen und Cuxhaven nach Hamburg. Züge könnten gar nicht mehr oder nur mit großen Verspätungen fahren. In Hamburg warnten Polizei und Feuerwehr vor dem Unwetter mit Blitz und Donner, Hagel und starkem Regen.

Auch der Verkehr von Berlin nach Hannover und Hamburg wurde kurz darauf am Donnerstagmittag eingestellt, teilte die Bahn ebenfalls über Twitter mit.  Der Fernverkehr von Hamburg nach Hannover und Bremen wurde weitgehend eingestellt. Bei Hittfeld sei ein Baum in die Oberleitung gefallen, Züge zwischen Lüneburg und Hamburg würden zunächst bis 16 Uhr zurückgehalten, so die Deutsche Bahn.

Behinderungen auch für Autofahrer

Das heftige Unwetter führt auch zu Behinderungen auf den Autobahnen in Niedersachsen. Auf der A7 zwischen Hamburg und Hannover warnte die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen vor Gefahr durch umgestürzte Bäume. Betroffen war der Abschnitt zwischen Evendorf und Bispingen. Ein umgestürzter Baum bremste auch den Verkehr auf der A1 zwischen Hamburg und Bremen aus, dadurch wurde auch der Anreise-Verkehr zum Hurricane-Festival in Mitleidenschaft gezogen. Zwischen Rade und Hollenstedt fiel ein Baum auf den Standstreifen.

dpa

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