Gegen hohe Spritpreise: Lkw-Demos sorgen für Staus auf Niedersachsens Autobahnen

Mit mehreren kleinen Aktionen haben Lastwagenfahrer auf Autobahnen in Niedersachsen gegen die hohen Spritpreise demonstriert. Das hat vielerorts auch für Staus gesorgt.
Hildesheim – Wer soll das noch bezahlen? An Deutschlands Tankstellen explodieren die Preise für Benzin und Diesel. Noch nie war Tanken so teuer wie jetzt. Deutschlands Autofahrer ächzen unter den Spritpreisen, jede Fahrt zur Tankstelle wird zum Horror-Trip. Ein Ende: ist nicht in Sicht.
Mit mehreren kleinen Aktionen haben Lastwagenfahrer auf Autobahnen in Niedersachsen für staatliche Hilfe bei der Bewältigung der hohen Dieselpreise demonstriert. Auch in Hamburg ist eine Demo mit Lkw geplant*, dem Verkehr in der Hansestadt droht der Kollaps.
Lkw-Demos sorgen für Staus auf Niedersachsens Autobahnen: Benzinpreis-Proteste in mehreren Landkreisen
In Niedersachsen fuhren auf der Bundesstraße 3 zwischen Eime und Elze am Mittwochmittag. 16. März 2022, zwölf Fahrzeuge mit Schrittgeschwindigkeit und eingeschaltetem Warnblinklicht, sodass es zu einem Rückstau kam. Alle Fahrzeugführer wurden kontrolliert, nachdem sie an der Abfahrt Elze Nord von der B3 abgefahren sind, wie die Polizeidirektion Hildesheim mitteilte.
Auch an mindestens zwei Stellen im Landkreis Peine fanden kurzzeitige Aktionen statt. Mit Plakaten wurde der Protest gegen die hohen Spritpreise Ausdruck verliehen. Ein Lkw auf der A2 Richtung Dortmund, Höhe Garbsen Nord, schaltete Warnblinklicht ein und fuhr mit 60 Kilometern pro Stunde auf der rechten Spur.
Aufrufe zu Demonstrationen in Form von Lkw-Konvois und Blockaden gab es auch in anderen Teilen des Deutschlands wie in Berlin und NRW. Die Transportunternehmen fordern eigenen Angaben zufolge unter anderem eine Senkung der Mineralölsteuer, um die Auswirkungen der gestiegenen Dieselpreise abzufedern.
Ukraine-Krieg befeuert Benzin- und Dieselpreise auch hierzulande
Jede Woche ein neuer Rekordwert: Schuld daran ist auch der Krieg in der Ukraine, der die ohnehin hohen Preise zusätzlich angefeuert hat. Deutschland ist bei Öl und Erdgas stark von Russland abhängig: Rund ein Drittel der Rohöl-Importe stammten 2020 aus Russland. Die hohen Benzinpreise hängen mit dem Rohöl-Preis zusammen. Dieser war während der Corona-Krise eingebrochen, hatte sich dann stabilisiert und steigt aktuell stark an. Lag der Preis für ein Barrel (ca. 159 Liter) Rohöl der Sorte Brent im Januar noch bei unter 90 Dollar, so muss man heute über 120 Dollar bezahlen.
Eine Entspannung ist nach Prognosen des Automobilclubs ADAC nicht in Sicht. Kein Wunder also, wenn Autofahrer flehen: „Wie lange wollt ihr uns das noch antun?“ Denn in Bremen war der Benzinpreis nicht erst in den vergangenen Tagen bundesweit am teuersten. Besser haben es Autofahrer in Polen, dort locken Preise von 1,25 Euro pro Liter. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. (Mit dpa-Material) * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.