Fall Maddie: Häftling in Oldenburg ist nun „formeller Verdächtiger“
Der Fall der 2007 verschwundenen Madeleine McCann beschäftigt weiter die Behörden. Nun hat die portugiesische Staatsanwaltschaft eine Person zum „formellen Verdächtigen“ erklärt. Verschiedene Medien gehen davon aus, dass es sich um einen Deutschen handelt, der bereits in Haft sitzt.
London/Lissabon/Niedersachsen – Die portugiesische Staatsanwaltschaft hat im Fall der verschwundenen Madeleine McCann eine Person zum „formellen Verdächtigen“ erklärt. Laut Angaben der dpa nannte die Staatsanwaltschaft in der im Internet veröffentlichten Stellungnahme keinen Namen. Sie betonte aber, deutsche Behörden seien aufgrund eines internationalen Rechtshilfeersuchens tätig geworden.

Fall Maddie: Verdächtiger sitzt Haftstrafe in Oldenburg ab
Sowohl portugiesische, als auch britische Medien gehen bei dem Verdächtigen von einem 45-jährigen Deutschen aus, der in der JVA Oldenburg eine mehrjährige Haftstrafe absitzt. Am 3. Juni 2020 gaben deutsche, englische und portugiesische Ermittler bekannt, dass im Fall Maddie Chrisitan B. unter Mordverdacht steht. Der Mann hatte im Jahr 2005 im portugiesischen Praia da Luz eine US-Amerikanerin vergewaltigt. Rund anderthalb Jahre später verschwand das britische Mädchen Madeleine McCann aus einer Apartment-Anlage ganz in der Nähe.
Die Einstufung als „formell verdächtig“ stellt noch keine Anklage dar, ist aber eine Voraussetzung für eben diese. Sie unterbricht unter anderem den Prozess der Verjährung, die nach portugiesischem Recht bei Mord nach 15 Jahren eintritt. Da das Mädchen am 3. Mai 2007 aus der Apartmentanlage verschwand, wäre die Verjährung schon in wenigen Tagen eingetreten.