Fake-Brumm-Brumm: E-Auto-Fahrer lassen sich Verbrenner-Sound einbauen
Damit E-Autos wie ein „echter Verbrenner“ klingen, entwickelten Forscher einen künstlichen Motor-Sound. Porsche bietet bereits den „Electric Sport Sound“.
Stuttgart – Die Zeit der Benziner und Diesel scheint endgültig vorbei. Selbst der Sportwagenhersteller Porsche schafft bis 2030 den Verbrenner ab, wie er dieses Jahr bereits verkündete. Ein neues Klang-Design soll den „emotionalen“ Sound des rasanten Sechszylinders auch bei den E-Modellen von Porsche weiter sichern: Ein „Electric Sport Sound“-Simulator, der im Heckbereich installiert wird und über das Drive-Menü gesteuert werden kann, soll nun als „akustische Visitenkarte“ des E-Porsches funktionieren.
Fahrzeughersteller: | Porsche |
Hauptsitz: | Stuttgart |
Gründer: | Ferdinand Porsche (25. April 1931) |
Mitarbeiter: | 36.400 |
Umsatz: | 16,53 Milliarden Euro |
E-Autos sollen wie „echte“ Autos klingen: Porsche entwickelt künstlichen Verbrenner-Sound
Das Ohr fährt mit: Porsche-Fans lieben ihn, den unverwechselbaren Klang des Sechszylinder-Boxers. Doch dieser Sound sorgt nicht nur für eine emotionale Bindung zum Auto, sondern ist darüber hinaus auch ein wichtiges Frühwarnsystem für den Fahrer sowie für andere Verkehrsteilnehmer. Der Stuttgarter Fahrzeughersteller allerdings will mit einem ganz neuen Sound-Konzept für seine Taycan-E-Modelle nicht nur für Sicherheit, sondern auch für die gewohnt etwas lärmige Fahrgeräuschkulisse sorgen.

„Emotionaler“ Klang als akustische Visitenkarte: Hersteller entwickeln Fake-Sounds für E-Autos
Elektromotoren haben ihren eigenen Klang – und der ist naturgegeben nahezu geräuschlos. Mit der fast lautlosen E-Auto-Fahrt ist allerdings schon seit dem 1. Juli diesen Jahres nach der EU-Verordnung 540 Schluss: Zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern müssen Elektro- und Hybridautos über ein Acoustic Vehicle Alerting System (AVAS) hörbar sein. Wie die Sounds von Elektroautos jedoch im Detail klingen müssen, ist nicht geregelt. Dementsprechend innovativ sind auch die Ideen der Autobauer:
Volkswagen entwickelte beispielsweise den ID.3-Klang zusammen mit dem Komponisten Leslie Mandoki, der in den späten 70-er Jahren seinen Durchbruch mit der Band „Dschingis Khan“ feierte. BMW holte sich den Filmkomponisten Hans Zimmer („Fluch der Karibik“, „König der Löwen“) für das Soundkonzept des „Vision M Next“ ins Boot. Und AMG entwickelte für Mercedes mit der Band „Linkin Park“ ein „Corporate Sound Manual“ für alle E-Fahrzeuge. Nun also auch Porsche.
Der „echte“ Sechszylinder-Sound: Gegen Aufpreis klingen E-Autos wie Verbrenner-Sportwagen
Serienmäßig verfügen zwar alle Taycan-Modelle entsprechend den gesetzlichen Vorgaben über das AVAS-System – aber eben auch optional über ein eigenes Sound-Modul, dass die auffällige Sportwagenakustik sicherstellen soll. Dieser „Electric Sport Sound“ soll für den typischen „emotionalen“ Klang des Sechszylinders auch unter den E-Varianten sorgen, allerdings gegen Aufpreis auf den Basispreis.
„Klares Statement zum E-Antrieb und doch unüberhörbar ein echter Porsche“
„Dazu werden störende Geräusche der Antriebsarchitektur gezielt reduziert und wohlklingende, emotionale und zum Fahrzustand passende Geräusche verstärkt und so komponiert, dass sich das Porsche-typische Sounderlebnis ergibt: mit klarem Statement zum E-Antrieb und doch unüberhörbar ein echter Porsche“, heißt es in der Pressemitteilung. Fakt ist: Tatsächlich sind auf dem Markt inzwischen Sound-Booster für nahezu alle Elektrofahrzeug-Typen erhältlich. Und ob der Trend zum E-Fahrzeug bei dem Mangel an Ladestationen, dem Ende des Förderprogramms für private Elektroauto-Ladestationen und der Umweltprämie sowie der jüngsten Preisklatsche mit saftigen Preiserhöhungen für Strom an E-Auto-Ladestationen anhält, wird sich zeigen. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.