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Erster LNG-Tanker in Wilhelmshaven angekommen: Umweltschützer protestieren

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Von: Maximilian Meyer

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LNG-Terminal in Wilhelmshaven - Protest durch Umweltschützer
Umweltschützer halten im Außenhafen von Hooksiel vor dem LNG-Terminal in der Nordsee symbolisch zwei Behälter mit den Aufschriften „Brom“ und „Chlor“ in den Händen. Sie kritisieren die Einleitung von Chlor und Brom in das Meer und fürchten Schäden für das Wattenmeer durch den Terminalbetrieb. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach der Inbetriebnahme des LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist der erste Tanker mit Flüssiggas angekommen. Kritik gibt es von Umweltschützern, die protestieren.

Update vom Mittwoch, 4. Januar 2023, 14:45 Uhr: Hooksiel – Mit Trommeln und Kochtöpfen demonstrierten etwa 45 Demonstranten am Dienstagabend, 3. Januar 2023, vor Ort im Außenhafen von Hooksiel. Die Gegner des LNG-Terminals fürchten vor allem, dass das Wattenmeer deutliche Schäden durch den Betrieb davontragen könnte. Stefanie Eilers vom Naturschutzbund (NABU) fordert zudem eine Umstellung der Reinigung auf Ultraschall. Derzeit werden Stoffe wie Chlor und Brom beim Reinigen der Rohrleitungen zugesetzt und gelangen somit ins Meer.

LNG-Terminal soll fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr einspeisen – doch reicht das längst nicht

Bereits im Dezember 2022 war das schwimmende Terminal, welches den Namen „Höegh Esperanza” trägt, in Wilhelmshaven eingetroffen. Das 300 Meter lange Spezialschiff hatte 165.000 Kubikmeter LNG geladen und leitete erstmals Gas ins deutsche Netz ein. Zukünftig wird die “Höegh Esperanza” von den Tankschiffen angeliefert und wandelt das flüssige Gas in den gasförmigen Zustand, um es dann einspeisen zu können.

Laut dem mittlerweile verstaatlichtem Energieunternehmen Uniper können über das Spezialschiff jährlich rund fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas in Deutschland angelandet werden. Zum Vergleich: Der deutsche Jahresverbrauch von Gas liegt aktuell bei etwa 90 Milliarden Kubikmetern.

Erstmeldung von Dienstag, 3. Januar 2023, 11:34 Uhr: Wilhelmshaven – „Maria Energy”. So lautet der Name des ersten LNG-Tankers, der Flüssiggas an den erst vor kurzem eingeweihte LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Niedersachsen, gegen das Umweltschützer klagen wollten, geliefert hat. Der 289 Meter lange Tanker ist am Dienstagmorgen, 3. Januar, aus den USA an der niedersächsischen Nordseeküste eingetroffen. Das geladene Flüssiggas wird jetzt in den gasförmigen Zustand umgewandelt und in das deutsche Netz eingespeist. Es ist das erste Mal, dass Deutschland auf direktem Weg Fracking-Gas importiert.

Und das stößt nicht überall auf Gegenliebe: Umweltschützer planen Proteste am Tag des Eintreffens des ersten Frachters am LNG-Terminal in Wilhelmshaven, das früher als geplant in Betrieb gegangen ist.

Erster Tanker am LNG-Terminal in Wilhelmshaven: Proteste am Außenhafen in Hooksiel geplant

Am Außenhafen von Hooksiel ist am Abend eine Protestaktion gegen das LNG-Terminal vorgesehen, trotz dessen Betrieb die Sorge um die Gasversorgung in Deutschland bleibt. Einer der Hauptgründe des Protests ist, dass das aus den USA stammende Gas, das im LNG-Terminal in Wilhelmshaven – es hatte jüngst erst die erste Druckprüfung überstanden – ankommt, durch Fracking gewonnen wurde. In Deutschland ist diese umstrittene Förder-Methode jedoch verboten.

Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in Person durch Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kreanner kritisiert den Import durch den LNG-Tankers, der am Terminal in Wilhelmshaven angekommen: „Dass Deutschland heute zum ersten Mal direkt Fracking-Gas aus den USA bezieht, ist kein Grund zur Freude, sondern ein historischer Tiefschlag für Klima- und Naturschutz“, zitiert der NDR Müller-Kraenner zur Ankunft des Tankers am LNG-Anleger in WIlhelmshaven, der deutlich teurer wurde, als geplant.

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