England will E-Autos den Ladestrom kappen – Energie wird zu knapp
Strom wird in Großbritannien knapp, Stromversorger warnen vor Stromausfällen. Aufgrund eines Gesetzes leiden darunter insbesondere Elektroautos-Fahrer.
Update vom 19. Oktober 2022: Das, was im vergangenen Jahr wie ein theoretisches Gesetz zuungunsten von E-Auto-Haltern gewirkt hatte, könnte aufgrund der Energiekrise nun auch in der Praxis ein Thema werden: Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos könnte in Großbritannien im kommenden Jahr nun tatsächlich der Ladestrom abgestellt werden.
Land | Großbritannien |
Einwohner | Bevölkerung: 67,22 Millionen |
Fläche | 248.528 km² |
Hauptstadt | London |
Britisches Gesetz bei Stromausfall: Elektroautos müssen als Erstes vom Netz
Denn der nationale Stromversorger National Grid warnt vor kontrollierten Stromausfällen. Besonders im Januar und im Februar sei es denkbar, dass Stromausfälle auferlegt werden könnten, da ansonsten nicht ausreichend Energie vorhanden wäre. Der Leiter von National Grid, John Pettigrew, erklärte, dass es an den „tiefsten, dunkelsten Abenden“ dazu kommen könnte.
Für Fahrerinnen und Fahrern von Elektroautos sind das besonders schlechte Nachrichten: Ein landesweit geltendes Gesetz besagt, dass private Ladestationen für Elektroautos als Erstes abgeschaltet werden müssen, falls ein Stromausfall drohen würde. Dieses Gesetz hatte noch Ex-Premierminister Boris Johnson beschlossen, als er an der Regierungsspitze war. Bevor also flächendeckend der Strom in Großbritannien ausfällt, müssen zunächst die zentral gesteuerten Ladestationen vom Netz gehen.

Großbritannien klemmt E-Autos als Erstes den Strom ab – Fahrer müssen dann wohl laufen
Sollte es jedoch dazu kommen, sei das alleinige Abstellen von Strom für Ladestationen zeitlich begrenzt. Bereits 30 Minuten nach dem Abschalten würde laut Gesetz der gesamte kontrollierte Blackout folgen. Doch die Situation macht das selbstverständlich nicht besser für E-Autos, denn auch bei einem generellen Stromausfall ist ein Laden ohnehin nicht mehr möglich. Wer zu diesem Zeitpunkt keinen Akku mehr hat, muss zeitweise auf sein Elektroauto verzichten.
Ursprungsartikel vom 2. November 2021: London – Bleibt E-Autofahrerinnen und Fahrern bald der Strom weg? Die Regierung in Großbritannien um Premierminister Boris Johnson möchte das Aufladen von Zuhause für E-Autos künftig beschränken, denn zu viele Fahrzeuge am Netz gleichzeitig könnten nach Angaben der Regierung zu Stromausfällen führen. Autofahren kann ohnehin derzeit teuer werden, nicht nur Elektroautos haben mit ihren Energiequellen zu kämpfen, auch die Preise für Diesel und Benzin steigen weiter in die Höhe. So kompliziert kann Autofahren derzeit sein.
Britische Regierung: E-Auto Aufladen nur zu bestimmten Uhrzeiten
Der Plan der britischen Regierung: E-Auto Aufladen nur zu bestimmten Uhrzeiten. Ab Mai 2022 schaltet Großbritannien E-Autos täglich von 8 Uhr bis 11 Uhr und von 16 Uhr bis 22 Uhr den Strom ab ab. Außerdem soll es die Sonderregelung geben, dass der Strom für E-Autos bei akuter Gefahr eines Stromausfalles durch Überlastung des Netzes auch außerhalb der Regelzeiten abgeschaltet werden könne. In diesem Falle würde der Strom für 30 Minuten abgeschaltet werden.
Dennoch haben Fahrerinnen und Fahrer außerhalb der vorgeschriebenen Zeiten die Möglichkeit an Strom zu gelangen. Die öffentliche Ladesäulen seien von der Regelung nämlich nicht betroffen. Zudem gebe es eine Regelung für Schichtarbeiter, die aufgrund ihrer Arbeitszeiten darauf angewiesen seien, ihr Auto in den Regelzeiten zu laden. Demnach gebe es die Möglichkeit die Voreinstellungen der Ladesäulen überschreiben können.
Großbritannien: 300.000 E-Autos unterwegs
Die gesetzliche Grundlage für die neue Regelung sei bereits erschaffen worden, schreibt die Tageszeitung Times. Bisher gehen Expertinnen und Experten jedoch davon aus, dass es sich nur um eine Notfalllösung handelt und nur in äußerten Ausnahmen greifen würde. Im Königreich würden derzeit rund 300.000 E-Autos auf den britischen Straßen unterwegs seien, die Zahl sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Doch auch ungeachtet der Stromausfall-Bedenken der britischen Regierung haben es E-Auto Fahrerinnen und Fahrer noch nicht immer einfach im Verkehrsalltag. Viele Besitzerinnen und Besitzer von E-Autos klagen derzeit über Ladesäulen-Mangel in Großstädten. Die steigenden Strompreise machen E-Auto-Fahren ohnehin derzeit immer teurer.
Elektrobrände besondere Herausforderung für Feuerwehr
Auch plötzliche Elektrobrände treten in der E-Auto-Branche immer wieder auf, für die Feuerwehrkräfte stellen die Akkus im Falle eines Brandes immer wieder vor eine besondere Herausforderung, die Feuerwehr in Stuhr hat nach einem E-Auto Brand bereits eine neue Technik für die Bekämpfung von Elektrobränden.
In Hannover brannte sogar ein ganzes E-Bus-Depot ab, mehrere Städte nahmen bereits ihre E-Bus-Flotte aus Brandgefahr wieder vom Netz. In Leer kam es ebenfalls zu einem E-Auto-Brand, bei dem ein Carport zerstört wurde. Bei einem kuriosen Fall in den USA sollte ein E-Autofahrer sogar nach draufzahlen, nachdem sein E-Auto Feuer gefangen hatte. Das Modell des Fahrers darf in einigen Städten mittlerweile nur noch mit 15 Metern Abstand parken.* kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.