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Elektroautos könnte bald der Strom ausgehen: Netzausbau zu langsam

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Von: Bjarne Kommnick

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Für Elektroautos könnte bald der Strom knapp werden. Nach Angaben der Bundesnetzagentur ist der Ausbau des Stromnetzes in Deutschland viel zu langsam.

Berlin – Die Elektroauto-Branche ist im Aufschwung, das elektrische Fahren wird immer beliebter. Doch immer noch läuft nicht alles reibungslos im Elektro-Alltag, Fahrerinnen und Fahrer sehen sich noch häufig mit Problemen konfrontiert, die das Fahren erschweren, wie zum Beispiel mangelnde Verfügbarkeit von öffentlichen Ladeboxen. Gleichzeitig laufen die staatlichen Förderungen für Elektroautos und die Prämie für Wallboxes laufen aus. Und nun droht auch noch der ganz große Stillstand, denn: Der Strom für E-Autos wird knapp. Das liegt vor allem am langsamen Ausbau des Stromnetzes.

BehördeBundesnetzagentur
HauptsitzBonn
Gründung1. Januar 1998
PräsidentJochen Homann

Strom für Elektroautos wird knapp – der Netzausbau läuft viel zu langsam

Ohnehin wird der Strom für Verbraucherinnen und Verbraucher immer teurer, doch Elektroauto-Besitzer und -Besitzerinnen fühlen sich geradezu abgezockt, denn Anbieter erhöhen reihenweise die Strompreise an Ladestationen. Parallel dazu wird auch der Preis für Benzin und Diesel immer höher. Autofahren scheint generell unbequemer zu werden, doch nun droht besonders für Elektroauto-Besitzerinnen und -Besitzer der GAU: Elektroautos könnte der Strom wegbleiben. Dann hieße es wohl zu Fuß gehen.

Großbritannien schränkt den Strom für E-Autos bereits ein, sie dürfen nur noch zu bestimmten Tageszeiten geladen werden. Das ist von der britischen Regierung gesetzlich so beschlossen. Droht nun ein ähnliches Szenario für Deutschland? Bereits VW-Chef Herbert Diess hatte sich öffentlich über den schlechten Service bei einer Supercharger-Ladestation beschwert. Wie zuverlässig ist das Stromnetz für E-Autos?

Bald kein Strom mehr für E-Autos? Bürokratie bremst den Netzausbau aus – und damit die Energiewende

Zwar würden große Autohersteller wie Tesla bereits am Ausbau des Supercharger-Netzes für alle Automarken arbeiten und zudem den Service an Ladestationen umstrukturieren, jedoch sei ein denkbares und nicht unwahrscheinliches Szenario, dass die Stromversorgung nicht der Nachfrage nach neuen Elektroauto-Zulassungen nachkommen könnte. Dabei seien vor allem bürokratische, langwierige Genehmigungsverfahren Bremsen für die Energiewende, heißt es in einer Mitteilung der Bundesnetzagentur.

Tesla-Supercharger.
An sogenannten Supercharger könnte es schon bald immer wieder zu Strommangel kommen. © dpa/Jens Wolf

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Insgesamt würden nach Berechnungen der Bundesnetzagentur mehr als 12.000 Kilometer an neuen Leitungen benötigt werden, von denen gerade ein Mal 1.739 Kilometer fertiggestellt wurden. Zudem verlangsame sich das Tempo des Ausbaus: Im Jahr 2019 waren es noch 341 neue Kilometer und damit fast dreimal so viel wie 2020. Denn im letzten Jahr seien es nur 120 Kilometer gewesen, die an neuen Leitungen geschaffen wurden. Das geht aus der Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf die Frage eines Bundestagsabgeordneten der Grünen hervor.

Derzeit könnten Stromerzeuger ihren Strom langfristig nicht ausreichend in der Republik verteilen, besonders der Süden sei davon bedroht. Bei einer immer größer werdenden Nachfrage an Elektroautos könnte das mangelnde Stromnetz demnach also ein echtes Problem werden. Obendrein hat die Elektroauto-Branche allerdings noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Dabei ist Brandschutz immer wieder ein Thema. Weil sich häufiger Akkus entzünden, darf ein E-Auto-Modell in einigen Städten nur noch mit 15 Metern Abstand parken. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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