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Eigenes Entlastungspaket: Vermieter erlässt Mietern 120 Euro im Monat

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Von: Johannes Nuß

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Die Fassade eines Wohnblocks.
Aufgrund der enorm gestiegenen Energiekosten erlässt ein Vermieter im Landkreis Onsabrück jedem seiner Mieter ein Jahr lang 120 Euro im Monat. (Symbolbild) © Ole Spata/dpa

Weil seine Mieter unter der Inflation leiden, erlässt ein Vermieter in Niedersachsen allen 120 Euro im Monat und schnürt ein eigenes Entlastungspaket.

Glandorf – Tolle Idee! Ein Vermieter in Glandorf (Landkreis Osnabrück) in Niedersachsen hat in der Energiekrise die Not seiner Mieter erkannt und kurzerhand sein eigenes Entlastungspaket geschnürt. Genau wie die Bundesregierung, die gerade erst das Entlastungspaket 3 für die Bürgerinnen und Bürger vorgestellt hat. Eine seiner Mieterinnen, die in einem Supermarkt an der Kasse arbeitet, hatte ihm beim Einkauf ihr Leid geklagt. Der Vermieter, der gleichzeitig auch Dachdeckermeister und Unternehmer ist, fackelte nicht lang und ließ sich etwas einfallen.

Eigenes Entlastungspaket: Vermieter im Landkreis Osnabrück erlässt Mietern 120 Euro im Monat

Wie der NDR berichtet, erlässt der Vermieter aufgrund der enorm gestiegenen Energiekrise seinen Mietern ab sofort 120 Euro ihrer Miete – im Monat. Dabei ist es ihm egal, ob es sich um eine kleine Wohnung handelt oder eine Doppelhaushälfte, wie es in dem Bericht heißt. Der Mietnachlass gilt zunächst für die kommenden 12 Monate.

„Jeder, der es sich leisten kann, sollte großzügig sein. Wenn jeder ein bisschen hilft, ist es für keinen zu viel“, sagte der Glandorfer Dachdeckermeister, Norbert Fentker, dem NDR zur Begründung nach dem Aufeinandertreffen mit seiner Mieterin im Supermarkt. Genau wie er selber, kenne er auch andere Vermieter, die im Prinzip auf einen Teil ihrer Mieteinnahmen verzichten könnten.

Vermieter erlässt Mietern 120 Euro Miete im Monat: Lob für Dachdeckermeister von Landesarmutskonferenz

Ein großes Lob gab es für die Aktion des Vermieters aus Glandorf vonseiten der Landesarmutskonferenz in Niedersachsen. Klaus-Dieter Gleitz, Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz in Hannover, sieht in dem Schritt von Dachdeckermeister Norbert Fentker aus Glandorf laut NDR ein Zeichen, dass es in der „Gesellschaft durchaus noch Empathie und Zusammenhalt“ gebe. Erst jüngst hatte die Landesarmutskonferenz davor gewarnt, dass derzeit jeder sechste in Niedersachsen von Armut bedroht sei. Auch wurde jüngst vor dem Finanzministerium in Hannover Unterstützung in der Krise für die Ärmsten der Gesellschaft gefordert.

Gleichzeitig sieht Gleitz aber auch weiterhin den Gesetzgeber in der Pflicht, dessen Handeln durch solche Aktionen nicht ersetzt werden könne. Schließlich müssten die Leute ihren Lebensunterhalt finanzieren können, dies sei Aufgabe der Regierung, sagte er dem NDR.

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