Durchbruch für E-Autos: Neuer Super-Akku ist in nur fünf Minuten geladen
Sensation für E-Autos: Forscher der Uni Cambridge entwickeln einen Akku, der in unter fünf Minuten lädt. Ein Start-up beginnt bereits mit der Serienproduktion.
Cambridge – Selbst an Schnelladestationen, an denen E-Auto-Fahrer gerade eine echte Preisklatsche erleben dauert das Aufladen von E-Auto-Akkus auf 80 Prozent eine gute halbe Stunde. Nun haben Forscher der Universität Cambridge einen Stromspeicher entwickelt, der sich in weniger als fünf Minuten fast vollständig auflädt. Die Entdeckung brachte dem Team den renommierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft ein. Die Sensation: Durch die geringe Wärmeentwicklung des neuartigen Akkus während des Ladens nimmt die Speicherkapazität kaum ab – und seine Lebensdauer erhöht sich von bisher 500 bis 1.000 Ladezyklen auf spektakuläre 10.000 Ladevorgänge!
Förderpreis: | Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft |
Preisgeld: | 1 Million Euro |
Gegründet: | 1984 |
Stifter: | Körber Stiftung, Hamburg |
Durchbruch für E-Autos: Neuer Akku lädt in weniger als fünf Minuten auf 90 Prozent
Auch wenn die E-Mobilität in den vergangenen Jahren Riesen-Fortschritte gemacht hat, sind die Ladezeiten nach wie vor ein Nachteil von Elektroautos gegenüber Verbrennern. Denn während Letztere innerhalb kürzester Zeit vollgetankt sind, kann man mit Tesla* und Co. gern eine halbe Stunde dranhängen, um wieder fahrbereit zu sein. Die Entwicklung des britischen Start-ups „Nyobolt“ um die Cambridge-Professorin Claire Grey macht diesem Ärgernis ein Ende: Die Forscher bauten einen Energiespeicher, der innerhalb von Minuten auflädt – und Stromer dadurch im Nutzerkomfort weit nach vorne bringen dürfte, berichtet „Heise“.

Der neue E-Auto-Akku begeister auch mit spektakulärer Langlebigkeit
Das Geheimnis: Für den „neuen“ Akku ersetzten Grey und ihren Kollegen das Material an der einen Seite der Batteriepole, der Anode, also dem +-Pol, durch Niobwolframoxid, kurz NWO. Das Wissenschaftlerteam hatte entdeckt, dass die mangelnde Beweglichkeit der Lithium-Ionen über das bisher verwendetet Material, Grafit, eine entscheidende Rolle für die Ladezeit spielt. „Und wenn sich Lithium-Ionen nicht gut bewegen können, wird auch die Batterie warm“, erklärt die Forscherin Grey. Diese Wärmeentwicklung war bislang kritisch, da bei Temperaturen von mehr als 60 Grad Celsius, die bei den Ladevorgängen auftraten, die Langlebigkeit der Stromspeicher im Auto* leidet.
Neuer Akku für E-Autos lädt in wenigen Minuten – und wird nicht heiß
Darüber hinaus hat die Hitzeentwicklung der Akkus schon häufiger dazu geführt, dass E-Autos in Flammen aufgehen*, weshalb die Hamburger Polizei ihre E-Streifenwagen wegen Brandgefahr zurückschickte* und General Motor bereits empfiehlt, seine Elektrofahrzeuge nur im Abstand von mindestens 15 Metern voneinander zu parken. Die neuentwickelten Batterien des Cambridge-Teams hingegen entwickeln Temperaturen von maximal 40 Grad Celsius, was die Akkus damit nicht nur wesentlich langlebiger, sondern gleichzeitig auch deutlich sicherer macht.
Start-up „Nybold“ soll die Serienproduktion des Super-Akkus auf den Weg bringen
Um die Serienproduktion des Akkus auf den Weg zu bringen, gründeten Clare Grey und ihre britischen Kollegen das Start-up „Nyobolt“. Nach ersten Testläufen mit Staubsaugerrobotern und ferngesteuerten Modellautos soll nun ein Praxistest in der Rennsportserie Formula E folgen.
Wann der Super-Akku in E-Fahrzeugen zum Einsatz kommen wird, ist noch offen. Fest steht jedoch, dass die neue Batterie die Stromer, deren Attraktivität durch einen Mangel an Ladestationen sowie das Ende des Förderprogramms für private Elektroauto-Ladestationen und der Umweltprämie zuletzt litt, deutlich erhöhen würde. Eine Imagepolitur hat bereits Porsche auf seine Weise betrieben, indem der Autobauer einen Fake-Sound entwickelte, der E-Modelle wie „echte“ Autos klingen lässt... * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.