Coronavirus: Schulbeginn in Schleswig-Holstein - aber trotz Pandemie viel Präsenzunternicht
In Schleswig-Holstein steigen die Zahlen der Corona-Fälle und die Schule beginnt wieder. Doch trotz steigender Infektionen soll so möglichst viel Präsenzunterricht stattfinden.
- Zahl der in Schleswig-Holstein in Zusammenhang mit dem Coronavirus Verstorbenen steigt.
- Helgoland führt Maskenpflicht zu mehreren Stunden täglich ein.
- Schuljahr beginnt am Montag, 10. August 2020 in Schleswig-Holstein mit dringender Empfehlung zum Tragen einer Maske.
Update vom 5. August: Die Landesregierung Schleswig-Holsteins sieht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zunächst keine Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vor. Die Zahl der Corona-Infektionen ist dort erneut um 22 neue Fälle im Vergleich zum Vortag - Stand 4. August, 19.34 Uhr - auf 3.516 angestiegen. Die Zahl der Verstorbenen in Zusammenhang mit dem neuartigen Virus erhöht sich ebenfalls um eine Person auf insgesamt 157.
Das neue Schuljahr beginnt in Schleswig-Holstein am kommenden Montag. Es soll trotz der Coronavirus-Krise soviel Präsenzunterricht wie möglich geben. Demnach sei ein Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen vorgesehen, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch in Kiel. Das Ministerium empfiehlt dringend, in den ersten zwei Wochen in den Schulen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, auch während des Unterrichts.
Seit heute gilt auf Helgoland an bestimmten Orten eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Diese Pflicht gilt täglich von 11 Uhr bis 16.30 Uhr. Laut Bürgermeister Jörg Singer (parteilos) hat diese Vorsichtsmaßnahme das Ziel, die Wirtschaft der Insel zu schützen. Auf Helgoland gab es nach Angaben des Kreises bisher keine Infektion mit dem Coronavirus. Die Maskenpflicht dort gilt zunächst bis einschließlich 17. August.
Corona-Fallzahlen in Schleswig-Holstein steigen erneut an
Update vom 4. August: Auf der Insel Helgoland gilt ab dem morgigen Mittwoch ebenfalls wieder eine Maskenpflicht. Die Pflicht gelte täglich von 11 Uhr bis 16.30 Uhr in den öffentlich zugänglichen Bereichen auf den Wegen von den Schiffen bis zur und in der Hafenstraße sowie in den Straßen Am Südstrand, Nordseeplatz und Lung Wai, teilte am Montag die Verwaltung des Kreises Pinneberg mit, zu dem Helgoland gehört. Betroffen sind auch die Gaststätten in dem Gebiet. Die Maskenpflicht gilt zunächst bis einschließlich 17. August.
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl Coronavirus-Infektionen innerhalb eines Tages auf 3494 erhöht. Das ist ein Anstieg 27 Fällen im Vergleich zum Vortag. Zwölf der Neuinfektionen wurden im Kreis Stormarn gemeldet. Stand der Zahlen ist der Abend des 3. August. Rund 3100 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt 20 Erkrankte behandelt.
Menschen im Kreis Dithmarschen halten sich an Regeln
Update vom 2. August: Im Kreis Dithmarschen ist die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen seit Sonnabend um drei gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag mitteilte, wurden in dem Landkreis damit seit Ausbruch der Pandemie 123 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen sank nach RKI-Angaben leicht auf 26,3. Am Sonnabend hatte der Wert noch bei 27,8 gelegen.
Um den Grenzwert zu erreichen, ab dem schärfere Maßnahmen eingeleitet werden, müsste es binnen sieben Tagen 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner geben. Für Dithmarschen mit seinen 133 000 Einwohnern wären dies 66,5 neue Fälle in einer Woche. Auf dem Heider Wochenmarkt habe es keine Probleme mit dem Einhalten der verschärften Coronavirus-Regeln gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. „Alles gut“, die Menschen hätten Masken getragen. Schon seit Freitag dürfen sich in der Kreisstadt nur noch maximal zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten im öffentlichen Raum treffen.
Seit dem vergangenen Wochenende waren die Zahlen deutlich gestiegen. In der Kreisstadt Heide und in Büsum gelten seit Freitag strengere Schutzmaßnahmen. Im Tourismusort Büsum gelten seit Freitag strengere Beschränkungen. Dort gibt es seine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Bereich der Fußgängerzone der Alleestraße sowie im Fußgängerbereich der Hohenzollernstraße. Sie gilt auch für Besucher des Wochenmarkts. Die beiden Allgemeinverfügungen für Heide und Büsum gelten jeweils bis einschließlich 7. August, eine Verlängerung ist möglich. Auch auf Helgoland sollen nun Mund-Nase-Bedeckungen wieder Pflicht werden.
Helgolands Bürgermeister Jörg Singer (parteilos) kündigte an, dass ab Montag auf der Einkaufsstraße Lung Wai und der Promenade vom Hafen bis zum Dorfkern Maskenpflicht gelte. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, um die Wirtschaft der Insel zu schützen.
Dithmarschen und Büsum: Corona-Schutzmaßnahmen werden verstärkt kontrolliert
Ursprüngliche Meldung vom 30. Juli: Kreis Dithmarschen - Nach der Häufung von Infektionen in der Kreisstadt Heide sollten dort von Samstag an Kontaktbeschränkungen sowie weitere Maßnahmen greifen. Wegen der stark gestiegenen Corona-Neuinfektionen gelten in der Dithmarscher Kreisstadt Heide die strengeren Schutzmaßnahmen aber schon ab dem heutigen 31. Juli. Im öffentlichen Raum dürfen sich nun wieder nur maximal zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen, wie Landrat Stefan Mohrdieck am Donnerstagabend mitteilte. Dies gilt auch für öffentliche und private Veranstaltungen. Der Heider Wochenmarkt am Samstag darf nur mit einem Mund-Nasen-Schutz besucht werden.
Kreis: | Dithmarschen |
Fläche: | 8,27 km² |
Bevölkerung: | 4.904 (31. Dez. 2008) |
Bürgermeister: | Hans-Jürgen Lütje |
Landrat Mohrdieck hat bereits angekündigt, dass die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen verstärkt kontrolliert werde. Laut dem Robert Koch-Institut hat es im Kreis Dithmarschen mit Stand 30. Juli 00.00 Uhr 26,3 Fälle pro 100 000 Einwohner gegeben. Die Heider Innenstadt zeigte sich trotz der gestiegenen Corona-Zahlen ziemlich entspannt, wie die Deutsche Presseagentur angibt. In den Fußgängerzonen rund um den Marktplatz sei kaum jemand mit Mundschutz zu sehen gewesen. Ein Monteur begrüßte eine Bekannte mit inniger Umarmung. Andere waren vorsichtiger. „Wir tragen die Maske und vermeiden Menschengruppen“, sagte die Mutter einer Sechsjährigen. Sie gehe möglichst selten einkaufen und desinfiziere unterwegs immer wieder ihre Hände. „Wir nehmen die Corona-Regeln sehr ernst“, bestätigte die Tochter.
Auch die Fußgängerzone im Nordseebad Büsum ist nur noch mit einer Maske zu betreten. Weil dort der nach den Corona-Regeln geltende Mindestabstand nicht mehr eingehalten werden könne, sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje (FWB). Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen im Kreis Dithmarschen ist innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 44 gestiegen, wie ein Sprecher des Landkreises am Abend des 29. Juli mitteilte. Sollten die Zahlen weiter steigen, könnte der Kreis Dithmarschen zum Risikogebiet erklärt werden. Um die Ansteckungsgefahr und die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs der Neuinfektionen zu verringern, geht Büsum auf Nummer sicher.
Coronavirus: Rückkehr zu strengeren Regeln in Heide
In der Dithmarscher Kreisstadt Heide ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen stark angestiegen. Aus diesem Grund kehrt die Kreisstadt wieder zu strengeren Schutzmaßnahmen zurück. Die Testungen werden ausgeweitet, insbesondere auch in den Wohnquartieren, in denen die gehäuften Corona-Infektionen aufgetreten sind. Dithmarschen sei vor einigen Wochen noch der am wenigsten betroffene Kreis in Deutschland gewesen. Insgesamt gab es in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Dithmarschen 44 Neuinfektionen, die meisten davon in Heide. Die Zahlen der Neuinfektionen ändern sich ständig.
Sollten die Schutzmaßnahmen erfolgreich sein, können beschlossene Beschränkungen auch schnell wieder aufgehoben werden. Auf der Nordseeinsel Norderney war Ende Juni ebenfalls auch für draußen eine Maskenpflicht beschlossen worden. Durch das stabile Niveau der Neuinfektionen im Kreis Aurich und keinen Fall auf Norderney selbst, ist die Pflicht seit dem 20. Juli wieder aufgehoben. Für die Strandstraße werde die Maske allerdings weiterhin empfohlen, hieß es.
Neue Corona-Teststellen in Schleswig-Holstein
Die Schleswig-Holsteiner können sich ab dem 31. Juli an fünf zusätzlichen Stellen kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Den Kieler Hafen, Lübeck, den Fährhafen in Puttgarden auf Fehmarn, die Raststätte Ellund am Grenzübergang nach Dänemark an der A7 und den Busbahnhof in Neumünster kündigte Gesundheitsminister Heiner Garg als Stationen an. In der Regel liege ein Testergebnis innerhalb von 24 Stunden vor. Er betonte, dass Rückkehrer aus Risikogebieten sich beim zuständigen Gesundheitsamt melden und bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses in Quarantäne müssen. Garg appellierte zudem an die Bürger, das Abstandsgebot und andere Hygieneregeln einzuhalten. Die deutlich steigenden Infektionszahlen in jüngster Zeit hätten auch mit einer schleichend wachsenden Sorglosigkeit mancher Menschen zu tun.
Schleswig-Holstein: Zahl der Neuinfektionen steigt
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins berichtet aktuell auf ihrer Homepage von aktuellen Zahlen. Mit Werten vom Abend des 30. Juli stiegen die erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages um 26 auf insgesamt 3427 Fälle.
Der Sprecher des Landkreises Dithmarschen hatte am Mittwochnachmittag erklärt, dass es sich bei 33 der mit dem Coronavirus infizierten Personen vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und Skandinavien handele. Innerhalb der Familien habe es weitere Ansteckungen gegeben. Der überwiegende Teil entfalle auf mehrere Familien aus Dithmarschen, die in engem Kontakt standen. Am Abend ergänzte der Sprecher: „Neben weiteren Positivfällen aus der Testreihe im Zuge des Ausbruchsgeschehens in Heide haben sich unabhängig davon auch in anderen Teilen des Kreises Neuinfektionen ereignet.“ Für Heide stünden noch weitere Testungen an.

Kreis Dithmarschen: Zahl der Neuinfektionen noch unter kritischem Wert eines Risikogebiets
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) leben im Kreis Dithmarschen 133.210 Menschen. Um zu einem Risikogebiet erklärt zu werden, müssten die Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen um 66,5 Fälle ansteigen. Die Vorgabe ist, dass im Regelfall, in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt, mehr als 50 Personen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage positiv auf das Coronavirus getestet worden sind.
Der Regelfall ist jedoch kein Automatismus. Das Gesundheitsministerium entscheidet auf Grundlage der Quarantäne-Verordnung des Landes über die Einstufung von Risikogebieten in anderen Regionen Deutschlands, sagte ein Sprecher. Die 50-Fälle pro 100.000 Einwohner-Grenze könne durch weitere Faktoren beeinflusst werden. Wenn sich beispielsweise Ausbrüche klar begrenzen lassen, wie es zuletzt im Zusammenhang mit dem Schlachthof in Lohne der Fall war. Durch die aktuelle Quarantäneverordnung sei eine Ausweisung eines Risikogebiets innerhalb Schleswig-Holsteins aber nicht vorgesehen.
Schleswig-Holstein: 17 Personen aktuell im Krankenhaus
Im Land Schleswig-Holstein liegt die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit Stand Donnerstagabend bei 3427. Damit ist ein Anstieg der Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus innerhalb eines Tages von 26 Fällen zu verzeichnen. Die Zahl derer, die im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt weiter bei 156. Rund 3100 Personen, die sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert haben, gelten inzwischen als genesen. Der Homepage der Landesregierung ist ebenfalls zu entnehmen, dass aktuell 17 Personen, die an dem Coronavirus erkrankt sind, in Krankenhäusern behandelt werden.