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Corona-Schnelltest: Hohe Nachfrage sorgt für Schlangen an Testzentren

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Von: Felix Busjaeger

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Niedersachsen, Oldenburg: Die Menschen stehen vor einem Corona-Testcenter an.
Die Menschen stehen in Oldenburg vor einem Corona-Testcenter an. © Sina Schuldt/dpa

In Niedersachsen braucht man bei Schnelltests Geduld: Vor den Testzentren bilden sich lange Schlangen und auf dem Land fehlen die Möglichkeiten für einen Coronatest.

Hannover – Für einige Zeit wurden sie stiefmütterlich behandelt, doch nun sind sie wieder ein begehrtes Gut: mit der Einführung von 3G am Arbeitsplatz und 2G-Plus in vielen Teilen des öffentlichen Lebens, ist die Nachfrage nach kostenlosen Testmöglichkeiten in den vergangenen Tagen rapide angestiegen. So stark, dass in den Städten in Niedersachsen viele Teststellen überlaufen sind. In ländlicheren Regionen stehen die Menschen hingegen vor anderen Herausforderungen: häufig ist die nächste Teststation nur schwerlich erreichbar. Schärfere Corona-Regeln bedeuten derweil in Niedersachsen auch schärfere Strafen bei Verstößen.

Virus:Coronavirus, Covid-19
Krankheitserreger:SARS-CoV-2
Vorkommen:Weltweit
Erster bekannter Fall:1. Dezember 2019

Etwa 2000 Teststellen werden derzeit in Niedersachsen betrieben, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Die immense Nachfrage nach den negativen Testnachweisen überfordert aber zunehmend die bestehende Coronatest-Infrastruktur. Teilweise würden unhaltbare und chaotische Zustände an den Teststellen herrschen, berichtet der niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) über Meldungen aus allen Landesteilen. „Die aktuellen Testangebote reichen bei Weitem nicht aus“, sagte Geschäftsführer Oliver Kamlage der Deutschen Presse-Agentur.

Schnelltests in Niedersachsen: Corona-Testkapazitäten sorgen für Probleme

„Es müssen dringend, insbesondere in den ländlichen Räumen, ortsnah weitere Testkapazitäten ausgebaut werden. Kommunen suchen händeringend nach weiteren Anbietern, die sich vor Ort niederlassen“, so Kamlage. Bürger müssten derzeit häufig viele Kilometer fahren, um auf dem Land eine Testelle zu erreichen. In den Städten würden sich oft lange Schlangen bilden – bei den aktuellen Wind- und Kälteverhältnissen keine optimalen Bedingungen. Die Ministerpräsidenten der Länder haben sich derweil auf schärfere Maßnahmen im Kampf gegen Corona verständigt.

Der Frust in der Bevölkerung wächst. Angesichts der hohen Nachfrage nach Corona-Tests reagierte die niedersächsische Landesregierung bereits am Freitag, 3. Dezember 2021, und lockerte die Testpflicht geringfügig auf. So besteht aktuell keine Testpflicht für Menschen mit Booster-Impfungen. Ab Samstag, 4. Dezember, brauchen Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, trotz geltender 2G-Plus-Regel keinen negativen Testnachweis mehr vorlegen. Derweil wird in Deutschland über eine allgemeine Impfpflicht diskutiert – auch Experten sehen dies als gute Möglichkeit, um durch die Krise zu kommen.

2G-Plus hat Bedarf an Coronatests deutlich erhöht

Die niedersächsischen Hilfsorganisationen, die neben Apotheken und privaten Anbietern die Teststellen betreiben, meldeten insgesamt eine hohe Nachfrage, die aber von Ort zu Ort stark variieren würde. Wie eine Sprecherin des Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mitteilte, hätte allerdings die Einführung der 2G-Plus-Regel zu einer deutlichen Steigerung des Bedarfs an Schnelltests erhöht. Karl Lauterbach spricht sich derweil gegen eine Impfpflicht für Kinder aus.

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Dass der ländliche Raum derzeit großen Nachholbedarf an Testinfrastruktur habe, bestätigte auch Jan Klaassen, Sprecher der Johanniter, die in Niedersachsen rund 30 Teststellen betreiben. „Aus unserer Sicht ist es so, dass es gerade in den ländlichen Regionen weniger Testangebote gibt“, sagte er. Seine Organisation würde jede Möglichkeit prüfen, um weitere Kapazitäten für Coronatests zu schaffen. Die Johanniter würden in ihren Testzentren auf ihr Netz von Haupt- und Ehrenamtlichen zurückgreifen.

Corona-Schnelltests: Nachfrage stellt Arbeitgeber vor Herausforderungen

Auch der Bedarf an Selbsttests hat sich in den vergangenen Tagen vervielfältigt. So registrieren die Unternehmerverbände in Niedersachsen (UVN) eine steigende Nachfrage nach Schnelltests. Viele Arbeitgeber würden versuchen, ihren Mitarbeitern ausreichend Testmöglichkeiten anzubieten. „Es ist allerdings schon zu spüren, dass die Tests immer knapper werden. Die Testbeschaffung wird schwieriger“, sagte UVN-Hauptgeschäftsführer Volker Müller.

Seit Mittwoch, 1. Dezember, gilt in Niedersachsen in vielen Regionen die Warnstufe zwei und damit einhergehend schärfere Regeln auch für Geimpfte oder Genesene. Sie müssen beispielsweise vor einem Friseur- oder Restaurantbesuch einen negativen Schnelltest vorlegen. Für den öffentlichen Nahverkehr oder am Arbeitsplatz gilt zudem 3G: Ungeimpfte müssen sich deshalb auch hier regelmäßig testen lassen. (Mit Material der dpa) * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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