Corona in Niedersachsen: Mit mobilen Impfteams auf dem Weg zur Herdenimmunität
Die Entwicklung der Corona-Inzidenz in Niedersachsen sei sehr positiv, berichtet der Corona-Krisenstab. Bei der Hospitalisierung sei das Land „im grünen Bereich.“
Hannover – Die neue Corona-Verordnung in Niedersachsen gilt nun seit fast einer Woche. Mit ihr ist die 2G-Regel ausgeweitet und für die Bewertung des Infektionsgeschehens im Land nimmt die Hospitalisierung eine entscheidendere Rolle als bisher ein. Der Corona-Krisenstab hat am Dienstag, 28. September in einer Pressekonferenz einen Überblick über die aktuelle Situation in Niedersachsen sowie neueste und bevorstehende Entwicklungen gegeben. Im Zentrum stand dabei das Thema Impfungen und die Steigerung der Impfquote.
Bundesland: | Niedersachsen |
Landeshauptstadt: | Hannover |
Einwohnerzahl: | 8.003.421 (31. Dezember 2020) |
Regierungschef: | Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) |
Gesundheitsministerin: | Daniela Behrens (SPD) |
Die Inzidenz-Entwicklung in Niedersachsen sei aktuell sehr positiv, berichtete die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder. Der Inzidenz-Landesschnitt liege bei 45,2, sei recht gleichmäßig verteilt und es gebe keine Städte oder Landkreise, die aktuell einen Wert über 100 hätten. Knapp die Hälfte liege zudem unter einem Wert von 35, fügte sie hinzu.
Mit der neuen Verordnung ist aber auch die Hospitalisierung mehr in den Fokus gerückt. Schröder wies zum wiederholten Mal darauf hin, dass diese immer mit einer Verzögerung von zwei bis drei Wochen das Infektionsgeschehen abbilde. Die Auslastung der Intensivstationen liege bei unter fünf Prozent, der Hospitalisierungswert bei 2,8. Niedersachsen befinde sich also „absolut im grünen Bereich“. Die meisten Neuinfektionen gebe es mit 57 Prozent in der Gruppe der zwölf bis 59-Jährigen. Es sei daher so wichtig, wie sich die Inzidenz auf die einzelnen Altersgruppen verteilt, da die Mortalitätsrate ab einem Alter von 70 Jahren stark ansteige, erklärt Schröder.
Corona-Stab in Niedersachsen: Die Rolle der Impfzentren auf dem Weg zur Herdenimmunität
In dem Zusammenhang sei dann auch wichtig, dass in der Gruppe der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, bereits eine Impfquote von mehr als 90 Prozent bei den Erstimpfungen erreicht sei und 86,9 Prozent bei den Zweitimpfungen. Insgesamt ist eine Quote bei den Erwachsenen, also allen, die 18 Jahre und älter sind, von 81,3 Prozent bei den Erstimpfungen und 77,0 Prozent bei den Zweitumpfungen erreicht.
Einen wesentlichen Beitrag hätten die Impfzentren geleistet. Insgesamt 5,9 Millionen Impfungen seien dort durchgeführt worden. Die Impfzentren seien „in vollem Umfang erfolgreich“ gewesen, sagt Claudia Schröder. Wenn sie nun zum 30. September schließen, sei das folgerichtig, da die Anzahl derer, die sie noch aufsuchen, überschaubar sei.

Ab dem 1. Oktober sind niedergelassene Ärzte und Ärztinnen für das Impftempo verantwortlich, sagte Schröder. Unterstützt werden sie von den Krankenhäusern, die dann auch impfberechtigt sind sowie von bis zu 134 mobilen Impfteams (MIT). „WIr müssen jetzt wirklich mit den Impfungen zu den Leuten kommen, die wir erreichen wollen“, sagt Schröder. Die niedergelassenen Arztpraxen impfen nun seit Juni. Schröder berichtet, dass in der kurzen Zeit dort bereits die Hälfte der gesamten Impfleistung erreicht worden sei. Aber auch in den Praxen ginge das Tempo zurück. „Nun muss man sich die Mühe machen, die zu überzeugen, die noch unentschlossen sind“, sagt sie.
Corona-Impfungen: Ziel einer Impfquote von 80 Prozent soll noch vor dem Winter erreicht werden
Das Ziel sei, eine Impfquote von 80 Prozent „so schnell wie möglich zu erreichen“, so Schröder. Das soll bis spätestens Ende des Herbsts geschehen sein, denn, so Schröder: „Das Virus mag es kalt und feucht.“ Eine hohe Impfquote verringert auch das Risiko, dass die Zahlen im Winter ansteigen, wie im vergangenen Jahr. 2020 stiegen sie auch bereits ab Ende September an, „parallel zur Entwicklung des Wetters“. Die Verantwortung für die Impfquote ginge ab Oktober nun aber in das Regelsystem über.
Das Virus mag es kalt und feucht.
Schröder kündigte bereits an, dass die verschiedenen Teams in den Städten und Landkreisen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihre Einsätze starten werden. Es gebe die Rückmeldung von zahlreichen Landkreisen, dass sie sicher zum Oktober starten. Vorgabe ist, dass die Landkreise und Städte ihre Teams ab dem 1. Oktober bereit machen und noch im Oktober mindestens ein MIT an den Start bringen müssen, erklärt Schröder.

Ab Oktober geht es dann also mit der Einsatzplanung los, mehr als ein Drittel können vor der Mitte des Monats mit dem Einsatz beginnen. Die ersten Impfzentren hätten bereits mit mobilen Teams begonnen und „werden das dann mit den mobilen Teams der Gesundheitsämter fortsetzen“, so die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs. Wenngleich die Teams vom Land finanziert werden, läuft die Organisation über die Gesundheitsämter, ebenso wie die Impfstoff-Bestellungen. Die Versorgung erfolgt, wie mit anderen Impfstoffen auch, über die Apotheken. * kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.