Corona-Inzidenz in Niedersachsen: 17 Landkreise über Wert von 200

Die Corona-Zahlen steigen weiter ungebremst an. Das Robert Koch-Institut (RKI) muss gar einen Rekord an Neuinfektionen vermelden. Strengere Regeln als Mittel dagegen.
Berlin/Hannover – Am Mittwoch, 24. November 2021, verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) einen neuen Höchststand der binnen einem Tag übermittelten Zahl an Corona-Neuinfektionen. Zudem ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erneut angestiegen – und liegt erstmal seit Beginn der Coronavirus-Krise über dem Wert von 400. Am vergangenen Montag, 22. November 2021, vermeldete Niedersachsen noch, dass zehn Landkreise über einer Inzidenz von 200 lagen. Heute sind es hingegen allerdings schon 17 Landkreise.
Behörde: | Robert Koch-Institut |
Hauptsitz: | Berlin |
Gründung: | 1. Juli 1891 |
Staatliche Ebene: | Bund |
Stellung: | selbstständige Bundesoberbehörde |
Aufsichtsbehörde: | Bundesministerium für Gesundheit |
Behördenleitung: | Präsident: Lothar H. Wieler; Vizepräsident: Lars Schaade |
Haushaltsvolumen: | 108 Millionen Euro (Haushaltsjahr 2020) |
Corona in Niedersachsen: Bundesweiter Rekord bei Corona-Neuinfektionen – Inzidenz in 17 Landkreisen in Niedersachsen über 200
Das RKI gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 404,5 an. Am Vortag hatte dieser Wert noch bei 399,8 gelegen und vor eine Woche bei 319,5. Der konkrete Wert der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages beläuft sich auf 66.884. Diese hatten die Gesundheitsämter dem RKI übermittelt.
Konkret auf Niedersachsen bezogen listet das RKI zudem 17 Landkreise auf, die hinsichtlich der Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 200 überschritten haben. Unrühmlicher Spitzenreiter ist Salzgitter (392,8), gefolgt von Cloppenburg (349,3) und der Grafschaft Bentheim (294,4). Ebenfalls in dieser Liste vertreten sind beispielsweise Vechta, das Emsland, das Friesland und Verden.
Indes sind in vielen Bundesländern strengere Corona-Regeln verkündet worden, die bereits ab 24. November gelten. Die niedersächsische Landesregierung um Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte tags zuvor die neue Corona-Verordnung für das nördliche Bundesland vorgestellt. Im Zuge dessen greift in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die 2G-Regel. Eine unmittelbare Reaktion auf das wütende Infektionsgeschehen.
Stephan Weil (SPD) stellt Niedersachsens neue Corona-Verordnung vor: Zugang zum Friseur nur noch Geimpften und Genesenen möglich
Nicht zuletzt Friseure in Niedersachsen werden von dieser Corona-Regelung hart getroffen. Denn sie dürfen fortan nur noch vollständig Geimpften oder Genesenen Einlass gewähren. Sollte die Corona-Warnstufe 2 gelten, wird zudem auf die 2G-plus-Regel zurückgegriffen – und die genannten Personengruppen müssen zusätzlich einen negativen Corona-Test nachweisen.
Doch nicht nur Niedersachsen zieht die „Schrauben deutlich an“, wie es Stephan Weil formulierte. So gelten weitgehende 2G-Regeln auch in Hamburg*, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt oder Nordrhein-Westfalen, wo in Clubs und Diskotheken auf 2G plus umgestellt wird. Selbiges gilt in Baden-Württemberg. Den vermutlich härtesten Kurs fährt aber Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Denn Bayern führt mit Ausnahme des Handels überall die 2G-Regel ein*. In vielen Kultur- und Freizeiteinrichtungen gilt zudem die 2G-plus-Regel. Clubs und Bars mussten bereits komplett schließen, Restaurants haben nur noch bis 22:00 Uhr geöffnet. Zudem fallen die Weihnachtsmärkte geschlossen aus.
Neues Infektionsschutzgesetz legt 3G-Regel am Arbeitsplatz sowie in Bus und Bahn fest
Auf politischer Ebene wurde derweil das neue Infektionsschutzgesetz verabschiedet. Es gibt nicht zuletzt die 3G-Regel am Arbeitsplatz und beim Transport 3G in Bus und Bahn vor. In Anbetracht der stetig steigenden Corona-Infektionszahlen soll das Infektionsschutzgesetz in einer Bund-Länder-Runde am 9. Dezember aber noch einmal evaluiert und möglicherweise auch noch nachgeschärft werden.
Doch könnte dieses Treffen auch schon vorher stattfinden. Darüber spricht Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). „Wir werden früher handeln müssen. Wir sehen ja, dass in Sachsen, Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen die Lage sehr ernst ist. Wir müssen wohl erstmals Patienten in großem Stil innerhalb Deutschlands verlegen“, wird er von der dpa zitiert.
Zudem müssten noch schärfere Maßnahmen für Veranstaltungen, Bars und Clubs geprüft werden. Bleibt die Frage, ob ein Teil-Lockdown im Bereich des Möglichen ist. Auch hierzu weiß sich Spahn zu äußern: „Ausschließen sollte man in dieser Lage gar nichts, so bitter das ist“. * kreiszeitung.de, 24hamburg.de und merkur.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.